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Zum Glück verführt: Roman (German Edition)

Zum Glück verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zum Glück verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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er von ihrem Gespräch aufgeschnappt haben? Wenn er zufällig mitbekommen hatte, was sie Les versprochen hatte? Dass sie den Sohn bearbeiten würde, um an Informationen zu kommen … Aber nein, ihn interessierte anscheinend nur, was zwischen ihr und Les lief. Wieso eigentlich? Wenn es nicht so abwegig gewesen wäre, hätte sie spontan auf Eifersucht getippt. Vermutlich war es schlicht verletzte männliche Eitelkeit. Welche Frau floh schon aus Lyon Ratliffs muckibepackten Armen, um einen anderen Mann anzurufen und ihm ihre Liebe zu gestehen? »Wäre nicht verkehrt gewesen, wenn Sie sich höflich bemerkbar gemacht hätten.«
    Er lachte dumpf. »Das mit der Höflichkeit hab ich mir längst abgeschminkt. Also, ich warte. Erzählen Sie mir von diesem Les.«
    Warum fauchte sie ihn nicht umgehend an, dass ihn das einen feuchten Dreck anginge und er sie schleunigst zurückfahren solle? Weil es ihr aus irgendeinem unerfindlichen Grund wichtig war, dass er ihre Verbindung mit Les richtig einordnete. Zumal Lyon sie dermaßen wütend anfunkelte, als hätte er sie auf der Stelle erwürgen mögen.
    Selbstkontrolle lautete die Devise. Sie würde seinem Zorn keine Nahrung bieten, sondern darüber hinweggehen wie Eltern über den Wutanfall eines trotzigen Kindes. »Les Trapper ist der Produzent meiner Sendung. Wir haben schon vor meiner Heirat zusammengearbeitet. Er ist ein guter Freund, den ich seit Ewigkeiten kenne. Und es stimmt, dass ich ihn liebe – rein freundschaftlich. Ob Praktikantin oder Putzfrau, er erzählt jeder Frau, die er kennen lernt, dass er sie liebt. Es hat keine Bedeutung. Wir hatten noch nie was miteinander.«
    »Erwarten Sie wirklich, dass ich Ihnen das abnehme?«
    Ihre Selbstkontrolle geriet außer Tritt. »Das ist Ihr Problem und nicht meins. Ihr Urteil über mich stand doch schon fest, bevor ich überhaupt herkam.« Nachdenklich musterte er sie von oben bis unten. Sein Blick heftete sich auf ihre Brüste. Entrüstet fuhr sie fort: »Auch wenn ich nicht zum Hausfrauendasein
tauge, habe ich konkrete Moralvorstellungen, Mr. Ratliff.«
    »Okay, okay, Sie und Les sind also nicht zusammen. Sie haben ihm aber bestimmt haarklein von unserem abendlichen Spaziergang zum Fluss berichtet, hmm? Oder wie Sie sich mit einem Trick Zugang zu unserem Haus verschafft haben? Und dass mein Vater wie Wachs in Ihren Händen ist?«
    »Nein!«, giftete sie zurück. Soso, sein Ego war schwer angekratzt. Es interessierte ihn weniger, ob sie eine Affäre mit Les hatte, als vielmehr, ob sie sich am Telefon über ihn lustig gemacht hätten. »Nein«, wiederholte sie sanfter und schüttelte den Kopf. Senkte den Blick auf ihre Finger, die sie im Schoß ineinander verhakt hielt.
    Lyon nagte unschlüssig an seiner Unterlippe. Wieso war er derart wütend auf sie? Schließlich ging es ihn nichts an, mit wem sie am Telefon plauderte. Wie dem auch sei, es hatte ihm einen schmerzhaften Stich versetzt, als sie diesem Typen süße Träume gewünscht hatte. Zumal Lyon in jenem Augenblick bereits schwante, dass er eine schlaflose Nacht haben würde, weil sie ihm dauernd im Kopf herumgeistern würde.
    Sie wirkte so mitfühlend, ungemein verständnisvoll. Aber wahrscheinlich war das nur Show. Er schwankte, ob er sie erwürgen oder küssen sollte. Ihr weicher Mund war ein stummes Versprechen. Ihre Brüste verhießen süße Erlösung von den Härten des
Alltags. Ihr sinnlicher Körper weckte Begehrlichkeiten bei ihm, die er seit Jahren verdrängt hatte.
    Natürlich hatte er Sex gehabt, sich nachher aber jedes Mal leer und unbefriedigt gefühlt. Was ihm vorschwebte, war die Nähe einer Frau, die ihn nicht nur erotisch, sondern auch emotional anmachte.
    Er spähte erneut zu ihr hinüber und gewahrte verwundert, dass ihr eine Träne über die Wange rollte. Unvermittelt hob sie die Lider. Nein, ihre Augen waren trocken. Das glitzernde Etwas war keine Träne. Es war ein Regentropfen.
    »Wir fahren besser zurück«, sagte er dumpf. »Es fängt an zu regnen.«
    Das war hoffnungslos untertrieben. Kaum hatte er den Jeep angelassen, wurden sie von einem Wolkenbruch überrascht. Es schüttete aus Kübeln. »Halten Sie sich gut fest«, brüllte er und lenkte den Jeep in die entgegengesetzte Richtung, weg vom Haus. Jagte wie ein Irrer über die holprige Straße. Der Hut wurde ihm vom Kopf gerissen und flog im hohen Bogen davon. Andy krallte sich an ihrem Sitz fest, derweil der Wind an ihren Haaren zerrte und ihr der Regen unaufhaltsam ins Gesicht und auf die Arme

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