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Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Titel: Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Babsy Tom
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Kinder. Nachdem nun auch der Salat der Vergangenheit angehörte, holte Lutz mich mit der nächsten Frage aus meinen Gedanken, welche sich, wie ich mir selber eingestehen musste, einzig um Paul drehten, aber auch ein bisschen um mein Bett. Ich wollte nur noch schlafen.
    „Ob du noch einen Nachtisch möchtest?“, wiederholte Lutz eine offensichtlich zum zweiten Mal gestellte Frage.
    „Oh, nein danke Lutz! Wenn ich ehrlich bin, geht es mir nicht besonders gut. So leid es mir tut, aber mir wäre es am liebsten, wenn wir gehen könnten“, jammerte ich gewissensbissig.
    Der Schwede glotzte verdattert: „Was? Jetzt schon?“
    Während ich entschuldigend mit den Achseln zuckte, standen plötzlich Paul und Kerstin an unserem Tisch.
    „Lasst euch nicht stören“, sagte nun Paul, „wir wollten uns nur kurz verabschieden und euch noch einen schönen Abend wünschen.“ Kerstin Gabriel strahlte mich freundlich an: „Tschüss Paula, vielleicht bis Mittwoch beim Pilates.“ Sie winkte kurz zum Gruß. Paul ließ es sich nicht nehmen, mir per Händedruck eine „gute Nacht“ zu wünschen. Seine Berührung durchfuhr mich ein weiteres Mal wie ein Blitzschlag. Schnell zog ich abermals meine Hand zurück.
    „Ja, vielleicht bis Mittwoch“, erwiderte ich, während ich die nächste Welle der Übelkeit weg atmete wie eine Schwangere eine aufkeimende Wehe. Lutz und Paul nickten sich kühl zu und dann verschwand das Ehepaar Gabriel. Lutz winkte nun eilig den Keller herbei, während er feststellte: „Du siehst aber wirklich gar nicht gut aus.“ Ich wollte kurz protestieren und noch einmal auf meine roten Locken verweisen, aber wegen aufkeimender Schwäche verlor sich der Gedankengang.
    „Tarf es noch ein Nachtisch sein?“, erkundigte sich der Ober nun nach eventuell weiteren Wünschen unsererseits. Ich schüttelte heftig den Kopf. Mein einziger Wunsch war es ausschließlich, und zwar so schnell wie möglich, nach Hause gefahren zu werden und mich röhrend zu übergeben. „Nein danke, nur die Rechnung“, bat Lutz nun eilig. Ich schätzte, ihm war nicht entgangen, dass mein sonst ansehnlicher hellrosa Teint Platz machte für gelb- bis grünstichig. Nachdem die Rechnung nur eine Minute später auf einem goldenen Tablett überreicht wurde, beglich Lutz diese - sogar mit einem großzügigen Trinkgelt - und führte mich zur Garderobe. Lutz zog seine Öljacke über sein Rentier und ich meinen Trenchcoat über mein Rückenfreies. Dann endlich kamen wir an die frische Luft. Ich atmete ein paar Mal tief durch und genoss den Sauerstoff, der mir unendlich gut tat.
    „Ich fahre dich nach Hause, wenn du nichts dagegen hast, dann weiß ich auch gleich, wo du...“ er machte eine gewichtige Pause, „haust“, beendete er den angefangen Satz und grinste mich an. Mir war nicht mehr nach Scherzen zumute. Wir peilten die nächste Querstraße an, in der Lutz‘ Auto parkte. Er betätige die Fernbedienung und das Auto gab einen leisen Seufzer von sich. Dankbar krabbelte ich in einen alten Käfer und schloss die Augen. Nun galt es, meinen erneuten Brechreiz so lange in Schach zu halten, bis ich am Ziel war. Endlich fuhr Lutz los und schon fünf Minuten später hielt sein Auto vor Steffis Haus beziehungsweise meinem Wohnwagen.
    „Bitte Lutz“, hielt ich ihn am Arm fest und riss gleichzeitig meine Autotür auf. „Mach dir keine Mühe, ich find allein den Weg. Vielen Dank für die Einladung. Ich ruf dich an.“ Blitzschnell sprang ich aus dem Auto, pfefferte die Autotür hinter mir zu und preschte mit den Armen rudernd in Steffis Vorgarten. Eigentlich sollte das ein letztes Winken für Lutz bedeuten, aber ich erzeugte sicher eher den Eindruck einer Windmühlenimitatorin. Sei‘s drum. Ich hatte jetzt andere Sorgen.
    Während ich hörte, dass Lutz erneut sein Auto startete, ein kurzes Hupen von sich gab und losfuhr, gab ich meinem Brechreiz endlich nach und ließ mir die Spaghettis, samt Rotwein nebst Monkey-Gland noch einmal in Steffis Rosengarten durch den Kopf gehen. Nachdem mein Magen alles hergegeben hatte, was er einst beinhaltete, wurde mir bewusst, dass sich das nächste Unheil in Form von Dünnschiss (dafür fällt mir leider kein wirklich eleganteres Wort ein) seinen Weg bahnte.
    Ich hastete in meinen Trailer und ließ meiner neu erworbenen Unbefindlichkeit ihren freien Lauf. Weit nach Mitternacht, nachdem die letzten Krämpfe in meinen Gedärmen gewütet hatten, schlief ich vollkommen erschöpft und entkräftet in meinem Bett ein. Nie

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