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Zügel der Leidenschaft

Zügel der Leidenschaft

Titel: Zügel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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nun kühleren, gemäßigteren Stimmung war sie dankbar für Olivias Unterbrechung. »Ich danke Ihnen allerdings für ... das Vergnügen.«
    Er verstand ihre abrupte Sinnesänderung, wußte aber auch, wie bereitwillig sie auf ihn reagiert hatte. »Darf ich dich heute abend sehen?«
    Angela seufzte. »Ich wünschte, es wäre möglich.«
    »Vielleicht kann ich dich umstimmen«, erwiderte er mit leisem Lächeln.
    »Ich glaube nicht ... Olivia!« rief Angela. »Wir sind im Roten Salon und schauen uns den Turner an. Gute Nacht, Liebling, Kit«, sagte sie dann noch leise und glitt aus seinen Armen. »Vielleicht gefällt dir Olivia«, fügte sie grinsend hinzu. »Gerüchten zufolge soll sie ziemlich unersättlich sein.«
    »Danke für die Information, aber mein gegenwärtiges Interesse gilt ausschließlich blonden Gräfinnen.«
    »Ah ... da seid ihr ja«, sagte Olivia Manchester beim Betreten des Salons. »Ich habe zu Florence gesagt, ihr könnt nicht weit gekommen sein. Seit wann interessierst du dich denn für Kunst, Angela?«
    »Mr. Braddock hat mir die Maltechnik von Turner so gut erklärt, daß ich ganz fasziniert bin.«
    »Die Gräfin ist eine gelehrige Schülerin«, fügte Kit höflich hinzu.
    »Würden Sie mir diese ... diese Technik ... auch erklären?« fragte die dunkelhaarige Herzogin mit aufreizender Stimme.
    »Vielleicht nach dem Tee. Im Augenblick verlangt es mich eher nach einem Cognac.«
    »Dann gehen wir doch in den Salon. Olivia, Sie müssen Mr. Braddock unbedingt von den herford-Experimenten erzählen. Der Herzog beschäftigt sich nämlich mit Landwirtschaft«, wandte Angela sich honigsüß an Kit.
    »Wirklich?«
    »Während ich mich gern mit hübschen Männern wie Ihnen beschäftige«, schnurrte die Herzogin von Lexford.
    »Sehen Sie?« meinte Angela entzückt. »Da habt ihr doch etwas gemeinsam!«
    »Möchten Sie auch einen Cognac?« fragte Kit im Türeingang die beiden Frauen höflich, als hätten sie über das Wetter geplaudert. »Erlauben Sie mir, Sie in den Salon zu begleiten«, fügte er hinzu, wartete aber nicht auf eine Antwort, sondern schritt bereits den Gang hinab.
    Sogleich, nachdem Angela den Salon betreten hatte, scharte sich eine Gruppe Männer um sie. Sie hielt mit bezaubernder Leichtigkeit Hof, lächelte, neckte und fühlte sich in der Rolle als Mittelpunkt sehr wohl. Sie stachelte die Zuwendung der anderen Männer an, um jedes weitere Alleinsein mit Kit zu vermeiden.
    Kit hatte nicht die Absicht, der Gräfin in einer solchen Schar den Hof zu machen, noch wollte er sich zu den Bridge-Spielern gesellen, die sich an einen Tisch in Nähe des Kamins zurückgezogen hatten. Genausowenig wollte er von der Herzogin von Lexford verführt werden, und so zog er sich nach einer Weile mit einer höflichen Entschuldigung aus der Gruppe zurück und setzte sich in einen stillen Winkel, wo er sich in Ruhe betrinken konnte. Doch er hatte nicht mit seiner Position als begehrenswerter Junggeselle gerechnet, noch damit, wie fasziniert sämtliche weibliche Gäste von ihm waren.
    Schon beim Tee war seine Verfügbarkeit in allen Einzelheiten diskutiert worden, seine herb-maskulinen Züge, seine interessanten sexuellen Abenteuer, und ehe er sich versah, war er zum Mittelpunkt einer Gruppe attraktiver Frauen geworden.
    Ihre Unterhaltung flirrte geradezu vor sexuellen Anspielungen und recht direkten Fragen nach seiner weiblichen Crew. Er reagierte darauf entweder mit charmanter Offenheit oder mit Ausflüchten, entschlossen, sich ihrer Flirterei und Aufmerksamkeiten zu entziehen. Er war sich bewußt, wie stark diese Wochenendpartys auf den Adelssitzen ein solches Liebesgeplänkel förderten, mied aber bewußt alle eindeutigeren Aufforderungen. Die Gräfin de Grae, die er inmitten ihrer ergebenen Anbeter wahrnahm, war die einzige Dame auf Schloß Morton, die sein fleischliches Interesse fesselte.
    »Fahren Sie doch morgen mit in unserer Kutsche zum Rennplatz«, beschwor ihn die junge Herzogin von Berwick. Ihre Stimme klang rauh vor Eifer.
    »Nein, er kommt mit uns«, bot Olivia an. »Lexford ist so langweilig, daß er immer schon eingeschlafen ist, noch ehe wir das Tor passiert haben.«
    Ihr Angebot war ganz offensichtlich, aber Kit fragte sich, ob ihr ältlicher, schnarchender Gatte ein derartiges Liebesspiel wirklich duldete. »Ich fürchte, ich habe schon Berties Gruppe zugesagt«, erwiderte er höflich. »Es scheint, als sei ich als Privattrainer für Winslow hier.«
    »Oder als professioneller Deckhengst ...«,

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