Zum Anbeißen süß
stehen und sah sie nur an. Er trug diesmal keine Jeans, sondern hatte sich eine dunkelblaue Hose angezogen und ein Hemd mit langen Ärmeln. Nur aufs Jackett hatte er verzichtet.
Die Vorstellung, dass Mitch McKee, der selbst zu den Sitzungen des Stadtrats seine alten Sachen trug, sich extra für sie umgezogen hatte, ließ Kates Herz schneller schlagen.
Mitch ging quer durch den Raum. Er hatte nur einen Gedanken. Er würde sie nicht drängen, aber er sehnte sich so sehr danach, mit ihr allein in einem Raum mit einem großen Bett zu sein. Sie waren schon viel zu lange getrennt.
Beim Vorbeigehen nickte er dem einen oder dem anderen flüchtig zu, denn er hatte keine Lust, Konversation zu machen. Als er vor Kate stand, hätte er sie am liebsten in die Arme genommen, aber stattdessen legte er ihr nur kurz die Hand auf den Rücken. “Hallo.”
“Oh, hallo, Mitch.” Julie lächelte.
Er nickte und starrte dann nur Kate an. Sie griff nach seiner Hand. Ihre Finger waren kalt und zitterten.
Julie wusste, was in beiden vorging. “Ja, ich fürchte, ihr zwei müsst uns jetzt verlassen.”
Mitch hätte sie küssen können. Er sah Kate fragend an.
Sie zögerte. “Aber ich mag Julie hier nicht so allein lassen.”
“Mach dir keine Sorgen, Katie, Cal wird bald hier sein. Und jetzt ab mit euch beiden. Viel Vergnügen.”
“Worum ging es denn hier?”, fragte Mitch, als er Kate am Arm durch den Saal führte.
Kate lachte leise. “Das erzähle ich dir später. Ich war wunderbar gemein.”
Sie waren schon fast an der Tür, als jemand rief: “Ist das Mitch McKee?”
Er wandte sich um.
Eine Frau kam auf ihn zu. “Du erinnerst dich doch sicher an mich? Lindsey Dickerson.”
“Oh …” Irgendwie hatte er den Namen schon mal gehört. Er sah Kate an, und wenn er ihren Gesichtsausdruck richtig deutete, sollte er möglichst bald mit ihr hier verschwinden. “Oh, hallo. Tut mir leid, wir sind gerade am Gehen.” Er wandte sich in Richtung Ausgang, aber die Frau war hartnäckig.
“Musst du denn wirklich schon so früh gehen?”
Weil Mitch nicht wusste, ob es sich hier um eine alte Freundin von Kate handelte, suchte er nach irgendeiner netten Floskel. Kate kramte in ihrer Tasche und schien überhaupt nicht zuzuhören.
“Wir sollten wirklich …”, begann er.
“Gehen”, vervollständigte Kate seinen Satz. Sie hielt Lindsey ihren Zimmerschlüssel vor die Nase. “Wir gehen jetzt auf mein Zimmer, bestellen uns Champagner und haben tollen Sex.”
Mitch sah, wie Lindsey sie mit offenem Mund anstarrte, und folgte dann Kate aus der Tür.
“Bist du betrunken?”, fragte er.
“Nein, natürlich nicht”, sagte Kate fröhlich. “Das böse Mädchen hat nur von manchen Dingen und Menschen hier die Nase voll.”
Mitch blieb stehen und zwang Kate, ihn anzusehen.
“Aber nicht von mir?”, fragte er leise und kam mit dem Gesicht nahe an sie heran.
Sie hob den Kopf, sah ihn an. “Oh nein”, flüsterte sie und schüttelte den Kopf. Sie legte ihm die Hände auf die Brust. “Das am Nachmittag war doch nur eine Vorspeise. Ich bestehe auf allen acht Gängen.”
“Acht?”, fragte er dicht an ihren Lippen.
“Vielleicht können wir ein paar überspringen.” Sie küsste ihn.
12. KAPITEL
Das Zimmer erreichten sie in einer Rekordzeit, und Mitch wunderte sich, dass sie noch angekleidet waren, als sie die Tür öffneten. Aber sobald sie die Tür wieder hinter sich geschlossen hatten und allein waren, wurden sie ruhiger. Sie hatten so viel Zeit, die ganze Nacht lag vor ihnen.
Kate machte Licht an und bat ihn, sich zu setzen. Aber wo? Sie hatten beide plötzlich das Gefühl, als begegneten sie einander das erste Mal. Als sei der wilde Nachmittag vor wenigen Stunden nur ein Traum gewesen.
Schließlich nahm Mitch sie in die Arme und hielt sie nur einfach fest. “Ist das die Frau, die vor wenigen Minuten im Flur fast über mich hergefallen ist?”
Kate seufzte und ließ sich gegen ihn fallen. “Die letzten Tage waren einfach wahnsinnig. Ich weiß gar nicht, was mit mir los ist. Habe ich wirklich eben öffentlich angekündigt, dass wir jetzt Sex haben werden?”
Mitch lachte leise und fuhr ihr mit den Händen durchs Haar. “Ja, ich muss sagen, der Abend ist bisher sehr vielversprechend.”
Kate lehnte den Kopf gegen seine Brust. “Ja. Ich habe fast den Eindruck, ich entdecke eine ganz neue Seite an mir. Wild und böse zu sein hört sich so amüsant an, aber es macht mir auch Angst.”
Mitch musste wieder an die Nacht im
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