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Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Titel: Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Babsy Tom
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im Zweifelsfall wirklich alle Hände voll zu tun.

    Als ich abends bei Steffi eintraf, fand ich meine Schwester Thea ebenso klönend am Küchentisch vor wie Susi und Steffi. Sie war offensichtlich auf einen Sprung vorbeigekommen. Steffi hatte sie bereits darüber informiert, dass ich inzwischen stolze Spießerin einer Zweizimmer-Wohnung war. Nochmals stießen wir vier auf mein neues Mieter-Dasein an. Steffis Küchentisch war übersät mit Tannengrün, Tannenzapfen, Blumen, kleinen Schleifchen sowie Bastelzeug aus Steffis Blumenladen. „Was machst du denn da?“, fragte ich Steffi.
    „Den Hartmann sein Lausbub hat gestern ins Gras gebissen. Und ich will für ihn einen Trauerkranz basteln“, sagte Steffi um Fassung ringend, als sie begann, Tannenzweige auf einen Ring aus Styropor mit Blumendraht zu befestigen.
    „Wie bitte? Dreiei ist tot?“, fragte Thea nun. Steffi und ich musterten sie missbilligend.
    „Und weißt du, was die Todesursache war?“ bohrte ich nach.
    „Es heißt, er sei an Ileus oder so ähnlich gestorben, keine Ahnung was das sein soll. Aber der arme Lausbub ist bestimmt wegen seines dritten Eies verreckt“, mutmaßte Steffi.
    „Nein, ein Ileus bedeutet so viel wie ein Darmverschluss“, dolmetschte Susi nun, während sie Steffi einen Tannenzweig nach dem nächsten reichte.
    „Ja“, nickte Steffi wehmütig mit dem Kopf, „das macht Sinn, der konnte schon als junger Hund immer schlecht sein Kackhäufchen machen. Ich bin manchmal stundenlang mit ihm um den Block geschwänzelt und Lausbub hat nur ganz selten gekackt. Da kann ich mir gut vorstellen, dass der jetzt an einem Darmverschluss verreckt ist. Der arme Lausbub. Das ist aber keine schöne Art, den Löffel abzugeben“, sinnierte sie vor sich hin. Nun flocht sie gelbe und rote Gerbera in den Kranz mit ein.
    „Sag mal Paula! Jetzt, wo du endlich eine eigene Wohnung hast, wie wäre es denn mit einer kleinen Einweihungsparty?“, lenkte Thea das Gespräch in eine erfreulichere Richtung. Da musste ich nicht lange überlegen. Einweihungsparty hörte sich sogar ausgezeichnet an. Ich kramte den zweiten Zettel aus meiner Hosentasche, auf dem der ganze Kleinkram geschrieben stand, den ich noch benötigte und legte ihn zwischen die Blumen. „Abgemacht, Einweihungsparty. Und falls ihr mir etwas schenken wollt, hier steht alles drauf, was ich noch dringend brauche. Aber bitte, tut mir einen Gefallen und sprecht euch untereinander ab, damit ihr mir nichts doppelt schenkt.“ Ich grinste wohlwollend.
    Susi nahm den Zettel an sich und überflog ihn. „Oh gut, ich kümmere mich um die Geschenke. Und willst du noch mehr Gäste einladen?“ Ich überlegte, wer mir spontan noch einfiel. Paul wanderte natürlich als Erster durchs Bild. Ich wischte ihn mit einer imaginären Handbewegung beiseite.
    „Du kannst ja unseren Eltern Bescheid geben“, bat ich Thea.
    „Und ihr könnt natürlich alle eure Männer mitbringen... also außer Susi.“ Alle Köpfe flogen zu Susi, während ich zugeben musste, mich an diesem Augenblick zu weiden.
    „Ich schlage vor, Susi kommt mit Lutz, wenn er Lust hat.“ Susi sah erschrocken drein und machte ein schuldbewusstes Gesicht.
    „Also weißt du, dein Lutz...“, stotterte sie und blickte beklommen in die Runde, „äh ja, ich meine, wir waren doch nur einmal im Kino.“ Sie zuckte entschuldigend mit den Achseln. Als ich beharrlich schwieg, setzte sie erneut an zu sprechen: „Aber er ist schon sehr nett, oder? Da hast du dir ja einen netten Flirt zugelegt..., ich mein ja nur...“, beendete sie ihr Gestotter. Ich holte tief Luft und machte einen erbosten Gesichtsausdruck.
    „Also Susi, erstens ist das nicht mein Lutz und zweitens hat Lutz mich heute um Erlaubnis gebeten, dich weiterhin treffen zu dürfen. Der Typ hat einfach mit mir Schluss gemacht“, erklärte ich betroffen.
    Susi sprang auf. „Das hat er nicht! Ist der wahnsinnig? Ich hab ihm doch gesagt...“ Jetzt hielt sie sich die Hand vor den Mund und sagte plötzlich gar nichts mehr. Ich fing an, breit zu grinsen. Ich stand auf, ging um den Tisch und nahm Susi in die Arme.
    „Susi, mein Schatz, der Lutz ist einzig und allein auf Theas Mist gewachsen.“ Jetzt sprang Thea auf.
    „Das stimmt überhaupt nicht. Lutz ist auf Bernds Mist gewachsen!“, verteidigte sie sich.
    „Egal, auf welchem Mist Lutz gewachsen ist“, sagte ich, „ich habe Lutz heute Absolution erteilt. Du kannst ihn treffen. Von mir aus sieben Mal die Woche.“ Susi blickte mich

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