Zuckersuesse Todsuenden
Höhlen, als ihr Blick auf den Affen fiel. »Himmel!«
Der Affe saß auf der Ladentheke und stopfte sich das Maul mit Cupcakes voll. Als er bemerkte, dass ihn alle anstarrten, öffnete er den Mund, und ein Stück Kuchen fiel heraus.
»Wenn die Gesundheitsbehörde das sieht, schließen sie den Laden«, sorgte sich Clara. »Das wäre das erste Mal in vierhundert Jahren, dass in der Bäckerei etwas beanstandet würde.«
Diesel wippte auf den Fersen und grinste den Affen an. »Carl?«
»Iiih!« Der Affe stand auf, blinzelte Diesel an und zeigte ihm den Stinkefinger.
»Anscheinend kennt ihr euch«, stellte ich fest.
»Unsere Wege haben sich in Trenton gekreuzt«, erklärte Diesel. »Wie ist er hierhergekommen?«
»Durch die Tierrettung«, erwiderte Glo. »Er wurde ausgesetzt.«
»Das hätte ich mir denken können«, sagte Diesel.
Der Affe zeigte ihm wieder den Stinkefinger.
»Macht er das die ganze Zeit?«, wollte ich wissen.
»Nein, nicht ständig.«
»Er ist durch einen Irrtum bei mir gelandet«, erzählte Glo. »Und jetzt wissen wir nicht, was wir mit ihm tun sollen.«
»Ihr könntet ihm die Leine abnehmen und ihn draußen zwischen den fahrenden Autos spielen lassen«, schlug Diesel vor.
Glo, Clara und ich schauten uns entsetzt an.
Diesel schnappte sich einen Erdbeer-Cupcake. »Ich nehme ihn euch ab, wenn Lizzy nur bis Mittag arbeiten muss. Ab Mittag gehört sie mir.«
»Abgemacht«, stimmte Clara zu. »Hauptsache, er verschwindet von hier.«
Diesel verschwand mit dem Affen und einem Dutzend Mini-Cupcakes.
»Es tut mir leid, aber Ihre Cupcakes sind noch nicht fertig«, teilte ich Shirley mit.
Shirley zuckte die Schultern. Das schien ihr nichts auszumachen. Sie machte eine Geste, als würde sie sich die Hände abklopfen.
»Haben Sie die Nase voll von Cupcakes?«, fragte ich.
Sie nickte.
»Tatsächlich?«
Sie nickte wieder, knöpfte ihre Bluse ordentlich zu, strich ihr Haar glatt und verließ den Laden.
»Ich weiß, ich sollte mich für sie freuen, aber sie war meine beste Kundin«, seufzte Clara. »Ich brauche zwanzig neue Kunden, um diesen Verlust wettzumachen.«
Diesel schlenderte um Punkt zwölf Uhr in die Bäckerei. Ich legte gerade den letzten Schwung der Pasteten in die gekühlte Auslage, und Glo bediente zwei Frauen. Die Frauen drehten sich um und starrten Diesel an, und die eine stieß die andere mit dem Ellbogen an.
Diesel machte den Anschein, als wäre er daran gewöhnt, dass Frauen ihn anstarrten und sich gegenseitig auf ihn aufmerksam machten. Er blieb einfach stehen und steckte die Daumen in die Taschen seiner Jeans. Er lächelte nicht und runzelte nicht die Stirn. Er wartete einfach.
»Bin gleich bei dir«, sagte ich.
Ich zog meinen Bäckerkittel aus, nahm mein Sweatshirt, meine Umhängetasche, ein paar Flaschen Wasser und eine Schachtel mit Fleischpasteten und kehrte in den Laden zurück. Ich lächelte die Damen an und winkte Glo zu.
Diesel legte mir die Hand auf den Rücken und führte mich hinaus. »Diese Schachtel riecht nach Mittagessen.«
»Wir hatten einige Fleischpasteten, die nicht so perfekt aus der Form gegangen sind. Schmecken tun die aber genauso gut.«
»Wie steht es mit deinem Appetit?«
»Der ist wieder normal. Und Shirley hat ihre Cupcake-Bestellung rückgängig gemacht. Anscheinend normalisiert sich alles recht schnell, sobald der Zauberstein außer Reichweite ist.«
Diesel hatte seinen Wagen vor der Bäckerei geparkt. Wir stiegen in den Cayenne, und ich sah, dass Carl auf dem Rücksitz angeschnallt war. Der Affe winkte mir mit dem kleinen Finger zu und schenkte mir sein Affengrinsen.
»Wie sieht es mit einem neuen Zuhause für Carl aus?«, erkundigte sich Diesel.
Ich reichte Diesel und Carl jeweils eine Fleischpastete und nahm mir selbst eine. »Glo bemüht sich, aber es sieht nicht sehr gut aus.«
»Das überrascht mich nicht«, meinte Diesel.
»Ihh!« , tönte es vom Rücksitz.
»Ich kann diesen Laut nicht ausstehen.« Diesel warf Carl einen Blick im Rückspiegel zu. » Ihh bedeutet nie etwas Gutes.«
Ich warf einen Blick über die Schulter und sah, dass Carl sich mit der Fleischpastete bekleckert hatte und nun sorgfältig mit seinen kleinen Affenfingern die Krümel aus seinem Affenfell zupfte.
»Kein Problem«, sagte ich zu Diesel. »Er macht sich gerade sauber.«
Zwanzig Minuten später suchten wir in Beverly nach Mark Mores Apartment. Wir befanden uns in der Nähe des Lagerhauses in einer Gegend, in der es sowohl Geschäftsgebäude als auch
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