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Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Titel: Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Babsy Tom
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weiter, während ich Kaffee und Tee aufsetzte und die Computer anschaltete.
    „Oh, ich kann mir eine Farbe aussuchen?“, verfolgte Annika mich interessiert und neugierig zugleich mit Blicken.
    „Klar, welche Farbe magst du denn am allerliebsten?“, wollte ich nun wissen und jetzt öffnete sich abermals die Tür zur Praxis.
    Mit einem kollektiven lauten „Guten Morgen“ betraten Herr und Frau Dr. Heller die Praxisräume und hinter ihnen die beiden Arzthelferinnen Hanni und Lotta. Während Herr Dr. Heller blindlings in sein Untersuchungszimmer stürmte, blickte Frau Dr. Heller neugierig zu Annika.
    „Und wer bist du?“, fragte sie nun forsch das kleine Häufchen Elend. Noch bevor Annika etwas erwidern konnte, erklärte ich Frau Dr. Heller den Umstand und sie begutachtete noch im Vorbeigehen Annikas Arm. Mit gehobenen Augenbrauen und gekonntem Blick diagnostizierte sie: „Autsch, der ist bestimmt gebrochen“, um sich instruierend an Hanni zu wenden:
    „Hanni, bitte einmal Unterarm röntgen in zwei Ebenen und geben Sie mir dann Bescheid, wenn die Bilder fertig sind, zack, zack!“ Im Anschluss flog Frau Dr. Hellers Kopf zu mir herum. „Haben wir schon das Einverständnis der Eltern?“ Als ich Frau Dr. Hellers Frage verneinte, erwiderte sie gespielt gedehnt: „Also gut, wir warten noch, bis sich ein Elternteil bequemt. Wir können nur hoffen, dass die Fraktur nicht disloziert ist. Dann muss sie sowieso ins Krankenhaus.“ Ungerührt fegte nun auch sie in ihr Behandlungszimmer.
    Bedauerlicherweise dozierte Frau Dr. Heller häufig so kaltschnäuzig in Anwesenheit ihrer Patienten, gerade so als wären diese gar nicht vorhanden. Annika begann erneut zu schluchzen.
    „Wahas ist denn dissoliert?“ Innerlich verfluchte ich die Heller, brachte Annika ein neues Taschentuch, setzte mich zu ihr und atmete tief durch. „Das heißt ‚dislo-ziert’“, erklärte ich und tätschelte ihre Schulter. Unter Zuhilfenahme eines Malblockes und eines Buntstiftes zeichnete ich einen Knochen auf, der in der Mitte zwar durchgebrochen, aber dennoch nicht verschoben war und erklärte ihr: „Wenn die beiden Bruchenden dieses Knochens nicht verschoben sind, bekommst du lediglich einen Gips und danach kannst du auch gleich nach Hause gehen. Und ich glaube auch, der Bruch ist nicht verschoben. Wir beide drücken dir jetzt ganz fest die Daumen, das wird schon“, versuchte ich Annika aufzumuntern. Abermals schnäuzte sie beruhigt ins Taschentuch und nun kam auch Frau Döse zurück.
    „Herr Gabriel weiß Bescheid, er versucht, so schnell wie möglich hier zu sein“, teile die nun Hoffnungsvolle mit. Frau Döse setzte sich wieder neben Annika und wartete nun gemeinsam mit ihr auf deren Vater.
    „Siehst du Annika, alles halb so schlimm, wenn dein Papa kommt, kriegst du auch gleich ein Schmerzmittel“, versprach ich ihr.
    Ich machte mich unterdessen an meine Arbeit. Nach einiger Zeit belebten die ersten bestellten Patienten die Praxis.
    Schon kurz, nachdem der Praxisalltag mich wieder in Beschlag genommen und die Routine mich fest im Griff hatte, betrat ein weiterer Patient die Praxis. Ich sah für den Bruchteil einer Sekunde auf und im zweiten Moment wurde mir bewusst, dass dies nicht irgendein Patient war. Mein Puls raste in Lichtgeschwindigkeit und mein Herz hämmerte gegen meine Brust. Mein Mister Sexy. Ach du liebe Güte. Der hier? Ich beobachtete, wie sein hilfloser besorgter Blick nun über die Stühle des Wartezimmers wirbelte und in meinem Gesicht zum Stillstand kam. Er trat näher und lächelte schüchtern. Sag doch etwas! schrie mein Hinterkopf. Nichts! Leider! Ich brachte ausschließlich einen debilen Gesichtsausdruck zustande.
    „Guten Morgen, Paul Gabriel mein Name.“ Gut, er konnte sprechen. Wie schön für ihn. Sag jetzt was, brüllte es erneut in meinem Hinterkopf.
    „Ja, guten Morgen“, bequemten sich meine Stimmbänder. War gar nicht so schwer, dachte ich und es folgte tatsächlich ein flüssiges: „Was kann ich für Sie tun, Herr Gabriel?“ Na bitte! Geht doch, lobte ich mich selbst gedanklich. Für eine Sekunde wich seine besorgte Mine einem überlegenden Gesichtsausdruck. „Sag mal, kennen wir uns nicht? Ich kenn dich doch.“ Er hob seinen Zeigefinger, als würde ihm dieser die Lösung des Rätsels verraten.
    „Plaza“, artikulierte ich nun einsilbig. Zu ganzen Sätzen war ich nicht fähig. Paul ließ sogleich seinen Denkfinger sinken. In meinem Hirn machte sich inzwischen die nächste Sorge breit. Wie

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