Zuckersuesse Todsuenden
kümmerliche Piepser von sich.
Diesel grinste. »Ich schätze, nun wissen wir, wer von uns beiden hier die Hosen anhat.«
Ich verdrehte die Augen und schloss die Haustür auf. Sofort stürzte der Geisterjäger hinter mir her.
»Hey«, protestierte ich und presste meine Hand gegen den Brustkorb des Geistometer-Kerls. »Treten Sie zurück. Ich bin nicht an Geistermessungen interessiert.«
»Aber was ist mit dem Phänomen?«
»Er ist auch nicht daran interessiert.«
Ich schloss die Tür hinter uns und verriegelte sie. Nachdem ich ein paar Minuten gewartet hatte, warf ich einen Blick aus dem Fenster. Die Männer der Geisterpatrouille hatten sich neben ihren Autos hingehockt und steckten die Köpfe zusammen.
»Tu etwas«, befahl ich Diesel.
»Was denn?«
»Ich weiß es nicht. Setze deine phänomenalen Fähigkeiten ein, um die Typen zu verscheuchen. Lass sie verdunsten oder so etwas.«
»Ich brauche eine Sondergenehmigung, um jemanden zu verdampfen.«
»Tatsächlich?«
Diesels Grinsen wurde breiter, und er legte einen Arm um meine Schultern. »Ich mag leichtgläubige Frauen. Das macht alles viel einfacher.«
Katze Nr. 7143 stolzierte in das Wohnzimmer und setzte sich auf Diesels Schuh. »Miaaaauuuu.«
»So schlimm bin ich offensichtlich gar nicht«, meinte Diesel. »Der Kater mag mich.«
»Dieser Kater hat nur noch ein Auge und einen halben Schwanz. Ich schätze, dass er in der Vergangenheit mit seinen Beurteilungen nicht immer richtiglag.«
»Ich glaube eher, dass er tapfer eine wehrlose Kätzin verteidigt hat«, entgegnete Diesel.
Ich bückte mich, um den tapferen Kämpfer zu streicheln. »Ich befürchte, dass deine Tage als Romeo vorbei sind, aber deine Zukunft wird sicher einige Schüsselchen mit Sahne und gegrilltem Hähnchen mit sich bringen.«
Der Kater sah so aus, als könne er sich mit diesem Tausch anfreunden, und folgte mir mit Diesel in die Küche.
Meine Küche war nicht groß, aber jeder Zentimeter sorgfältig genutzt. Der billige Kühlschrank und der Herd funktionierten wunderbar. Der Boden war aus hellem Kiefernparkett. Die Hängeschränke mit den Glastüren waren blau gestrichen. Die Porzellanspüle wies nur einige wenige Sprünge auf. Die Arbeitsflächen waren aus rotem Resopal. Ich hatte eine kleine Kücheninsel aus Holz und zwei Barhocker dazugestellt. Meine Töpfe und Pfannen hingen über der Arbeitsplatte an Haken, die ich in die niedrige Decke geschraubt hatte.
Diesel stieß sich den Kopf an einer Bratpfanne und stieß einige Flüche aus. So viel zu seiner außergewöhnlich guten Sinneswahrnehmung.
»Ich muss heute an einem Rezept für Muffins arbeiten«, erklärte ich Diesel. »Du und Katerchen könnt fernsehen.«
»Es läuft nichts Interessantes.«
»Wie wäre es mit einem Buch?«
»Keine Lust.«
Ich stellte einige Schüsseln und Messbecher neben die Spüle und legte meine Messlöffel bereit.
»Hör zu«, begann ich. »Du musst raus aus meiner Küche. Du bist zu groß und brauchst zu viel Platz.«
Außerdem fiel es mir in seiner Gegenwart schwer, mich auf meine Cupcakes zu konzentrieren. Wenn er mir nahe kam, wurde mir heiß. Seine Körperwärme drang durch meine Haut, breitete sich in meinem Oberkörper aus und strömte gegen meinen Willen in südliche Richtung.
»Ich sehe dir gern zu«, erklärte Diesel und ließ sich auf einem der Barhocker nieder.
»Ja, aber du lenkst mich ab, und ich muss an meinem Muffin-Rezept arbeiten, also geh weg.«
»Nein.«
»Nein? Ist das alles? Nein ? Herrje, du machst es mir wirklich nicht leicht. Du tust nichts, was ich möchte. Ich habe einfach keine Kontrolle über dich.«
Diesel stellte einen Fuß auf den Boden und stützte den anderen auf die unterste Sprosse des Hockers. »Du bist stärker, als du denkst.«
»Was soll das heißen?«
»Das bedeutet, dass ich umso verwundbarer werde, je mehr ich dich mag.«
Wow. Das verblüffte mich. Ich legte meine Handflächen auf die Kücheninsel, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, und sah ihn an. »Du machst nicht den Eindruck, als wärst du jemals in irgendeiner Weise angreifbar.«
»Viel gibt es da auch nicht.«
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Unter normalen Umständen hätte das zu einer Liebesgeschichte führen können, aber im Augenblick war gar nichts normal.
»Kein Grund zur Panik«, sagte Diesel. »Im Umgang mit dir sind mir Grenzen gesetzt.«
Ich hätte mich nach diesen Grenzen erkundigen sollen, doch stattdessen redete ich mir ein, dass die Sache mit dem
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