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Zügel der Leidenschaft

Zügel der Leidenschaft

Titel: Zügel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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Sie wünschen«, murmelte er leise.
    Leidenschaftliches Versprechen mischte sich mit der Herausforderung in seiner Stimme.
    »Und wenn ich nicht will?«
    »Dann bin ich selbstredend völlig vernichtet.« Ein leises Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
    »Warum kann ich das nur nicht glauben?«
    »Sie sind einfach zu zynisch.«
    »Während Sie zu charmant sind.«
    »Wie können Sie sicher sein, wie ich bin, wenn Sie mich gar nicht kennenlernen wollen?« Diese Frage klang leise und ernsthaft, und seine Miene verlor plötzlich allen Spott.
    Angela legte Messer und Gabel so unvermittelt auf ihren Teller, daß das Geklirr die Aufmerksamkeit mehrerer Gäste auf sich lenkte; sie wurde unfreiwillig zur Zielscheibe von Blicken.
    »Hat Ihnen das Filet nicht gemundet?« fragte Kit mit unverfänglicher Stimme, so daß jeder ihn einwandfrei hören konnte.
    »Ich bin nicht sicher«, erwiderte sie mit einem Lächeln zu den Gästen, die besonders interessiert schienen, wie beispielsweise Joe Manton und der Prinz.
    »Vielleicht ein Glas Wasser«, schlug Kit vor und winkte, ohne eine Antwort abzuwarten, einen Diener herbei.
    »Sehr freundlich, Mr. Braddock.«
    Beide kannten sich in dem kultivierten Umgangston dieser Kreise nur zu gut aus, und nach kurzer Zeit wandten sich die Neugierigen wieder ihren Tischnachbarn zu.
    »Es tut mir leid«, sagte Kit leise, als sie sich nicht mehr beobachtet fühlten. Dann seufzte er. »Das kommt davon, wenn man mal etwas Ehrliches sagt.«
    »Ist das ungewöhnlich für Sie?« Angelas Stimme klang wieder sarkastisch; sie wollte weder von seiner Gegenwart noch von seiner Ehrlichkeit berührt werden.
    »Nein.« Er betrachtete sie eine Weile. Jeglicher Spott war aus seinen Augen verschwunden. »Ich bin nur hergekommen, um Sie zu sehen.«
    »Und ich wäre nicht gekommen, wenn ich gewußt hätte, daß Sie hier sein würden.«
    »Also können Sie nicht von sich behaupten, mir völlig gleichgültig gegenüberzustehen.«
    »Herrgott, Kit«, murmelte Angela leise, »das ganze ist unmöglich. Das müssen Sie doch sehen. Bitte!«
    »Wegen Joe Manton?«
    »Nein!«
    »Sind Sie sicher?« Er hätte es verstehen können, wenn sie immer noch in ihn verliebt war.
    »Ja, ich habe ihm klar gemacht, daß ich mich nicht in seine Ehe einmischen werde. Er kennt meine Gefühle – nicht, daß Sie das irgend etwas angeht.«
    »Gut«, erwiderte er knapp, als hätten sie gerade die Unterschrift unter ein Dokument gesetzt, über das lange verhandelt worden war.
    »Nein, es ist nicht gut«, erwiderte Angela stürmisch. »Nichts daran ist gut.« Dann senkte sie die Stimme zu einem entzückenden Knurren: »Ich bin mit meinem Leben zufrieden.«
    »Was immer Sie sagen«, erwiderte er darauf sanft, aber er freute sich. Sie sah wunderbar aus mit so rosig überhauchten Wangen.
    »Sie verschwenden hier nur Ihre Zeit, Mr. Braddock«, meinte sie spitz und bedeutete dem Diener, ihr Wein nachzuschenken. »Ich bin allerdings sicher, daß mehrere der anwesenden Damen sich freuen würden, Ihnen zu Gefallen zu sein.«
    »Ich kann mir ja die Pferderennen ansehen, falls sich nichts anderes ergibt«, antwortete er freundlich, ihre kritische Bemerkung vollständig ignorierend. »Und der Weinkeller des Viscounts ist auch nicht zu verachten«, fügte er mit einem Seitenblick auf Angela hinzu, die einen ungehörig tiefen Zug aus ihrem Weinglas nahm.
    »Sie sind viel zu glattzüngig, Mr. Braddock.«
    »Und Sie sind viel zu sittsam, Gräfin ... gelegentlich zumindest«, fügte er sanft hinzu.
    »So etwas wird nicht wieder Vorkommen«, gab sie zurück, denn sie hatte ihn genau verstanden.
    »Würden Sie vielleicht eine kleine Wette mit mir darüber abschließen?«
    »Die werden Sie verlieren.«
    »Vielleicht auch nicht. Sagen wir, fünfhundert Pfund?«
    »Für welchen Zeitraum gilt die Wette?«
    Das gefiel ihm; vielleicht war es doch kein endgültiges Nein. »Dieses Wochenende.«
    »Ich bin aber sicher, Ihrer Anziehungskraft so lange widerstehen zu können.«
    »In welchem Fall Sie um fünfhundert Pfund reicher werden.«
    »Das wird ein Bonus für meine Schule«, erklärte sie fröhlich. »Die Wette gilt.«
    »Von dieser Minute an«, sagte er leise.
    Als die Gäste nach dem Essen an der Zimmerflucht entlang zur Gibbins-Bibliothek schlenderten, wo der Viscount und seine Frau für Unterhaltung sorgen würden, nahm Kit Angela beiseite. Sie sollte ihm ihre Meinung über das Seestück von Turner im kleinen Salon mitteilen, hatte er seiner Begleiterin leise

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