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Zügel der Leidenschaft

Zügel der Leidenschaft

Titel: Zügel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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nur Pennys. Er ist einer von diesen wunderbaren amerikanischen Millionären, die so viel Geld haben, daß sie nicht mehr wissen, was sie damit anfangen sollen.«
    »Warum sollte er es da nicht an mich verschwenden?« erwiderte Priscilla fröhlich.
    »Ja, warum eigentlich nicht?« stimmte die Mutter zu.
    Kit kam an diesem Abend in bester Laune bei den Pembrokes an. Er hatte fast den ganzen Tag geschlafen, was seine pochenden Kopfschmerzen gelindert hatte, und mehrere Stunden zügelloser Sex mit seinen Freundinnen hatten seine etwas angegriffene Stimmung angenehm aufgeheitert. Außerdem war die Aussicht, Angela wiederzusehen, ebenfalls geeignet, seine Gereiztheit beträchtlich zu dämpfen.
    Aber sie war nicht da, wie er sofort erfuhr, weil er den Butler schon bei Betreten des Hauses nach ihr gefragt hatte. Die Gräfin sei nach Easton zurückgekehrt, teilte man ihm mit dem neutralen Hochmut mit, der nur Dienern höchsten Ranges Vorbehalten ist.
    »Wann?« fragte Kit unverblümt.
    Doch darauf wurde ihm ein so fischäugig-kühler Blick zuteil, daß es einen Mann mit weniger Selbstsicherheit umgeworfen hätte, und ihm wurde erklärt, über eine derartige Information verfüge der Haushalt nicht.
    Kits gute Laune war sofort verflogen; er zog seine Uhr heraus, um die Zeit festzustellen, beschloß, drei Stunden seien seine absolute Maximalzeit, an diesem Abend seine Höflichkeit wahren zu können, und fragte sich mit mehr als nur flüchtigem Interesse: »Wo zum Teufel liegt eigentlich Easton?«
    Und aus diesen Gründen sah es für die Heiratspläne der Pembrokes nicht allzu gut aus.
    Glücklicherweise war das eigentliche Dinner sehr kurz: Das Essen schien ihm geschmacklos, und jedes Mal, wenn die Uhr die Viertelstunde schlug, zählte er stumm mit. Er hatte Schwierigkeiten, sich auf die Unterhaltung zu konzentrieren, und als Priscilla ihn nach dem Dessert fragte, ob er die Orchideen zu sehen wünsche, sagte er rasch ja, weil er fürchtete, an einem Kartentisch im Salon eingezwängt zu werden.
    Wenn er sich nicht so ausschließlich mit seiner unmittelbaren Flucht befaßt hätte, hätte er sich wohl über sein unvermitteltes fiebriges Interesse an einer Frau gewundert, die ihn gar nicht zu sehen wünschte. Aber er stellte seine Motive nur sehr selten in Frage – grundsätzlich war er ein Mann der Tat, wie alle seine Bekannten bezeugen würden. Seine einzige Sorge galt nun der Flucht von der Party hier, denn anschließend wollte er den genauen Standort von Easton herausfinden.
    »Setzen Sie sich«, sagte Priscilla im Wintergarten und klopfte neben sich auf die geschnörkelte Bank.
    Ihre Worte erreichten sein Gehirn irgendwie verlangsamt, weil er mit den Gedanken anderswo war, daher wirkte es, als zögere er.
    Priscilla bot ihm mit dem angeborenen Instinkt einer Femme Fatale noch einen zusätzlichen Anreiz, um sein Interesse zu fesseln. Sie beugte sich leicht vor und gestattete ihm einen noch ungehinderteren Blick auf ihren prachtvollen Busen. »Liebling«, murmelte sie zärtlich, »setzen Sie sich doch bitte.«
    Als er sich ziemlich geistesabwesend neben ihr niederließ, beschloß sie, das Gespräch sofort in eine eindeutigere Richtung zu lenken, legte ihm eine Hand auf den Schenkel und sagte sanft: »So. So ist es besser. Ich habe Sie den ganzen Abend keinen Augenblick allein für mich gehabt.«
    Sofort flammten alle Warnsignale in seinem Gehirn auf. Da seine Aufmerksamkeit nicht seiner Umgebung gegolten hatte, war ihm entgangen, daß ihm eine Privatansicht ihres Busens geboten worden war, aber ihre Hand auf seinem Schenkel löste tief verwurzelte Alarmsignale aus. Er kannte die Regeln, auch wenn er selbst sie gewöhnlich zu mißachten pflegte, aber keine englische Jungfrau legte einem Mann die Hand auf den Schenkel – es sei denn aus einem sehr guten Grund. »Sind das die Orchideen?« fragte er unvermittelt, erhob sich abrupt von der Bank und schritt auf eine Pflanze mit hellgrünen Blättern zu, die netzartig von einem nahen Baum herabhing. »Erzählen Sie mir, was Sie darüber wissen«, bat er aus sicherem Abstand. »Ich habe nämlich von Pflanzen keine Ahnung.«
    »Ich kenne mich da auch nicht genau aus«, sagte Priscilla mit einem koketten Lächeln und erhob sich ebenfalls. »Ich wollte Sie einfach nur für mich heute abend«, murmelte sie dann und schritt auf ihn zu. »Finden Sie mich nun schrecklich schamlos?« fuhr sie fort und trat so dicht an ihn heran, daß das perlenbestickte Oberteil ihres Kleides fast seine Weste

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