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Zuckerguss und Liebeslieder Roman

Zuckerguss und Liebeslieder Roman

Titel: Zuckerguss und Liebeslieder Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosie Wilde
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für die Jüngeren covern. Oasis, Green Day, Nickelback.«
    »Passt das denn?«, rufe ich dazwischen.
    »Es muss doch nicht immer nur nach Schema F ablaufen«, sagt Heidi. »Diese Aufkleber auf den CDs, die vor anstößigen Texten warnen, die sind sowieso nicht ernst zu nehmen. Vielleicht auch noch was von Snoop Dogg, das wäre doch lustig!« Sie lächelt mir zu.
    »Jedenfalls steht mir der Platz als Top-Act zu«, schaltet Madison sich ein und begutachtet dabei ihre Fingernägel. »Schließlich habe ich bei Barnsley sucht den Superstar gewonnen.«
    »Das ist mir wohl bewusst«, sage ich gereizt.
    »Wie wär’s mit einer schönen Pfirsichpastete?«, meldet Dolores sich zu Wort. »Da geht doch nichts drüber.«
    »Pfirsichpastete!«, gluckst Mr. Horner. »Das erinnert mich an damals -«

    »Wer besorgt denn die Teller und Servietten?«, fällt Brandy ihm ins Wort.
    Jetzt reden alle gleichzeitig.
    »Oh, Alice, haben Sie die Teller und Servietten vergessen?«, fragt Heidi.
    »Der Bürgermeister und seine Gemahlin waren anwesend …«, sagt Mr. Horner, dem niemand zuhört.
    »Und wir brauchen einen Trupp, der hinterher sauber macht«, seufzt Brandy.
    Dann kommt Sara. »Tut mir leid, dass ich zu spät dran bin! Aber ich musste erst noch Milch für Hillary abpumpen.«
    Brandy schnalzt missbilligend, und ich blicke nervös zu Mr. Horner. Aber der redet immer noch vor sich hin. »Dann war es Zeit für die Ansprachen …«
    Sara ist für die Turnhallendekoration zuständig. Sie holt ein paar Zeichnungen heraus. »Ich hatte mir etwas vorgestellt, das ländliche Themen in einen multikulturellen, globalen Zusammenhang setzt.«
    Wir scharen uns um die Zeichnungen. »Was ist das da?«, fragt Brandy und zeigt darauf.
    »Stammesmasken.«
    »Aber wir wollen doch Luftballons aufhängen«, gibt Dolores zu bedenken.
    »Eher nicht. Ich habe mir gedacht, wir könnten stattdessen Gemüse aus Pappmaschee basteln.«
    »Die werden sich kringelig lachen«, sagt Brandy. »Was sollen wir machen - um einen Komposthaufen herumtanzen?«
    »Eigentlich plane ich auch noch eine Skulptur aus Recyclingmaterial«, sagt Sara und zieht eine weitere Skizze heraus.

    »… Die Pfirsichpastete war völlig verkohlt! Du meine Güte, was haben wir gelacht«, redet Mr. Horner im Hintergrund unbeirrt weiter.
    Ich schließe die Augen. Ich bin weit über irgendwelche Angstzustände hinaus. Ich rase zügig auf einen Zusammenbruch zu. Ich glaube beim besten Willen nicht, dass ich noch mehr verkraften kann.
    Heidi lehnt sich zurück und schnaubt vernehmlich. »Ach, Alice. Ganz ehrlich, ich kann den Samstag gar nicht mehr erwarten.«

38. KAPITEL
    »Alice! Ich bin’s, Dad.«
    Ich schaue verschlafen zum Wecker. Es ist vier Uhr morgens.
    »Es ist vier Uhr morgens«, sage ich und gähne wie gewöhnlich.
    »Wirklich? Bist du sicher? Na, jetzt bist du ja wach«, sagt Dad munter wie gewöhnlich. »Wir machen uns Sorgen um dich. Stephen hat uns alles erzählt.«
    Mir wird flau. Das ist wirklich das Letzte, wonach mir der Sinn steht - Dad eine Erklärung für die Trennung zu liefern.
    »Du brauchst gar nichts zu sagen«, bemerkt Dad leichthin. »Stephen hat es uns haarklein erzählt. Er hat gesagt, er konnte sich keine Zukunft mehr mit dir vorstellen, und darum war es am besten, dich gehen zu lassen.«
    Dad gibt mir keine Chance, das richtigzustellen. »Er ist vorbeigekommen und hat deine Sachen hier in der Garage abgestellt. Er meinte, die Preise für die Lagerung im
Self-U-Store in New Malden seien eine Frechheit, und die Garage würde doch völlig ausreichen. Keine Sorge, die Sachen sind mit einer Plane abgedeckt, da werden sie wohl nicht allzu feucht werden.« Er räuspert sich. »Na jedenfalls, ich hatte gehofft, du könntest mir einen kleinen Gefallen tun.«
    Ich schlafe immer noch halb. »Dad. Kann das nicht warten?«
    »Ich würde es lieber jetzt loswerden.«
    »Geht es um Teresa?«
    »In gewisser Hinsicht ja.« Er zögert. »Ich rufe an, um dir die freudige Nachricht mitzuteilen, dass ich Valerie gebeten habe, meine Frau zu werden, und sie liebenswürdigerweise eingewilligt hat.«
    Ich fahre hoch und lasse einen kleinen Quietscher los. »Gratuliere! Ja Wahnsinn. Wann ist die Hochzeit?« Mir schwirrt der Kopf. Ich muss mir etwas zum Anziehen besorgen. Bestimmt soll ich Dad bei allem zur Hand gehen.
    »Nächste Woche.«
    »Was?«
    »Hmm. Wir hatten die Wahl, verstehst du: entweder vor der ganzen Familie im Standesamt von New Malden den Ehebund zu schließen. Oder eine

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