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Zuckersuesse Todsuenden

Zuckersuesse Todsuenden

Titel: Zuckersuesse Todsuenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Mund.
    Diesel rief einen seiner Kontaktleute an, um Erkundigungen über Shirley Mores Stiefbrüder einzuziehen, und als wir an seinem Wagen angelangt waren, hatte er bereits einige wertvolle Informationen bekommen.
    »Leonard More ist der Stiefbruder mit dem silberfarbenen Camry«, berichtete Diesel. »Er wohnt in Salem. Sein Bruder Mark lebt in Beverly. Wir werden zuerst Leonard einen Besuch abstatten. Er ist Schadensregulierer bei einer Versicherung und sollte gegen fünf Uhr von der Arbeit nach Hause kommen.«

KAPITEL

    11

    D as Haus im Kolonialstil, in dem Lenny wohnte, lag in einer von Bäumen bestandenen Allee im Norden von Salem. Ein Schild verriet, dass es im Jahr 1897 erbaut worden war. Der Camry stand am Randstein, als wir dort eintrafen. Im Vorgarten steckte ein » ZU VERKAUFEN «-Schild in dem dürftigen Rasen. Diesel fand einen halben Block entfernt einen Parkplatz, und wir marschierten von dort zurück zu Lennys Haus.
    »Meine Quelle hat mir berichtet, dass Lenny erst vor Kurzem geheiratet hat, aber schon wieder geschieden ist«, sagte Diesel. »Er war leitender Angestellter in einer Bank, wurde vor sechs Monaten gefeuert und fing Ende März an, als Schadensregulierer zu arbeiten.«
    Lenny öffnete uns die Tür in einer Stoffhose und einem zerknitterten Hemd. Er hielt einen Drink in der Hand, sein Atem war hochprozentig, seine Augen waren blutunterlaufen und sein schütteres sandfarbenes Haar war zerzaust. Um den Hals trug er ein breites Hundehalsband mit Stacheln dran.
    »Hatten Sie einen schlechten Tag?«, fragte Diesel.
    »Nicht unbedingt«, erwiderte Leonard. »Aber er dürfte gern besser werden. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich würde gern mit Ihnen über Ihre Erbschaft sprechen.«
    »Nicht nur Sie – alle anderen auch.«
    »Wer sind alle anderen?«, erkundigte sich Diesel.
    »Da wäre zuerst mein Bruder. Und irgendein cooler Typ, der aussieht, als könnte er ganz schön hinlangen.« Lenny schlürfte den Rest seines Drinks und starrte in das leere Glas. »Oh, schon alle.« Er drehte sich um und ging in die Küche, und wir marschierten hinterher.
    »Kennen Sie den Namen dieses coolen Typen?«, fragte Diesel.
    Lenny schenkte Whiskey in sein Glas. »Wolf. Toller Name, oder?« Er zwinkerte Diesel zu. »Wollen Sie auch einen Schluck?« Er wandte sich an mich. »Und Sie?«
    »Nein danke«, lehnte ich ab. »Bei diesem Erbstück handelte es sich um einen Marienkäfer, richtig?«
    »Falsch. Und ich werde mit niemandem darüber sprechen, weil ich sonst für immer und ewig vom Pech verfolgt werde.«
    »Das ist Unfug«, erklärte ich. »Niemand kann Sie mit einem Fluch belegen, der Ihnen für den Rest Ihres Lebens Unglück beschert.«
    »Ha!«, rief Leonard. »Sie kannten Onkel Phil nicht. Er war ein richtig schräger Vogel. Und ziemlich furchteinflößend, wenn er einen wütend anstarrte.« Leonard hielt sich mit dem Finger ein Auge zu und glotzte mich mit dem anderen blutunterlaufenen Auge an. »Und einmal habe ich gesehen, wie er eine Katze in eine Bratpfanne verwandelte.«
    Noch vor zwei Tagen hätte ich das für unmöglich gehalten, aber jetzt war ich mir nicht mehr sicher, was ich glauben konnte und was nicht.
    Diesel reichte mir einige Gegenstände von der Arbeitsplatte. Eine Eieruhr, einen Schlüsselring, einen Tischtennisschläger. Ich hielt sie nacheinander kurz in der Hand und legte sie wieder zurück. Es folgten ein Pfannenheber, ein Topflappen und ein Kochtopf.
    »Was ist mit dem Hundehalsband?«, fragte Diesel.
    »Das ist ein Accessoire«, erwiderte Lenny. »Manche Männer tragen Krawatten, ich bevorzuge Hundehalsbänder.«
    »Fass es an«, forderte Diesel mich auf.
    »Auf keinen Fall!«
    »Es ist ein Accessoire«, erklärte Diesel. »Stell es dir als Schmuckstück vor. Wahrscheinlich stammt es von Cartier.«
    »Falsch«, warf Lenny ein. »Aus einer Tierhandlung.«
    Ich streckte die Hand aus und berührte das Halsband. Nichts. Ich griff nach seiner Armbanduhr. Wieder nichts.
    »Und wenn ich errate, was Sie geerbt haben?«, wandte ich mich an Lenny. »Wäre das in Ordnung?«
    »Wir leben in einem freien Land«, erwiderte Lenny. »Ich kann Sie nicht am Raten hindern. Aber Sie kommen ohnehin nicht drauf, und selbst wenn Sie es erraten sollten, würden Sie es nicht finden. Es ist gut versteckt und mit einem Sprengsatz versehen.«
    Diesel öffnete das Schränkchen unter der Arbeitsfläche und zog ein Paar an einer schweren Kette befestigte Handschellen heraus.
    »Ich bin manchmal ein böser

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