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Zuckersuesse Todsuenden

Zuckersuesse Todsuenden

Titel: Zuckersuesse Todsuenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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herumgelaufen, um ein passendes Versteck zu finden.«
    »Wir haben die Haushaltsgeräte noch nicht überprüft«, stellte ich fest. Ich warf einen Blick in die Mikrowelle und riss die Tür der Spülmaschine auf. Als ich die Herdklappe öffnete, brach ich in Gelächter aus. Im Ofen lag noch ein Gummihuhn.
    »Was sollen alle diese Gummihühner?«, fragte ich Diesel. »Er hat es echt mit diesen Dingern.«
    Ich nahm das Huhn aus dem Ofen und hielt es an seinem langen, dürren Hals fest. Plötzlich rutschte ein zylinderförmiges Gestell aus Metall und Glas aus dem Hintern des Gummitiers.
    »Oh-oh«, stieß Diesel hervor.
    Eine Sekunde später hatte er bereits mein Armgelenk fest im Griff, zog mich aus der Küchentür und zerrte mich hastig durch den kleinen Garten hinter dem Haus. Wir waren ungefähr zehn Meter vom Haus entfernt, als es eine Explosion gab. Und darauf folgte noch eine zweite, viel stärkere. Sie sprengte den hinteren Teil des Hauses in die Luft und drückte uns auf den Boden. Ich spürte, wie Diesel sich auf mich warf und überall um uns herum Trümmer herabregneten. Papierfetzen, Holzstücke und brennende Teile aus rätselhaftem Material. Diesel rappelte sich auf, zog mich zu sich hoch und führte mich in den hinteren Teil des Gartens.
    »Anscheinend hast du die Sprengfalle gefunden«, bemerkte Diesel.
    Ich hatte meine Finger fest in sein Sweatshirt gegraben. »Was? Wie? Wer?«, stammelte ich.
    Diesel befreite sich aus meinem Griff. »Schätzchen, ich freue mich zwar, dass du mich so fest hältst und nicht mehr loslassen willst, aber ich glaube, du hast ein paar meiner Brusthaare erwischt.«
    Flammen schossen an den Resten von Lennys Haus in die Höhe, und schwarzer Rauch stieg zum Himmel empor. Ein paar Blocks entfernt heulten Sirenen, und jede Menge Leute kamen aus ihren Häusern und versammelten sich auf der Straße.
    »Von Lennys Haus wird nichts übrig bleiben«, stellte ich fest. In meinen Ohren klingelte es so laut, dass ich meine eigene Stimme kaum hören konnte.
    »Ja«, stimmte Diesel mir zu. »Der Verein für Denkmalschutz wird sauer sein.«
    »Schrecklich. Alles ist weg. Seine Erinnerungen an die Highschool. Seine Notenblätter. Seine gesamte Kleidung.«
    Diesel legte einen Arm um mich. »Vergiss seine Tischtennisschlägersammlung nicht. Und sein Erbstück.«
    »Ach du lieber Himmel. Sein Erbstück! Es muss in tausend Stücke zerfetzt worden sein. Wir werden es niemals finden.«
    »Nein, aber Wulf auch nicht. Und das ist das Wichtigste für uns.«
    Wir gingen zur Vorderseite des Hauses und beobachteten das Schauspiel eine Weile. Ein Streifenwagen traf zuerst ein. Sekunden später kam ein Löschzug. Es folgten weitere Streifenwagen, Feuerwehrautos und zwei Rettungswagen. Sie waren schnell gewesen, aber das Haus war noch schneller abgebrannt. Als Wasser aus den Schläuchen spritzte, war nicht mehr viel zu löschen übrig.
    Ich stand mit hängenden Armen völlig entgeistert da. Es war schlicht unbegreiflich.
    »Die Sprengfalle war so klein«, stellte ich fest. »Wie konnte sie ein solches Desaster verursachen?«
    »Ich nehme an, sie hat eine Gasleitung gesprengt. Ich kann mir nicht vorstellen, was sonst die zweite Explosion und das Feuer verursacht haben könnte.«
    Wir entfernten uns von dem Brandort, stiegen in Diesels Porsche und fuhren los. Ich warf einen letzten Blick auf den schwelenden Schutthaufen, der Lennys Haus gewesen war. Das ZU-VERKAUFEN -Schild stand immer noch im Vorgarten, und dahinter ragten die Ziegel des geschwärzten, aber noch intakten Kamins empor.
    Ich konnte meine Gefühle nur mühsam unterdrücken. Lenny hatte alles verloren, was er besessen hatte. Von dem Haus, das über hundert Jahre lang hier gestanden hatte, war nichts mehr übrig geblieben.
    Diesel streckte den Arm aus und zupfte an meinem Pferdeschwanz. »Ist schon gut«, sagte er. »Niemand wurde verletzt. Und alles wird irgendwann wieder aufgebaut.«
    »Ja, aber echt scheiße ist es trotzdem.«
    Diesel nickte. »Manchmal ist das Leben eben scheiße.«
    Es war kurz nach sieben Uhr, und als wir uns vom Ort des Geschehens entfernt hatten, spürte ich, dass ich Hunger hatte. Ich hatte gegen drei Uhr ein paar Bissen von einem Muffin gegessen, aber seitdem nichts mehr, und die ganze Aufregung hatte mich viel Energie gekostet.
    »Ich bin am Verhungern«, verkündete ich. »Und du fährst in die falsche Richtung. Marblehead liegt im Süden.«
    »Ich fahre nicht nach Marblehead, sondern nach Beverly. Wenn Wulf

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