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Zuckersuesse Todsuenden

Zuckersuesse Todsuenden

Titel: Zuckersuesse Todsuenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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anderen wandern.
    »Wir können wohl davon ausgehen, dass Mark kein Frettchen geerbt hat«, sagte ich zu Diesel.
    »Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er einen Gartenzwerg oder einen Stoffhasen geerbt hat. Ich setze immer noch auf die Schlössersammlung. Lass uns nachschauen, was sich in der Küche befindet.«
    Auf den ersten Blick wirkte die Küche überladen, aber normal. Bei genauerem Hinsehen stellte sich heraus, dass all die Flaschen und Dosen mit Olivenöl gefüllt waren. Natives Olivenöl von bester Qualität, gepanschtes von weniger guter Qualität und gekräutertes Olivenöl.
    »Zumindest ist das gesund«, meinte ich.
    »Nur, wenn man es auch verwendet. Ich glaube nicht, dass es viel zur eigenen Gesundheit beiträgt, wenn man es nur hortet.«
    Aus den Augenwinkeln sah ich etwas über den Boden huschen.
    »Hast du das gesehen?«, fragte ich Diesel.
    »Was?«
    »Irgendetwas ist durch die Küche gerannt.«
    Ich hörte ein kratzendes Trippeln, und hinter all den Ölflaschen kam ein Frettchen hervor und schoss über die Arbeitsplatte.
    »Vielleicht hält er sich eines davon als Haustier«, sagte ich. »Vielleicht … huch!« Ein Frettchen kletterte an meinem Hosenbein hoch, und ein zweites rannte über meinen Schuh. »Die Käfige im Schlafzimmer waren doch verschlossen, oder?«, fragte ich.
    »Ja, aber ich schätze, das ist jetzt nicht mehr der Fall.«
    Wir liefen ins Schlafzimmer und beobachteten, wie Carl gerade das letzte Frettchen freiließ.
    »Böser Affe.« Diesel hob mahnend den Finger.
    »Iihh?«
    Diesel hob ein kleines schwarzes Frettchen in die Höhe. »Ich sage es nicht gern, aber wir müssen die Frettchen in ihre Käfige zurückschaffen.«
    Sie zischten zwischen unseren Füßen herum und rollten sich am Fußboden zusammen. »Anscheinend bringt ihnen das Ganze großen Spaß«, stellte ich fest.
    Diesel schnappte sich ein weiteres Frettchen und schob es in einen Käfig. »Ja. Ich wünschte, das könnte ich auch von mir behaupten. Hilf mir. Mark wird nicht begeistert sein, wenn er nach Hause kommt und sieht, dass wir mit seinen Frettchen eine Tierbefreiungsaktion durchgeführt haben.«
    Ich erwischte eines der Frettchen, aber es glitt mir durch die Finger. Aus der Küche drang ein schepperndes Geräusch, und Diesel und ich blieben einen Augenblick lang wie erstarrt stehen, bevor ich losrannte. »Ich gehe schon.«
    Die Küche wimmelte von Frettchen. Sie jagten sich gegenseitig über die Küchenschränke und Arbeitsflächen und stießen dabei etliche Flaschen mit Olivenöl um. Eine große Dose war umgekippt, und das Olivenöl tropfte über die Arbeitsplatte und bildete auf dem Boden eine Pfütze. Die Frettchen schleckten das Öl auf, schlitterten über den Boden und verteilten es überall in der Küche. Der ganze Boden war glitschig.
    Im Wohnzimmer krachte es gewaltig. Ich wollte nach der Ursache sehen, rutschte jedoch auf dem Öl aus und landete auf dem Rücken. Ich schnappte nach Luft und kroch dann auf allen vieren durch das Esszimmer in Richtung Wohnzimmer. Überall lag die Füllung von Stoffhasen, vermischt mit dem Öl. Und ich hatte den Verdacht, dass sich das eine oder andere Frettchen erleichtert hatte, denn das Esszimmer roch nicht besonders gut, und auf dem Fußboden lagen eine Menge Dinger, die wie Rosinen aussahen. Im Wohnzimmer war eine der großen Glasvitrinen umgekippt, und ich sah eine Menge toter Gartenzwerge vor mir.
    Carl drückte sich gegen eine Wand und bedeckte seine Augen mit einer Pfote.
    Ich bewegte mich immer noch auf allen vieren, und vor meinen Augen tauchten Diesels Boots auf. Er griff nach dem Bund meiner Jeans, zog mich hoch und betrachtete mich. Zuerst verzog er das Gesicht, doch dann lächelte er.
    »Du siehst schrecklich aus«, erklärte er. »Und du stinkst wie ein schlecht geführter Zoo.«
    »Hast du die Küche gesehen?«
    »Nein, und das will ich auch nicht. Das Desaster im Wohnzimmer reicht mir. Wenn ich mir ansehe, wie viel Öl in deinen Haaren und deiner Kleidung klebt, schätze ich, dass in der Küche etwas ausgelaufen ist.«
    »Erinnerst du dich daran, als der Tanker Exxon Valdez in Alaska auseinanderbrach? So muss man sich das vorstellen.«
    »Hier ist mein neuer Plan«, verkündete Diesel. »Ich sehe keine Möglichkeit, die Frettchen wieder einzufangen. Also werden wir uns wie Diebe in der Nacht davonschleichen und keiner Menschenseele erzählen, was hier passiert ist.«
    »Das klingt gut.«
    Fünf Minuten später saßen wir in Diesels Porsche und befanden

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