Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Titel: Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Babsy Tom
Vom Netzwerk:
Lachen.
    „Peinlich? Findest du? Also wenn das mal nicht pathologisch ist“, äffte ich Ilse-Dore nach und wieder prusteten wir los.
    Thea räusperte sich. „Sag mal Paula, hast du Lucy deine Kinderohrringe geschenkt?“, erkundigte sie sich nun.
    „Ach ja, das hatte ich ganz vergessen, dir zu erzählen. Ich hab sie ihr schon angelegt, ich hoffe, du hast nichts dagegen. Lucy ist gerade im Rote- Korrallen-Herzen-Alter und da ich eindeutig zu reif dafür bin und selbst kein Töchterchen zustande bringe (wie auch, ohne schönen Teller...), dachte ich, ich schenke sie meiner Lieblingsnichte“, erläuterte ich meine Beweggründe. Die Ohrringe hatte mir Steffi einst zu meinem siebten Geburtstag geschenkt und sie bedeuteten mir tatsächlich sehr viel, weshalb es mein Wunsch war, dass Lucy sie bekommt.
    „Das ist so lieb von dir, vor allem, da ich weiß, was dir die Ohrringe bedeuten, deshalb plagt mich jetzt ein noch schlechteres Gewissen. Ich bin so verabscheuungswürdig Paula“, brachte Thea nun theatralisch hervor und machte eine bedeutungsschwangere Pause.
    „Und Paula, bevor du nie wieder ein Wort mit mir sprichst, wollte ich mich wenigstens herzlich für die Ohrringe bedanken“, stotterte Thea nun in den Telefonhörer. Moment mal. Warum sollte ich nie wieder ein Wort mit meiner großen Schwester sprechen?
    Jetzt wurde ich ungeduldig. „Thea? Was zum Teufel hast du nun wieder angestellt?“, entfuhr es mir einen Tick lauter.
    „Auweia ja, Paula“, stammelte Thea nun abermals. „Ähm, na gut. Bitte sei nicht böse, aber Lutz hat mich nach deiner Handynummer gefragt und...“, bevor Thea ihren Satz beenden konnte, erwiderte ich gereizt.
    „Na prima Thea! Und du in deiner unendlichen Güte hattest ganz sicher nichts Besseres zu tun, als sie ihm auszuhändigen, oder?“, presste ich nun gereizt hervor.
    „Ja tut mir leid Paula, aber er war schon so niedergeschlagen, der Arme, weil er dich nicht nach Hause bringen durfte, da wollte ich ihm einen Gefallen tun“, rechtfertigte sich Thea nun.
    „Sag mal, hast du mal Notiz von Lutz Nase genommen? Wie groß die ist!?“, fragte ich verständnislos.
    „Ja schon, aber das sind doch alles nur Äußerlichkeiten“, bagatellisierte sie. „Der Lutz ist nett. Wirklich. Du musst ihn nur erst etwas besser kennenlernen“, schlug Thea vor. „Der hat Lucy das Schwimmen beigebracht, der ist supi geduldig.“ Beim Wort „supi“ meldeten sich meine Gallensteine. „Du musst auch mal weiter denken, wenn du selbst mal Kinder hast, der Lutz wäre bestimmt ein richtig geduldiger Vater.“ Na wenn Geduld mal keine Tugend war.
    „Ja, und wenn meine Kinder seine Nase kriegen, braucht man zum Schönreden seiner Kinder besonders viel Geduld“, frotzelte ich.
    „Na gut Thea, ändern können wir es ja jetzt sowieso nicht mehr, ich lieg schon im Bett und muss langsam schlafen. Morgen muss ich früh raus“, versuchte ich, das Gespräch Richtung Abschluss zu lenken.
    „Gute Nacht Paula, schlaf schön! Und entschuldige bitte noch mal!“ Thea legte auf.
    „Scheiße“, sagte ich müde in die Dunkelheit. Ich schloss die Augen und in meinem Hirn manifestierte sich wieder das Bild von Mister Sexy, meines unnahbaren unerreichbaren Selbstverteidigungslehrers. In meinem Unterbewusstsein schwang Ilse-Dore eine Reklametafel auf der stand: Zwei von drei Frauen empfehlen ihrer Tochter die Geiernase und den kleinen Mund und entscheiden sich auf keinen Fall für den schönen Teller, von dem man nicht essen kann!“
    Ich wollte nicht Lutz, den Trostpreis, irgendwie war mir gerade sogar sehr nach dem schönen Teller.

Kapitel 5

    Der Wecker summte wie jeden Morgen um 6:00 Uhr. Verschlafen suchte ich zuerst meine Motivation und als nächstes meine Laufschuhe. Ich streifte sie mir über, wie auch mein Laufshirt und meine Trainingshose aus Stretch. Was Thea nur immer nölte? Ich trug doch Stretch! Ich joggte meine übliche Runde am Rande des Grunewaldes, genau acht Kilometer, wofür ich knapp fünfzig Minuten benötigte. Danach duschte ich heiß und ausgiebig, frühstückte bei meinen Eltern und fuhr anschließend mit meinem Fahrrad zur Praxis. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es 8:45 Uhr war, noch genug Luft, um mich nicht abhetzen zu müssen. Um 9:00 Uhr fing für gewöhnlich mein Dienst an und ich hatte es mir anerzogen, immer zehn Minuten vor Dienstbeginn in der Praxis zu sein. So hatte ich die Möglichkeit in Ruhe die Computer hochzufahren, Kaffee für die Mitarbeiter und Tee für

Weitere Kostenlose Bücher