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Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Titel: Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Babsy Tom
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sexabstinent und nicht so recht auf dem Laufenden was fleischliche Gelüste anging. Ich war allenfalls zum Traumhochzeitmitheuler mutiert, jedoch was schmutzigen Sex betraf, war ich derzeit ein schlechter Berater, ich war nach so langer Zeit der Abstinenz schlichtweg disqualifiziert. Das hatte ich nicht verdient! Hin und wieder sollte jeder einmal flachgelegt werden. Das müsste meiner bescheidenen Meinung nach ordnungsgemäß im Grundgesetz verankert sein, so wie etwa Richtgeschwindigkeiten auf Autobahnen oder, dass Kleingärtner Gurken und Tomaten anzupflanzen hatten. Mir fiel ein, dass Steffi neulich etwas in der Art erwähnt hatte. „In den Müller sein Strebergarten gibt’s gar keine Gurken und Tomaten. Das ist voll rechtswidrig!“
    Ich betrachtete nun die vielen Zeichnungen von kopulierenden Paaren in den verschiedensten Stellungen. In einigen Seiten waren gelbe Klebezettel befestigt, wahrscheinlich wollte Thea mir darlegen, mit welchen Stellungen sie ihren Bernd wieder auf Hochtouren bringen wollte. Bernd tat mir jetzt schon leid.
    „Aha! Kamasutra, du meinst also, dass all die diversen Sextechniken deinem Problem auf die Sprünge helfen?“, fragte ich misstrauisch.
    Thea sah mich aufmunternd an und grinste breit. Sie nahm einen weiteren Schluck vom Rotwein und erklärte mir nun:
    „Ich weiß gar nicht, was du willst Paula. Man kann Probleme auch tot reden, manchmal muss man eben einfach zur Tat streiten. Also guck doch mal, die, die ich markiert habe, musst du mit mir durchprobieren. Ich muss wissen, wie das funktioniert. Du wirst schon sehen, wenn ich mich ordentlich verbiege, ist Bernd wieder geil“, erläuterte sie nun trunken im Brustton tiefster Überzeugung ihr weiteres Vorgehen. Jetzt bekam ich es mit der Angst zu tun. Ich sollte mit meiner Schwester das Kamasutra durchturnen? Ich wünschte mich in meinen Wohnwagen, zusammen mit den Tatortkommissaren Saalfeld und Keppler und einem spektakulären Mordfall. Stattdessen war meine Schwester fest entschlossen, gemeinsam mit mir deren Sexkrise zu kurieren. Klasse.
    Ich räusperte mich: „Sag mal, ist dir eigentlich bewusst, dass wir miteinander verwandt sind? Und hättest du mich nicht wenigstens vorwarnen können? Hätte ich gewusst, was du hier mit mir vorhast, hätte ich vorher zumindest Magnesium eingenommen. Du weißt doch, dass ich zu Wadenkrämpfen neige!“, nörgelte ich gereizt.
    Thea zückte einen Notizblock samt Stift und während sie etwas kritzelte, bewegten sich ihre Lippen: „Maaagneeesium beeeesorgen!“
    „Hätte ich dich vorgewarnt, wärst du hier niemals aufgetaucht“, mutmaßte sie und gedanklich musste ich ihr Recht geben. „Und jetzt stell dich nicht so an Puppe! Leg dich hin. Ich würde sagen, du bist Bernd und ich bin ich! Zuerst probieren wir ‚Die stolze Königin’.“ Thea kreiste nun ihre Schultern nach hinten, offenbar um sich locker zu machen. Sie bewegte den Kopf erst nach links und dann nach rechts, fast wie ein Profiboxer vor dem großen Finale.
    Entmündigt blätterte ich im Buch nach der ‚stolzen Königin’ und las laut vor: „Also! Der Mann liegt auf dem Rücken. Die Frau hockt sich rittlings auf seine Hüften und kehrt ihm den Hintern zu. Er greift nun mit beiden Händen an ihre Oberschenkel und dringt in sie ein. In dieser Stellung kann er seine Stoßbewegungen regulieren, Rhythmus und Tiefe variieren. Die Frau darf die Erregung des Mannes noch steigern, indem sie seine Hoden streichelt.“ Ach du Scheiße. Nö! Nicht so etwas mit Thea. Wie war das gleich mit der unteren Grenze des schlechten Geschmacks? Das konnte nicht ihr Ernst sein. „Moment!“ Ich griff nach meinem Rotwein und trank das noch halb volle Glas in einem Zug leer. Womit hatte ich das verdient? Wie auf Knopfdruck fiel mir wieder dieser blöde Spruch ein: ‚Ich bin so schlecht im Bett, das musst du probiert haben.’
    Bevor wir zur Tat schritten, sprang Thea hektisch auf und schrie lauthals: „Ach! Stopp! Moment. Das hab ich ja ganz vergessen. Ich will dir doch etwas zeigen.“ Sie griff sich gedankenverloren an den Kopf und eilte aus dem Wohnzimmer ins Schlafzimmer. Wenn sie jetzt noch Sexspielzeuge aus der Kiste kramte, würde ich gehen und zwar ohne mit der Wimper zu zucken. Nur wenige Augenblicke später betrat sie erneut das Wohnzimmer. Sie trug einen schwarzen kurzen Kimono aus Satin und ihre Beine waren in halterlose Strümpfe gehüllt. Soweit, so gut. Als sie nun näher kam, lächelte sie mich demonstrativ betörend an und

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