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Zuckermacher 02 - Aschenblüten

Zuckermacher 02 - Aschenblüten

Titel: Zuckermacher 02 - Aschenblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Hooper
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Janes Kindern bereits viel benutzt worden, denn es war reichlich zerrupft und der größte Teil seiner Mähne fehlte.
    Das Mädchen sprang auf, als wir eintraten, und machte vor jeder von uns einen Knicks. Da ich es nicht gewohnt war, dass man vor mir knickste, und nicht wusste, wie ich darauf reagieren sollte, beehrte ich sie ebenfalls mit einem Knicks, woraufhin Sarah mich mit einem Stirnrunzeln bedachte.
    »Ab jetzt wird Anna sich um Grace kümmern«, sagte Mrs. Black zu uns. »Sie ist ein umsichtiges Mädchen. Ihre Mutter ist im Kindbett gestorben, und sie hat ihre drei kleinen Schwestern ganz allein großgezogen.«
    Anna lächelte uns schüchtern an und streckte dann die Arme aus, um Grace in Empfang zu nehmen. Diese hatte sich beruhigt, als wir das Zimmer betreten hatten, begann jetzt jedoch gleich wieder zu schreien. Anna schien sich nicht daran zu stören, sondern lagerte sie in ihrer Armbeuge und steckte ihr mit ihrer freien Hand etwas in den Mund. Sogleich begann Grace gierig daran zu saugen.
    »Es ist eine Rosine, die ich in ein Stück Musselin geknotet habe«, sagte Anna. »Das klappt immer.«
    »Oh! Wir haben ihre Puppe im Pesthaus vergessen!«, rief ich aus, weil mir plötzlich Graces Liebling einfiel.
    Mrs. Black verzog das Gesicht. »Sie braucht keine schmutzigen Dinge mehr von dort«, sagte sie. »Ab jetzt wird sie alles mögliche hübsche Spielzeug haben und kann schön mit ihren Cousins und Cousinen spielen. Und wenn sie erst einmal Dobbin bezwungen hat...«, sagte sie mit einem Nicken in Richtung des Schaukelpferdes, »wird sie lernen, auf einem echten Pferd zu reiten.«
    Grace saugte noch immer an dem Musselinschnuller, und ihr Mund bewegte sich rhythmisch, als wir uns verabschiedeten, doch ihre Augen waren bereits zugefallen. Sie sah so hübsch und niedlich aus, als ich mich Über sie beugte, um ihr einen Kuss zu geben, dass mir richtig schwer ums Herz wurde, schließlich hatte ich sechs Wochen lang wie eine Mutter für sie gesorgt und sie war mein letztes Verbindungsglied zu Abby. Ich spürte, dass mir die Tränen kamen, und schluchzte ein wenig auf. Sarah ließ sich von mir anstecken und begann ebenfalls zu weinen, bis Mrs. Black uns sanft aus der Kinderstube herausführte und sagte, wir könnten Grace besuchen, wann immer wir wollten.
    Dann zeigte sie uns unser recht einfaches Zimmer, in dem ein schmiedeeisernes Bett stand und einige Regale hingen, und erklärte uns, dass wir kommen und gehen dürften, wie es uns beliebte, solange wir im hinteren Teil des Hauses blieben. Unsere einzige Verpflichtung war, uns am Tag des Herrn in der Kapelle einzufinden.
    Als Mrs. Black gegangen war, waren Sarah und ich so erleichtert, dass wir die Quarantäne im Pesthaus heil Überstanden hatten, dass wir uns beide aufs Bett fallen ließen und weinten und den Rest des Nachmittags kaum mehr damit aufhören konnten. Wir weinten Über all die Schrecken, die wir in London zurückgelassen hatten, um unsere Freunde, die gestorben waren, und vor Erleichterung, dass wir Grace sicher hierher gebracht hatten. Ich meinerseits weinte auch wegen Tom, weil ich furchtbare Angst hatte, ihn nie mehr zu sehen.
    Die Zeit, die wir in Highclear House verbrachten, zog sich in die Länge, weil wir keine Aufgaben hatten und es uns schien, als habe Lady Jane uns vollkommen vergessen. Während wir darauf warteten, dass die Pest in London nachließ, wurden die Wochen zu Monaten, und es wurde kalt und begann zu frieren. Wir hatten einen Ofen in unserem Zimmer und bekamen eine wöchentliche Ration Kohlen, also brachten wir eine Menge Zeit dort zu und beschäftigten uns entweder damit, besser lesen zu lernen (es gab eine große Bibliothek, allerdings mit furchtbar langweiligen Büchern), unsere Kleidung zu besticken oder Rezepte aus der Vorratskammer zu lernen. Martha kannte diese und brachte uns bei, wie man Potpourri, wohlriechende Wasser zum Waschen und Duftkugeln machte. Sie zeigte mir ebenfalls, wie man aus Rosmarin und Eberraute einen Kräuteraufguss als Spülung für die Haare machte, damit sie nicht mehr gar so widerspenstig waren (obwohl es nichts an ihrer Röte änderte). Daneben beschäftigten wir uns, indem wir mit Grace spielten und mit den Katzen und Hunden, die zum Haushalt gehörten. In London hatten wir mehrere Monate lang keine mehr gesehen, weil sie, für den Fall, dass sie die Pest verbreiteten, alle vorsorglich getötet worden waren.
    Wir hörten, dass die Pest von London nach Sher-borne in Dorsetshire weitergezogen

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