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Zum Frühstück kühle Zärtlichkeit

Zum Frühstück kühle Zärtlichkeit

Titel: Zum Frühstück kühle Zärtlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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sein wollte. Mädchen, spürte sie, werden nicht so geliebt wie Jungen. Und später, als Sie kamen, kehrte sie den Kumpel hervor, weil sie glaubte, Sie würden sie um so mehr lieben. Sie hat nicht den Mut, eine Frau zu sein. Verstehen Sie, Herr Helmer?«
    »Ungefähr«, sagte Martin Helmer ungeschickt. »Bloß – warum hat sie das nie zu mir gesagt?«
    »Weil sie es selber nicht wußte. Sie wußte nur, daß sie nicht glücklich war.«
    »Und jetzt?«
    »Jetzt müssen Sie Geduld mit ihr haben. Wie mit einem kleinen Mädchen. Sagen Sie ihr meinetwegen jeden Tag immer wieder, wie sehr Sie sie lieben. Geben Sie ihr Sicherheit.«
    Martin fuhr sich durch seine kurzgeschorenen schwarzen Haare. »Sie wissen es bestimmt, Herr Doktor«, sagte er kläglich, »wir stehen am Rande der Scheidung.«
    »Nein«, widersprach Dr. Normann. »Sie stehen vor einem neuen Anfang. Ich habe das Gefühl, Ihre Frau begreift allmählich sich selber. Sie wird kleine, winzige Schritte machen, um zu lernen, eine Frau zu sein, um die Liebe zu lernen. Verlangen Sie nicht gleich die große Leidenschaft von ihr. Verlangen Sie nicht mehr von ihr, als sie geben kann. Sie wird immer mehr geben können. Lassen Sie ihr Zeit!«
    Martin nickte.
    »Sie haben eine Ehefrau. Die Geliebte müssen Sie sich erst noch erobern!«
    »Wenn ich bedenke«, sagte Martin Helmer, »was für Dummheiten ich in all den Jahren gemacht habe … Ich bin ein Trottel, Herr Doktor.«
    »Nein. Sie sind kein Trottel, Sie haben nur ein bißchen simpel gerechnet. Frau ist gleich Frau, und Mann ist gleich Mann. Und wenn es nicht klappt, muß ja wohl einer von beiden schuld daran sein. Und das stimmt eben nicht.«
    »Nein, das stimmt nicht«, sagte Martin Helmer erleichtert.
    Als er unten auf der Straße stand, blinzelte er gegen die Sonne. Ich bin nur ein kleiner Waschmaschinenvertreter, dachte er, ich habe keine Ausbildung, keine Schulen, nichts gehabt. Aber das, was der Doktor gesagt hat, habe ich kapiert …
    Warum habe ich bloß immer an mich gedacht und nie daran, wie ihr wohl bei allem zumute ist?
    Drüben am Markt kaufte er einen großen Strauß bunter Sommerblumen. Ich werde ihr die Blumen in den Arm schütten, und ich werde sagen: »Ich bin doch ein großer Trottel, Stephi.«
    Viktor Riffart öffnete die Wohnungstür. Etwas entgeistert blickte er seinen Freund Fritz Sternberg an. »Für wen sind denn die Blumen?«
    »Für Laura«, lachte Sternberg, »für wen denn sonst?«
    Wie lustig, dachte Viktor. Er zog seinen Freund ins Wohnzimmer, drückte ihn in einen Sessel und sagte: »So, alter Junge, jetzt werde ich uns zwei große Whisky einschenken. Und dann erzähle ich dir eine hübsche Geschichte.« Er warf Eisstücke in die Gläser, goß Whisky und wenig Soda darauf, prostete Sternberg zu. »Die Blumen kannst du wieder mitnehmen, Fritz. Es gibt nämlich keine Laura mehr.«
    »Was soll das heißen?«
    »Daß wir uns getrennt haben.«
    »Soll das ein Witz sein?«
    »Nein. Es ist die Wahrheit, Fritz.«
    Fritz Sternberg, mit dem er studiert hatte, der heute genau wie er in München eine florierende Rechtsanwaltspraxis betrieb, sprang aus seinem Sessel hoch. »Jetzt brauchst du Idiot bloß noch zu sagen, ihr wollt euch scheiden lassen, und ich soll dein Anwalt sein.«
    »Um genau das wollte ich dich bitten«, antwortete Viktor Riffart.
    »Du mußt übergeschnappt sein«, sagte Sternberg. »Eine Frau wie Laura findest du dein ganzes Leben lang nicht mehr.«
    Viktor trank sein Glas leer. »Du weißt gar nichts von Laura, mein Lieber. Sie ist ganz anders, als man denkt.«
    »Schön, das mag sein. Aber du selber hast mir vor ein paar Wochen noch erklärt, wie glücklich du bist. Und wenn sie dich nicht geliebt hätte, dann hätte sie dich schwerlich geheiratet. Soweit ich mich erinnere, gab es da einen jungen Kaufhauserben, der auch ganz verrückt nach ihr war.«
    Viktor stand auf, marschierte im Zimmer umher. »Nimm mal an, Fritz, daß deine Luise dich betrügt – sagen wir mal, mit deinem Hausarzt. Was machst du dann?«
    Sternberg zog seine Stirn in Falten. »Laura soll dich betrogen haben?«
    »Ja. Und jetzt antworte auf meine Frage.«
    »Ich weiß es nicht, Viktor. Ich weiß es wirklich nicht. Es hängt wohl von den Umständen ab.«
    »Ich will es dir sagen, Fritz. Du würdest genauso handeln wie ich. Und vergiß nicht, wir haben erst vor einem Jahr geheiratet.«
    »Wer ist es denn?« fragte Sternberg.
    »Ein Arzt.«
    »Jung?«
    »Ein paar Jahre älter als ich.« Viktor wischte mit

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