Zuckermond
geschlossen, doch dieser Teufel sah einfach alles. Also, riss sie sich zusammen, tat, was er wünschte. Sie genoss die sinnlichen, von Leonard gesteuerten Bewegungen, passte sich ihnen an, so dass er seine Hände fortnehmen konnte, ohne dass der Rhythmus gestört wurde. Er langte auf der kleinen Ablage neben dem Spiegel nach einem Kondom und während seine eine Hand ihren Bauch umfasste, zog die andere das Gummi geschickt auf. Kraftvoll drang er von hinten in sie ein – stützte sich dabei mit einer Hand an der Wand ab. Er vögelte sie schnell und leidenschaftlich und bei jedem Stoß erbebten ihre Brüste, schaukelten wild von links nach rechts. Sie versank in ihrem eigenen, flackernden Blick, sah die geröteten Wangen und ihre kleine rosige Zunge, die immer wieder für einen Moment zwischen ihren Lippen hervorschnellte. Um ihn noch tiefer in sich zu spüren, setzte sie ihre Beine noch ein Stückchen auseinander, bis sie mit einem Hohlkreuz da stand, den Blick nach wie vor auf ihr Gesicht im Spiegel gerichtet. Leonard zog seinen Schwanz ganz heraus, stieß ihn ihr aber sofort wieder bis zum Anschlag hinein und steigerte das Tempo. Seine Hand auf ihrem Bauch glitt tiefer und begann mit ihrer Klitoris zu spielen – liebkoste, rieb, massierte die empfindsame Knospe, so dass sie jeden Stoß doppelt spürte. Helena begann rhythmisch zu stöhnen, hatte Mühe den Blick zu halten und wurde von einer Welle erfasst, die sie fortzureißen drohte. Sie bebte am ganzen Leib, spürte, wie ihre Hände den Spiegel hinabrutschten, schob sie wieder nach oben und blickte sich unverwandt in die Augen. Augen voller Feuer, Wollust und Ekstase. Noch nie hatte sie sich selbst derartig erregt angesehen und sie empfand es als Bereicherung, sich selbst dabei zu beobachten, wie das Feuerwerk des nahenden Orgasmus näher und näher kam. Ein Orgasmus, der sie zu überfluten schien. Sie spürte, wie ihre Möse sich zuckend um Leonards Schwanz zusammenzog, wie auch er die Beherrschung zu verlieren begann und seinen Schwanz immer heftiger in sie hineinrammte, ohne dabei die Stimulierung ihrer Klitoris zu vergessen. Ihr wurden die Arme schwach, sie erzitterte und dann waren sie da – die Fluten der Leidenschaft. Rasant trieben sie Helena zum Höhepunkt – bis zum Gipfel der Lust, bis sie nicht mehr dazu in der Lage war, ihre Augen geöffnet zu halten. Sie schrie laut auf und ließ sich nach vorn gegen den Spiegel fallen, so dass sie ihre heißen Wangen am Spiegelglas abkühlen konnte, während Leonard in ihr kam und im Orgasmus erbebte. Für einen kurzen Moment lehnte er sich an sie. Dann löste er sich, half ihr hoch und zog das soeben benutzte Kondom ab. Sein Blick fixierte sie. „Ich wünsche dir eine gute Fortsetzung der Nacht, Helena. Ich schätze, du wirst in dein Zimmer finden.“ Er lächelte mit der für ihn so typisch emporgezogenen Augenbraue. „Wir sehen uns morgen, my sweet Callgirl.“ Als Helena den Raum verlassen hatte, fiel seine selbst auferlegte Maske. Er war sich dessen allerdings nicht bewusst. Minutenlang stand er einfach nur da und starrte sehnsuchtsvoll nachdenklich auf die Tür, durch die sie soeben verschwunden war. Irgendwann spürte er dann doch, dass er sich gefühlsmäßig erneut auf einem für ihn gefährlichem Terrain befand. Er schüttelte die verhängnisvollen Gedanken und Gefühle, die ihn durchströmten, ab und beschloss, sich noch ein wenig vor dem Fernseher abzulenken, bevor er ebenfalls zu Bett ging.
***
Für den Rest dieser Nacht fand Helena keinen Schlaf. Als es draußen schon hell wurde, spürte sie endlich, wie gnädige Müdigkeit ihre Augenlider erschwerte, doch die Welt schien sich gegen sie verschworen zu haben, denn sie wurde durch das Klingeln ihres Handys ungnädig aus dem sanften Übergang zum Traumreich herausgerissen. Missmutig streckte sie ihre Hand unter der Bettdecke hervor und tastete suchend nach dem Handy, welches vergraben unter Skizzenblock, Zeitschriften und einem Buch auf dem Boden neben ihrem Bett lag.
„Hallo?“, meldete sie sich verschlafen. „Helena, ich bin es. Mensch, habe ich dich geweckt? Du hörst dich so verschlafen an.“ „Kathrin!“ Helena gähnte und rappelte sich mühsam hoch. „Oh – Ich habe dich geweckt! Sorry. Aber wer kann auch ahnen, dass du, die
Frühaufsteherin, dich unter der Woche um diese Zeit noch im Schlummerland befindest.“
Helena gähnte erneut. „Macht nichts. Ich sehe, es ist ja schon 9 Uhr und ich sollte längst vor der Leinwand
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