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Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Titel: Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Babsy Tom
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wünsche ich euch beiden einen zauberhaften Abend und entschuldigt nochmals die Störung.“
    „Bis morgen“, rief Lutz seinem Kollegen noch freundschaftlich nach und dann war Bernd verschwunden.
    Der Kellner kam und servierte unser Essen.
    „Einmal Spaghetti Carbonara unt ein kleiner gemischter Salat...“, stellte er mir einen großen und einen kleinen Teller vor die Nase. Dann ging er zu Lutz’ Rechten, „unt einmal Rehrücken mit Preiselbeersause an Kroketten. Bittschön. Tarf es tenn sonst noch etwas sein?“, dienerte er ein weiteres Mal zuvorkommend.
    „Nein tanke“, entgegnete ich und schon ließ der Pinguin von uns ab.
    Wir wünschten uns gegenseitig einen „Guten Appetit“ und fingen an zu schmaußen. Nach nicht mehr als drei Löffeln Pasta allerdings, drehte sich mir fast der Magen um. Mir war auf einmal schwindlig und dermaßen übel, dass ich nicht weiter essen konnte. In meinem Magen und Gedärmen rumorte es wie wahnsinnig. Ich versuchte angestrengt, mir nichts anmerken zu lassen und stocherte noch ein wenig im Essen herum. War mir der Alkohol nicht bekommen? Ich drehte mich ein weiteres Mal nach Paul und Kerstin um. Sie waren bereits dabei, sich einen Nachtisch einzuverleiben. In der Mitte ihres Tisches stand ein Tellerchen mit Tiramisu, von dem beide im Wechsel naschten. Familie Eintracht füttert sich gegenseitig den Nachtisch, toll!
    „Und du wohnst tatsächlich in einem Wohnwagen?“, machte Lutz erneut den Versuch, unsere Konversation voranzutreiben. Wieder verspürte ich nicht den leisesten Drang über meine momentane Wohnsituation zu referieren. Ich seufzte.
    „Ja, aber nicht mehr lange. Ich bin sogar schon auf der Suche nach einer richtigen Wohnung“, log ich Lutz schamlos ins Gesicht und lenkte so hoffentlich vom Trailer ab.
    „Ach so, na dann wünsche ich dir viel Erfolg. Falls du mal Hilfe brauchst, frag’ mich ruhig, ich helfe immer gerne, also ich meine auch bei Umzügen“, bot er mir höflich seine Dienste an. „Ich bin auch handwerklich ziemlich begabt.“ Er legte für einen kurzen Moment sein Besteck beiseite und wackelte mit allen zehn Fingern. „Diese Hände sind imstande Löcher zu bohren, zu nageln oder Feuchträume trocken zu legen, ganz nach Belieben“, ließ er mich nun wissen. Hatte der gerade von Löcher bohren, nageln und Feuchträumen gesprochen? Unwillkürlich verzog ich angewidert das Gesicht, auch wenn ihm das gar nicht schmeckte. In meinem Bauch rumorte es inzwischen, als hätte ich mich drei Tage ausschließlich von Rosenkohl und abgelaufener Kuhmilch ernährt. Mir war speiübel und Lutz versuchte, mich billig anzumachen.
    „Du isst ja gar nichts“, stellte Lutz nun stirnrunzelnd fest, während mir gewahr wurde, dass die Badekappe seinen Rehrücken bereits in einem Affenzahn vertilgt haben musste. Sein Teller war bereits leer und so sauber, dass er ihn wahrscheinlich abgeschleckt hatte.
    „Schmeckt es dir etwa nicht?“, wollte Lutz nun besorgt wissen. Ich konnte es ihm nicht verübeln. 12,50 Euro allein für die Carbonara, die durfte man nicht unaufgegessen zurück gehen lassen.
    Ich räusperte mich verlegen und hielt mir den Bauch. „Nein, äh ich meine doch. Äh ich meine, mir geht es auf einmal nicht so gut.“ Die nächste Welle der Übelkeit stieg in mir hoch und ich würgte sie mühsam herunter.
    „Darf ich?“, fragte Lutz (alter Schwede konnte der was verdrücken), während er nach meinem Teller grabschte und ihn auf seinen bereits Leeren platzierte. Ohne meine Antwort abzuwarten, machte Lutz auch vor den Carbonaras nicht Halt. Wie ein Verhungernder zwirbelte er die Spaghettis hinter, als wäre sein Überleben davon abhängig. Vielleicht wusste er nicht, wann er die nächste Mahlzeit bekommen würde. Er war schließlich Single und seiner Garderobe nach zu urteilen würde er das für den Rest seines Lebens sein. Während er den Staubsauger mimte, sprachen wir kein Wort. Wie auch? Lutz hatte ständig den Mund voll und meine Übelkeit ließ mich sowieso verstummen. Ich wünschte mich in ein tiefes Koma. Mir war dermaßen elend, dass ich nur noch nach Hause wollte. Zum Schluss gabelte Lutz zur Krönung noch schmatzend und inzwischen auch schwitzend, meinen Salat und zwar mit den Worten: „Lieber den Magen verrenken, als dem Wirt was schenken.“ Naja, es war ja sein Magen. Ich lächelte ihm lediglich aufmunternd, aber gequält zu und war froh, dass wir das Essen nicht hatten zurückgehen lassen müssen. In Afrika verhungerten schließlich

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