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Zum Frühstück kühle Zärtlichkeit

Zum Frühstück kühle Zärtlichkeit

Titel: Zum Frühstück kühle Zärtlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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süßes Abenteuer. In seinem Meldeblock konnte er die Namen ablesen: Laura Riffart, Zimmer vier. Dr. Richard Normann, Zimmer sechs.
    So was wird oft gemacht, nicht wahr?
    In einem großen, goldgerahmten Spiegel sah Laura ihr Gesicht. Sie erschrak vor dem Ausdruck ihrer eigenen Augen.
    Hatte sie etwa Angst?
    Stimmte es wirklich, was ihr Viktor in einer bösen Sekunde gesagt hatte: »Du bist keine richtige Frau«?
    Richard hatte ihr schon einmal die Angst genommen. Würde er es heute wieder vermögen? Und wollte sie es?
    »Bitte, gnädige Frau.« Der Portier hielt ihnen die Lifttür auf.
    Vielleicht fährt Viktor jetzt auch mit einer fremden Frau in einem fremden Hotel im Aufzug. Vielleicht flüstert er in dieser Sekunde einen zärtlichen Namen. Vielleicht hat er seine Frau schon längst vergessen?
    Lippen preßten sich auf die ihren. Zärtliche Hände umspannten ihren Nacken. »Ich liebe dich, Laura.«
    »Richard«, flüsterte sie.
    Teppiche verschluckten ihre Schritte. Paarweise standen Schuhe vor verschiedenen Türen. Aus einem der Hotelzimmer kam leise Radiomusik.
    Zimmer vier.
    Laura blieb stehen, sperrte mit zitternden Händen die Tür auf. Er folgte ihr, wie selbstverständlich. Er folgte ihr, als sei sie längst Laura Normann.
    Er schloß leise die Tür hinter sich. Laura hatte schon Licht gemacht. Jetzt waren sie beide allein. Allein in einem fremden Hotelzimmer. Allein wie damals, als Laura mit Richard in seine Wohnung gegangen war, weil Viktor sie verlassen hatte.
    Viktor. Warum mußte sie ausgerechnet jetzt an Viktor denken? Das war doch vorbei, für immer. Ihr Mann hatte die Scheidung schon eingereicht. Ein neues Leben begann. An der Seite Richards.
    Richard nahm Laura bei der Hand und sah ihr tief in die Augen, lächelte. »Wie lange kennen wir uns eigentlich schon?« fragte er. »Mir kommt es vor, als sei es eine Ewigkeit.«
    Es war keine Ewigkeit. Es war nur sein Gefühl, daß er alles vor langer Zeit, vor sehr langer Zeit schon einmal erlebt hatte. Laura hatte seinen Traum wahrgemacht – den Traum, endlich wiederzufinden, was er seit Jahren unbewußt suchte: eine Frau wie Marilyn.
    Seltsam: So, wie Laura ihn jetzt ansah aus ihren hellen Augen, die manchmal grün und manchmal blau zu schimmern schienen, erinnerte sie ihn mit schmerzlicher Intensität an Marilyn. Er zog sie an sich, hob ihr Gesicht nahe an das seine und küßte sie.
    Laura erwiderte seinen Kuß mit weichen, warmen Lippen. Er umarmte sie, spürte ihre kühle, duftende Haut, fühlte heiß die Sehnsucht nach ihrem Körper.
    Als Laura sich aus seinen Armen löste, ging er zur Tür, löschte das Licht. In der Dunkelheit kamen sie wieder aufeinander zu, berührten sich, und zärtlich sagte er ihr ins Ohr: »Ich liebe dich!«
    Dann hob er Laura hoch und trug sie zum Bett. Es war der Augenblick, in dem es kein Denken mehr gab, nur noch ein Fühlen, ein Wollen, ein Begehren. Nur noch Eroberung, Hingabe und Vergessen.
    Seine Hände tasteten nach der Geliebten, er zog sie aus und drängte sich ihr entgegen.
    »Bitte nicht«, flüsterte Laura kaum hörbar.
    Er hielt es für Spiel, umarmte sie trotz ihrer Abwehr. Sie sollte ertrinken in seiner Leidenschaft.
    Noch einmal sagte Laura, lauter jetzt, fast flehend: »Bitte, Richard … Bitte nicht!«
    Träumte er? Verwechselte er die Geliebte einer längst vergangenen Nacht mit der Frau, die er jetzt in seinen Armen hielt?
    Er sah nicht die Angst in Lauras Augen. Er glaubte ihr nicht, konnte ihr nicht glauben, wollte ihr nicht glauben.
    Erst als sie weinte, erst als er bei seinen Küssen ihre Tränen auf den Lippen spürte, da begriff er, daß es Wahrheit war. Daß sie sich ihm nicht hingab, sondern es nur gegen ihren Willen geschehen ließ.
    Daß diese Nacht keine Nacht der Liebe werden würde.

»Du bist sehr enttäuscht, Richard, nicht wahr?« fragte Laura beim Frühstück auf der Hotelterrasse. Sie saßen unter einem bunten Sonnenschirm.
    »Nein«, versuchte er auszuweichen, »wie kommst du darauf?«
    »Ich habe dein Gesicht gesehen … Bitte, verzeih mir, wenn du kannst!«
    Erst schwieg er einen Moment, dann nahm er ihre Hand und sah sie an. »Ich habe mich sehr dumm benommen, Laura. Ich habe etwas sehr Wichtiges vergessen: daß man nie etwas verlangen kann, was der andere im Augenblick nicht zu geben vermag.«
    »Und wenn ich es nie geben kann, Richard?«
    Er suchte ihre Augen, und er faßte über den Tisch hinweg nach ihrer Hand. »Ich liebe dich, Laura.«
    »Fürchtest du dich nicht davor, daß

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