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Zuckerguss und Liebeslieder Roman

Zuckerguss und Liebeslieder Roman

Titel: Zuckerguss und Liebeslieder Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosie Wilde
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Vielleicht ist das ja ein Neuanfang für uns, denke ich hoffnungsvoll.
    »Ich wüsste nicht, was«, sagt Teresa. »Und, was gibt’s Neues?« Es hört sich an, als müsse sie gähnen.

    Ich erzähle Teresa von dem Cupcake-Wettbewerb, dem Konzert für die Kuh und von Stephens überraschendem Heiratsantrag.
    »Du bist vermutlich voll drauf angesprungen«, sagt sie.
    »Nein. Ich habe ihn nicht angenommen«, entgegne ich würdevoll.
    »Ach was. Dabei hast du immer so verzweifelt gewirkt.« Sie seufzt leicht auf. »Wobei, die Ehe hält auch nicht alles, was sie verspricht. Na egal, du sitzt ja schon so lange auf der Wartebank für späte Mädchen, dass du dich da mittlerweile wahrscheinlich ganz wohl fühlst.«
    Damit legt sie auf.
    Beim Aufwachen ist Stephen mordsschlechter Laune. »Heute Abend gibt es Resteessen. Wir müssen den Gürtel enger schnallen«, lauten seine ersten Worte.
    »Ach, Herrgott noch mal«, schnauze ich ihn an. »Der Cupcake-Wettbewerb hat doch einen Riesenspaß gemacht, Stephen. Zählt das denn gar nicht?«
    »Riesenspäße begleichen noch lange keine Rechnungen, Alice«, belehrt er mich. »Ich hoffe nur, dass das Preisgeld eine angemessene Entschädigung für unsere Auslagen in puncto Dekorationszubehör darstellt«, zischt er.
    »Nein, ganz sicher nicht«, sage ich aus tiefstem Herzen.
    Höchst merkwürdig, aber es ist fast so, als suchte ich nach einem Vorwand für einen Krach mit Stephen.
    »Es ist ein Gutschein über fünfundzwanzig Dollar für die Barnsley Tavern.« Ich hole den Umschlag aus meiner Handtasche und reiße ihn auf. »Und«, lese ich genüsslich, »er gilt nur an Dienstagabenden zwischen sechs und sieben.«
    Stephen ist käsebleich geworden. »Zeig her.«
    Er schnappt sich den Gutschein. »Das gibt es doch nicht.«
Er liest ihn noch mal und noch mal. »Wie konntest du so etwas tun, Alice?«
    »Was tun? Wir haben gewonnen!«
    »Und wofür«, sagt er und fährt sich mit einer dramatischen Geste durch sein schütter werdendes Haar. »Wir haben draufgezahlt. Verlust gemacht.« Er deutet auf die Papierrolle und die leeren Schachteln. »Und es ist nicht einmal mehr etwas von den Beständen übrig. Die hast du verschenkt«, jammert er. »Lieber Gott, das ist genauso wie damals, als meine Eltern das Restaurant verloren haben.«
    Exakt das Gleiche hat er bei unserer letzten Stromrechnung gesagt. Und als die Autoversicherung teurer wurde.
    »Nein, ist es nicht, Stephen. Es sind ein paar Cupcakes und kein Restaurant - und wir haben beide feste Jobs, deswegen geht niemand von uns bankrott.«
    Er hört mir nicht zu. »Ich erwarte, dass du mir das Geld zurückzahlst.«
    »Zieh Leine.«
    »Alice«, sagt er verschnupft. »Ich muss darauf bestehen, dass du dich in finanzieller Hinsicht von mir lenken lässt. Sonst sehe ich für uns keine Zukunft.«
    »Also, ich sehe sie, und sie ist kein schöner Anblick.«
    Stephen betrachtet mich abschätzend. »Ich glaube nicht, dass dein Stimmungswandel irgendetwas mit mir zu tun hat. Wie denn auch? Da steckt meiner Meinung nach etwas anderes dahinter.«
    »Ach ja?«
    »Ich bin nicht blind, Alice. Dieser Kerl, dieser Gerry, der hat es eindeutig auf dich abgesehen.«
    »Der hat es auf jede abgesehen«, sage ich verächtlich.
    »Es ist also nichts zwischen euch?«

    »Nicht direkt.«
    Stephen wird zornrot. »Dann nehme ich den golddiamantenen Verlobungsring wieder mit.«
    »Schön«, sage ich. »Hoffentlich hast du die Quittung aufgehoben.«
    »Selbstverständlich. Plus eine dreißigtägige Rückgabegarantie ohne Wenn und Aber. Für den Fall, dass du meinen Antrag nicht annehmen würdest.«
    »Du gehst jetzt besser«, sage ich würdevoll. »Es ist aus.«
    »Ja, das sollte ich wohl«, sagt Stephen. »Es ist in der Tat aus und vorbei.«
    Er zögert. Wird ihm klar, was er da so einfach hingeworfen hat?
    »Könntest du mich zum Flughafen bringen? Ich übernachte dann dort. Die Vorstellung, mich noch einmal in solche Unkosten für ein Taxi stürzen zu müssen wie auf der Hinfahrt, bringt mich um.«

37. KAPITEL
    Stephen hat mir eine E-Mail geschickt, aus der hervorgeht, dass er heil zu Hause angekommen ist. Er hat buchstäblich im Flughafen von Columbus übernachtet, verteilt auf drei Sitzen bei seinem Flugsteig. Im Übrigen wies er spitz darauf hin, dass er sich auf ein paar Schlückchen Wasser aus dem öffentlichen Trinkbrunnen beschränkt und lediglich ein Blaubeermuffin von Starbucks gegessen habe. Seither habe ich nichts mehr von ihm gehört.
    Noch zwei Tage bis

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