Zuckermond
sein Ohr. Leonards Augen funkelten. Dann senkte er den Kopf und begann ihren Hals mit kleinen, sanften Bissen zu übersäen, während er ihr Gesäß umfasste und so das Tempo und den Rhythmus ihrer Bewegungen vorgab. „Ich liebe es, wenn du mein Hinterteil so fordernd in deinen Händen hältst“, stöhnte Helena voller Ekstase. „Ich weiß!“ Helena krallte sich an ihm fest, um so intensiv wie möglich mit ihm zu verschmelzen. Die prickelnde Situation und ihr missglückter Versuch im Hinterhof hatte ihre Lust aufeinander hoch gepeitscht. Leonard brauchte nur wenige Stöße, um sich und Helena zum Orgasmus zu bringen. Sie kamen fast gleichzeitig und blieben noch eine ganze Weile umschlungen und keuchend in der Umkleidekabine sitzen. Als sich ihr Atem beruhigt hatte, erhoben sie sich, kümmerten sich um ihre Kleidung und schoben dann vorsichtig den Vorhang der Umkleidekabine zur Seite. „Die Luft ist rein“, flüsterte Leonard. „Na, dann los!“ Helena konnte sich kaum ein Lachen verkneifen, aber in Anbetracht der Tatsache, dass sie hier ohne großes Aufsehen verschwinden wollten, riss sie sich zusammen. So unauffällig wie möglich spazierten sie zur Rolltreppe. Dort kniff Leonard ihr erneut zärtlich in den Po. „Sag bloß, du hast schon wieder keinen Slip an!“, drohte er ihr gespielt mit dem Finger. Helena kicherte. „Wie kommst du denn darauf? Etwas derartig Verwerfliches würde ich doch nie tun.“ Leonard schlug vor, noch ein wenig durch die Innenstadt zu bummeln. Sie genoss die Berührung seines Armes, der locker um ihre Schultern lag. Und so bummelten sie noch mindestens zwei Stunden lang durch die Innenstadt und plauderten über Gott und die Welt. Momente, die Helena wie einen kostbaren Schatz in ihrem Inneren hütete.
Kapitel 20
„Wo ist Helena?“ Als Rafael sich überrascht umdrehte, sah er Leonard an der Küchentüre stehen. „Hey, ich habe dich gar nicht zurückkommen hören. Helena ist drüben im Atelier. Ich
habe sie schon den ganzen Tag nicht zu Gesicht bekommen. Sie ist vollkommen in ihre Malerei vertieft. Ich bin gerade dabei ein paar Steaks zu braten. Isst du mit?“
„Gern. Ich schau nur rasch im Atelier vorbei. Helena scheint über ihren Farbtöpfen und Pinseln die Zeit und auch die Tatsache, dass man ab und zu etwas zu sich nehmen sollte, zu vergessen. Und somit auch, dass sie ein Lebewesen aus Fleisch und Blut ist, dem es auf Dauer mit Sicherheit nicht reicht, von Luft und Malerei zu leben.“
Rafael grinste. „Du hast die Fleischeslust vergessen. Diesbezüglich ward ihr ja recht fleißig.“ Sein Grinsen wurde breiter. „Da du aufrichtig besorgt um dein ‚Callgirl auf Zeit’ zu sein scheinst, stellt sich mir die Frage, ob von deiner Seite aus etwa doch mehr dahinter steckt, als die Tatsache, dass du sie ungemein anziehend findest und sie für siebzehn Tage gebucht hast?“
„Darüber will ich mir ehrlich gesagt keinerlei Gedanken machen. Morgen sind die siebzehn Tage vorbei und dann lebe ich mein Leben wieder so wie vorher.“ „Bist du sicher, dass dir das gelingen wird? Deine Augen sprechen nämlich oftmals eine ganz andere Sprache. Und haben dabei einen Glanz, wie ich ihn nie zuvor bei dir gesehen habe.“ „Mach dir um mich mal keine Gedanken. Und was den Glanz in meinen Augen betrifft, so wird er wohl daher rühren, dass ich in den letzten Tagen einmal das Vergnügen hatte, auf der anderen Seite zu stehen. Eine Erfahrung, die wirklich interessant und inspirierend ist – ich kann sie nur jedem empfehlen. Und ab morgen kann ich dann wieder erholt zur Tagesordnung übergehen. Frisch, froh und munter.“ „Ich hoffe, du lügst dir gerade nicht selbst in die Tasche. Aber schließlich bist du erwachsen, verfügst über eine Menge Lebenserfahrung und wirst schon wissen, was du tust.“ „Ganz recht. So, und nun werde ich mal nachschauen, was unsere kleine Künstlerin macht.“ In Gedanken versunken lief er zum Atelier. Rafaels Worte hatten ihn nachdenklich gestimmt und obwohl er sich dagegen wehrte, konnte er doch nicht verhindern, dass ihm bei dem Gedanken, dass Helena ab morgen wieder in ihr eigenes Leben zurückkehren würde, ganz anders zumute wurde.
Helena ist eine attraktive, leidenschaftliche und sexy Frau voller Hingabe. Aber sie ist auf keinen Fall die einzige Frau, die diese Attribute mit sich bringt. Das weißt du, weil du sozusagen an der Quelle sitzt. Nun also Schluss mit diesen Sentimentalitäten. Und wenn du mal wieder Lust auf ein ganz persönliches
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