Zuckermond
himmlisch. Wie ein Vanillewölkchen.“ Kathrin gab ihr einen Kuss auf die Wange und drückte sie erneut an sich. „Komm her, verlorenes Kind. Was hört man von dir bloß für Sachen.“ Sabina umarmte die Freundin stürmisch, vergaß aber nicht, dabei einen tadelnden Blick aufzusetzen. „Callgirl für siebzehn Tage. Welcher Teufel hat dich bloß geritten?“ „Ich weiß, welcher Teufel es war. Leonard“, prustete Kathrin los und wedelte mit einer Sektflasche. „Gleich kannst du uns bei einem Gläschen Prosecco in Ruhe alles, aber auch wirklich alles, erzählen.“ „Okay. Aber wenn du die Flasche weiter schüttelst, werde ich sie mit Sicherheit nicht öffnen“, lachte Helena und folgte den beiden in das gemütliche Wohnzimmer, wo schon alles für einen ausgiebigen Brunch bereitstand. Den Wohnzimmertisch hatten die beiden in ein kleines Büfett verwandelt. Brötchen, Brot, Streuselkuchen, Croissants, Aufschnitt, Käse, Nuss-Nougat-Creme, Marmelade, gekochte Eier, Cornflakes, Müsli, Joghurt, Gurkenscheiben und Orangensaft waren unter anderem auf dem großzügigen Glastisch aufgebaut. In der Mitte thronte eine Thermoskanne mit Kaffee und auf einem Stövchen wartete eine Kanne mit aromatischem Kirsch-Joghurt Tee darauf, gekostet zu werden. Sie machten es sich auf der breiten Cord-Couch mit den unzähligen Kissen bequem. Kathrin hatte mittlerweile den Prosecco geöffnet, griff nach drei langstieligen Sektgläsern und schenkte die perlende Flüssigkeit ein. „So, und nun will ich alles wissen. Jede noch so kleine Kleinigkeit!“ Kathrin reichte die Gläser weiter und prostete den Freundinnen zu. „Ich würde zwar auch gerne wissen, was du so treibst, aber von mir aus kannst du auf die Details getrost verzichten.“ Sabina verzog ihr Gesicht. „Hey, du Spielverderber. Ich glaube es wird Zeit, dass du mal so richtig durchgevögelt wirst. Damit deine Prüderie endlich aufhört.“ Kathrin nahm einen Schluck und stellte das Glas ab. „Das hat ganz und gar nichts mit Prüderie zu tun, sondern mit Anstand und Stil.“ „Hey, hört auf zu streiten. Lasst uns lieber frühstücken“, warf Helena ein, wurde jedoch komplett überhört. Sie musste grinsen und lehnte sich zurück. Solche Szenen kannte sie nur zu gut und wusste, dass die beiden sich früher oder später wieder beruhigen würden. Sie schnappte sich ein Brötchen und verfolgte amüsiert den Wortwechsel der beiden Freundinnen. „Nur weil ich mir keine Sexspielchen anhören mag, heißt es noch lange nicht, dass ich prüde bin.“ „Ach ja? Wann war denn dein letztes Mal? Vor einem Jahr? Vor zwei Jahren? Ich glaube, wenn Helena uns berichtet hat, was sich bei ihr und Leonard so abspielt, werden wir uns mal um dein Liebesleben kümmern. Sonst versauerst du uns noch komplett.“ „Du tust ja gerade so, als könnte man nur mit einem Mann an der Seite glücklich werden. Aber ich bin das beste Beispiel dafür, dass es auch ohne geht.“ „Ich rede nicht von einem Mann an der Seite, sondern von einem Mann im Bett.“ „Weißt du was? Du gehst mir langsam aber sicher gewaltig auf die Nerven. Es gibt auch noch andere Dinge als Sex.“ Sabina sprang empört auf und wollte davonstürmen. Kathrin folgte ihr und legte versöhnlich den Arm um sie. „Hey – tut mir Leid. War nicht so gemeint. Manchmal gehen mit mir eben die Pferde durch. Sorry, Liebes.“ Sie gab ihr einen lauten Schmatz auf die Wange und drückte sie fest an sich. „Ich hab dich doch lieb und finde, wir sollten statt zu streiten, den Vormittag genießen. Friede?“ Sabina atmete hörbar aus. „Okay, Friede.“ „Schön! Und jetzt lass uns frühstücken, sonst isst uns Helena noch alles weg.“ Kathrin lachte. „Aber hey… trotzdem könnte dir ein bisschen Sex gut tun.“ Sabina verpasste ihr einen Stoß mit dem Ellbogen. Lachend setzten sie sich zu Helena, ließen es sich schmecken und begannen die Freundin mit Fragen nach Leonard zu bombardieren. „Er hat dich auf dem Billardtisch... ich meine… und du hast... es hat dir… und du…“ Sabina brach ab. Sie hatte mittlerweile das dritte Glas Sekt intus und verlor langsam aber sicher ihre Hemmungen. Ihre Wangen glühten und die Neugier stand ihr ins Gesicht geschrieben. Helena und Kathrin warfen sich vielsagende Blicke zu und lächelten verschwörerisch. Sabina begann, aus sich herauszugehen und das gefiel ihnen. Die nächste Flasche Prosecco wurde geöffnet und Helena erzählte ihren Freundinnen in groben Zügen ihre Erlebnisse. „Hach,
Weitere Kostenlose Bücher