Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Titel: Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Babsy Tom
Vom Netzwerk:
ich die Brust und nahm mir fest vor, dass diese Schwärmerei endlich ein Ende nehmen musste. Dennoch ließ mir Pauls Verhalten am gestrigen Abend keine Ruhe. Er hatte so traurig ausgesehen und war so abweisend gewesen. Was hatte das bloß alles zu bedeuten? Ich zermarterte mir das Hirn. Und wie konnte Kerstin nur diese Ehe aufrechterhalten. Sie hatte doch ganz offensichtlich eine Affäre und war Paul wirklich ahnungslos? Ich schüttelte meinen Kopf. Ich wollte nicht mehr über Paul und Kerstin nachdenken. Meine Sitznachbarin im Bus, eine ältere Dame, erschrak dermaßen über mein Kopfschütteln, dass sie mich ansah, als hätte sie ein Gespenst gesehen. Ich spürte, wie mein Magen knurrte. Ich brauchte dringend Kohlenhydrate.
    „Nächster Halt: Grunewaldstraße“, hauchte die sexy Frauenstimme aus den Buslautsprechern und riss mich aus meinen Gedanken. Ich drückte den „Halt-Knopf“ und stieg aus. Als ich mich dem Restaurant näherte, sah ich, dass Lutz bereits vor der Eingangstür wartete. Er kam sichtlich erfreut auf mich zu, riss mich in die Arme und schenkte mir rechts und links ein Küsschen auf die Wange. Das fand ich zwar etwas übertrieben und befremdlich, aber vielleicht hatte er mich ja wirklich vermisst! Ein Küsschen in Ehren...
    Wir betraten das Restaurant. Es war nicht viel los um diese Zeit, so dass es sich nicht als allzu schwer erwies, eine ruhige Nische zu finden. Lutz befreite mich von meinem Mantel und ich nahm Platz. Während ich schon in der Speisekarte blätterte, kam Lutz mir Gegenüber zum Sitzen. Als ich von der Speisekarte in sein Gesicht sah, ruhte sein ernster Blick auf mir.
    „Dalf es schon was zu tlinken sein?“, eilte der Kellner geschäftig herbei. „Eine Apfelschorle“, bestellte ich und Lutz hob zwei Finger, was wohl bedeuten sollte, dass er dasselbe nahm wie ich. Irgendwie schien er nervös zu sein. Oh Gott, jetzt bloß keine Liebesbekundungen, ging es mir durch den Kopf. Er trug abermals seinen Rentierpulli mit Schwedenflagge, was ich sehr unpassend fand, aber vielleicht war das ja sein Lieblingspulli oder sein Lieblingsland, ja oder sein Lieblingsrentier. Lutz räusperte sich gestresst.
    „Ja also Paula“, stammelte er, „ich wollte ja etwas mit dir besprechen.“ Er blickte quer durchs Restaurant, so als würde er Hilfe erwarten. Ich sagte erst mal gar nichts und starrte ihn nur wortlos an.
    „Und Paula, du sollst eins wissen, nämlich, dass es mir absolut nicht leicht fällt, dir das zu sagen.“ Sein Blick schaltete von ernst auf schuldbewusst. Meine Güte, hatte er eine Bank ausgeraubt oder mit Drogen gedealt? Unwillkürlich rutschte ich tiefer in meinen Sitz. Sonst hielt mich hier vielleicht noch jemand für seine Komplizin.
    „Weißt du, ich will nur fair spielen, du weißt schon... fair play und so...“ Ich lehnte mich mit meinem Oberkörper nach vorn und legte meine Hand auf seine.
    „Lutz!“, sagte ich besorgt, „was ist denn los? Jetzt aber mal raus mit der Sprache!“ Lutz holte tief Luft und wollte gerade anfangen zu sprechen, als der Kellner wieder an unserem Tisch kam. Er servierte die Getränke und zückte Block und Kugelschreiber.
    „Dalf es denn schon was zu essen sein?“
    „Zweimal das Tagesmenü!“, bestellte ich über Lutz’ Kopf hinweg und gab dem Kellner einen Wink, schnell wieder zu verschwinden. Jetzt wurde es mir aber langsam zu bunt hier. Lutz nahm einen großen Schluck von der Apfelschorle und ließ die Flüssigkeit erst in die rechte dann in die linke Mundhälfte laufen. Wollte der etwa Zeit schinden?
    „Willst du jetzt noch anfangen zu gurgeln oder sagst du mir, warum du hier so ein Theater veranstaltest“, fragte ich jetzt wenig zimperlich. Sein Benehmen war mehr als grotesk.
    Er räusperte sich abermals. „Willst du nicht lieber ein Glas Wein trinken? Ich weiß doch, dass du Weinliebhaberin bist“, versuchte Lutz vom eigentlichen Thema abzulenken. Ich blickte auf die Uhr. Es war halb drei, noch viel zu früh für ein Glas Wein, auch wenn ich Urlaub hatte.
    „Also Lutz, ich möchte weder ein Glas Wein, noch irgendetwas anderes. Mir wäre lieb, wenn du mir jetzt mal reinen Wein einschenken könntest, und zwar verbal.“ So langsam verlor ich meine Geduld. Während er nun auf seinem Stuhl nervös hin und her rutschte, fasste er sich ein Herz.
    „Also gut Paula“, begann Lutz erneut. Er schob fahrig seine schwarze Nerdbrille mit dem Zeigefinger am Steg auf seiner Nase nach oben.
    „Also, eigentlich weiß ich nicht, wie ich

Weitere Kostenlose Bücher