Zum Anbeißen süß
leise.
“Du lenkst vom Thema ab. Über mich können wir gern ein andermal sprechen. Jetzt bist du erst einmal dran.”
Sie zog kurz die Augenbrauen zusammen. Dann schob sie den Stuhl zurück und stand auf. “Ich habe heute Nacht nur das getan, wozu ich Lust hatte. Ich dachte, wir leben immer noch in einem freien Land.”
Mitch trat hinter sie. Ihr rotes Haar bildete einen erregenden Kontrast zu der hellen Haut. “Ich kenne deine Rechte. Ich möchte nur verstehen können, was du dir von dem heutigen Abend erhofft hast. Was war der Sinn der Sache?”
“Es hat Spaß gemacht”, sagte sie, den Blick starr auf die Wand gerichtet. Das klang nicht sehr überzeugend.
“Kate …”, er legte ihr die Hand auf die Schulter und zwang sie, ihn anzusehen, “… sagst du die Wahrheit?”
Ihre Augen glänzten verdächtig. “Doch, als ich für dich tanzte.”
Ihre Worte trafen ihn mitten ins Herz. Er schluckte. “Lass mich aus dem Spiel.”
Aber schon spürte er ihre Hände auf der Brust, und sie schloss die Augen, als warte sie auf seinen Kuss.
Nur ein Toter hätte dem widerstehen können, und Mitch fühlte sich in diesem Augenblick ganz besonders lebendig. Sie öffnete die Lippen, und er presste sie an sich, und sie küsste ihn, langsam und tief und heiß. Wo, zum Teufel, hatte sie so küssen gelernt?
Sie küsste ihn, als sei dieser Kuss für sie wichtiger als die Luft zum Atmen. Und als sie sich jetzt mit dem ganzen Körper an ihn schmiegte, mit diesen wunderbaren Brüsten, um deretwillen er eine Prügelei angefangen hatte, mit den Hüften, die nur von einem schwarzen Lederfetzen bedeckt waren, da war er sofort voll erregt. Verdammt, er begehrte sie. Das tat er, seit sie fünfzehn war und er siebzehn. Damals war sie unerreichbar gewesen, jetzt lag sie halb nackt in seinen Armen. Er brauchte nur …
Er strich mit der Hand über das dünne Stretchtop. Es war so einfach, die Hand darunterzuschieben. Kate erschauerte unter seiner Berührung, aber statt ihn zurückzustoßen, bog sie sich seiner Hand entgegen. Er streichelte ihre weiche glatte Haut und rieb zärtlich mit den Fingerspitzen über die empfindlichen Brustknospen, die sofort hart wurden.
Mitch wusste, dass es Tausende von Gründen gab, sofort aufzuhören, und Hunderte von Fragen, die er stellen sollte. Ein wenig schob er diesen Moment noch hinaus. Er küsste sie erneut, und sie erwiderte seinen Kuss wild und hemmungslos.
Doch schließlich hielt er inne. Erst wenn er mehr über ihre Motive wusste, konnte er überlegen, wie es mit ihnen weitergehen sollte.
Er hielt sie fest und zog dann ihr Stretchtop wieder zurecht. Sanft strich er ihr über die Arme und schob Kate langsam von sich.
Sie war wie in Trance und vollkommen verwirrt. Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie von einem Verlangen erfüllt, das sämtliche Überlegungen ausschloss. Es war ein tiefes elementares Gefühl, und sie wollte mehr. Sie lehnte sich gegen ihn, hielt sich an seinem Hemd fest und versuchte ihn wieder an sich zu ziehen.
“Kate”, sagte er leise. “Wir müssen miteinander reden.”
Oh, er roch so gut, und seine Stimme war dunkel und sexy. Kate schmiegte sich an ihn. “Ich möchte nicht reden. Ich möchte, dass du mich berührst, dass du mit mir …”
“Kate!” Er schüttelte sie leicht und wies auf eine Videokamera, die in einer Ecke des Raumes angebracht war. Kate starrte auf das rot aufleuchtende Knöpfchen unter der Linse und holte tief Luft. Eine brennende Röte überzog ihre Haut. Vor Publikum zu strippen oder mit einem Mann beim Sex beobachtet zu werden, waren zwei vollkommen verschiedene Dinge. Sie sah Mitch ängstlich an.
Er hatte diese Reaktion offensichtlich erwartet. “Komm, setz dich.” Er nahm sie beim Arm und führte sie wieder zu ihrem Stuhl. Mit zitternden Händen hob Kate die Kaffeetasse an den Mund. Mitch setzte sich ihr gegenüber, schob seine Tasse zur Seite und sah Kate ernst an. “Ich möchte dir doch nur helfen, Kate. Bitte sag mir, was mit dir los ist.”
Das klang so vernünftig und so ruhig. Sie dagegen hatte sich vollkommen zum Narren gemacht, nicht nur im “Raven”, sondern auch hier. Sie warf einen schnellen Blick auf die Videokamera. Und Mitch behandelte sie immer noch wie seine kleine Schwester.
Allerdings nicht, wenn er sie küsste. Seine Küsse waren alles andere als beruhigend oder brüderlich.
“Also mal ehrlich, was muss ein Mädchen hier denn noch alles anstellen, um endlich eingesperrt zu werden?”
Seine gerade noch
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