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Zuflucht im Teehaus

Zuflucht im Teehaus

Titel: Zuflucht im Teehaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sujata Massey
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Ausland sehr beliebt ist und oft in Kuchen und Currys verwendet wird.«
    Der junge Mann mit dem Rucksack lächelte spöttisch, und der Beamte sagte: »Er soll aufpassen, daß er keine Strafe bekommt, weil er das Rauchverbot mißachtet und die Tiere gequält hat.«
    Auf englisch erklärte ich dem Fremden: »Mach die Zigarette aus, sonst behalten die dich die Nacht über hier.«
    »Ganz schön verklemmtes Land hier.« Er drückte die Zigarette an einem Gitterstab des Käfigs aus und stippte die Asche hinein.
    »Du bist Angus Glendinning, stimmt’s?« fragte ich.
    Der junge Mann mit dem Rucksack musterte mich genau und grinste dann. »Rei? Das hätte ich mir eigentlich denken können. Wie ’ne Mätresse siehst du aber nicht grade aus.«
    Ich schluckte und sagte: »Dich hätte ich mir auch anders vorgestellt. Wo hast du denn die altmodische Ausdrucksweise her, aus Filmen?« Während des kurzen Telefongesprächs, das ich mit ihm geführt hatte, hatte er sich nicht so lächerlich gebärdet.
    Doch Angus lachte nur. »Ich soll dir von Shug ausrichten, daß er in ein paar Minuten hier ist. Er holt nur noch schnell seinen Anwalt.«
    Shug .Das war Hughs Spitzname, mit dem ich nie sonderlich viel hatte anfangen können. Vielleicht würde Angus mir erklären, welche Bewandtnis es damit hatte. Also fragte ich ihn mit freundlicher Stimme: »Tut mir leid, daß ich’s nicht zum Flughafen geschafft habe. Wie bist du denn so schnell in die Stadt gekommen?«
    »Ich hab meinen großen Bruder angerufen, als du nicht aufgetaucht bist. Der hat gesagt, ich soll mit dem Taxi zu seinem Büro fahren. Als ich da war, hat er mir erklärt, daß wir dich hier rausholen müssen. Und jetzt mobilisiert er grade seinen Anwalt. Ganz schön viel Action, dabei würde ich mich am liebsten in die Falle hauen.« Angus setzte sich neben mich. Erst jetzt nahm ich seinen schmutzigen Turnschuh und seinen ebenso schmutzigen Knöchel mit der Schlangen-Tätowierung wahr.
    Wenn Hugh Mr. Ota bemühte, den Anwalt aus Tokio, der ihm schon einmal in einer schwierigen Situation geholfen hatte, hielt er mein Problem offenbar für schwerwiegend. Und als Hugh das Revier dann schließlich ohne ein Lächeln betrat, war ich mir ganz sicher.
    »Tut mir leid«, sagte ich, als er sich zu mir herabbeugte, um mir einen Kuß zu geben. Jun Kuroi schnappte nach Luft. Anscheinend hatte er keine Ahnung, wie viele Fremde es in meinem Leben gab.
    »Sag nichts, bevor du nicht unter vier Augen mit Mr. Ota gesprochen hast«, murmelte Hugh mir ins Ohr.
    »Es war ein Unfall – Jun und ich sind freiwillig hier. Du hättest wirklich nicht kommen brauchen.«
    »Darüber unterhalten wir uns später. Jedenfalls ist mein Bruder gut angekommen, und wir werden uns ordentlich miteinander amüsieren.«
    »Ja, es besteht keinerlei Grund zur Sorge«, pflichtete ihm Mr. Ota bei, der gleich hinter Hugh stand. Er hatte eine riesige Schachtel Pralinen in der Hand, als sei er zu Besuch da. Als er die Schachtel dem Beamten reichte, der für uns zuständig war, begriff ich. Er versuchte die Leute ein wenig milder zu stimmen.
    »Shug, wenn du sie hier rausholen willst, mußt du schon ein bißchen was springen lassen. Das hab ich in Indien auch gemacht«, sagte Angus.
    Ich kam nicht dazu, ihn zu fragen, warum er in Indien auf einem Polizeirevier gewesen war, weil Mr. Ota mir mit einer Geste bedeutete, ich solle ihn in ein kleines Büro begleiten, das eigens für uns frei gemacht worden war. Hugh hatte ihm bereits erzählt, daß ich Mr. Sakai beim Kauf der tansu kennengelernt hatte, so mußte ich ihm nur noch sagen, was am Nachmittag passiert war.
    »Wollen Sie denn nicht auch mit Jun sprechen?« erkundigte ich mich, als wir fertig waren.
    »Nicht jetzt«, sagte Mr. Ota. »Zuerst muß ich mit dem Polizeichef sprechen. Er weiß das noch nicht, aber unsere Väter spielen in derselben Seniorenliga.«
    Wie wichtig das war, wurde mir erst klar, als er fünfzehn Minuten später aus dem Büro des Polizeichefs kam und mir erklärte, ich könne nach Hause gehen.
    »Und was ist mit Jun?« Ich wollte ihn nicht allein zurücklassen.
    »Gehen Sie ruhig. Sie haben mir gerade gesagt, daß mein Vater auf dem Weg hierher ist«, erklärte Jun.
    Man hatte ihm den Wagen weggenommen, also würde ihn auf jeden Fall jemand nach Hita zurückbringen müssen. Ich verabschiedete mich widerwillig. Das, so dachte ich, war mit Sicherheit das letzte Mal gewesen, daß Jun Kuroi einer Ausländerin einen Gefallen tat.
     
    Die Fahrt nach

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