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Zum Glück verführt: Roman (German Edition)

Zum Glück verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zum Glück verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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derart freizügiges Bekenntnis hatte sich noch kein Mann bei Andy erlaubt. Außer vielleicht Les. Aber der alberte bloß rum, während mit Lyon nicht zu spaßen war. Ihre Reaktion war tiefe Entrüstung. »Was bin ich eigentlich für dich? Eine Trophäe für deinen Kaminsims? Eine Eroberung, die du dir unbedingt auf die Fahne schreiben willst? Du machst es dir zu einfach, Lyon. So leicht bin ich nicht zu haben.«
    »Ich hab mit keinem Wort behauptet, dass du eine Eroberung für mich bist. Wenn du leicht zu haben wärst, fände ich dich vermutlich kein bisschen begehrenswert. Ich hielt es nur für fair, Klartext mit dir
zu reden, wie ich darüber empfinde. Wenn wir uns lieben, tun wir das, weil du und ich es wollen. Nur dann wird es für uns beide eine erfüllende Erfahrung.«
    So viel schonungslose Offenheit machte ihr ganz schön zu schaffen. Was sollte sie von diesem Typen halten oder von dem, was er ihr da eben an den Kopf knallte? Wie sollte sie ihre Empfindungen für ihn interpretieren? Wollte er sie bloß rumkriegen, um ihr dann heimtückisch hinterlistig das Projekt mit seinem Vater auszureden? Machte er deshalb einen auf Leidenschaft und heißblütiger Lover?
    Nein, die Zärtlichkeit, mit der er sie geküsst hatte, war echt gewesen. Sonst hätte er ungelogen das Zeug zu einem begnadeten Schauspieler gehabt. Falls er jedoch beabsichtigte, Sex als Druckmittel zu benutzen, um sie für die Interviews in irgendeiner Form befangen zu machen, überlegte sie, sollte sie ihm ihren Standpunkt wohl besser klipp und klar darlegen.
    »Ich mache meinen Job, Lyon, egal was zwischen uns läuft. Du … Das hat keinen Einfluss darauf, weshalb ich hier bin. Ich lasse mir von nichts und niemandem in meine Objektivität hineinpfuschen. Wenn ich auch einräumen muss, dass ich natürlich nicht davon ausgegangen bin, es könnte sich zwischen uns etwas anbahnen.«
    »Ich auch nicht. Aber wenn du es genau wissen willst: Ich bin nach wie vor gegen diese Interviews.«
    »Von mir hast du nichts zu befürchten.«
    »Aber du von mir, sollte ich feststellen, dass deine Motive nicht absolut integer sind.«
    Nach dieser vielsagenden Bemerkung spähte er über seine Schulter hinweg zu der Felsöffnung. Und bemerkte, dass der Wolkenbruch zu einem feinen Nieselregen abgeebbt war. »Wir fahren jetzt besser zurück. Dad und Gracie machen sich bestimmt schon Sorgen, wo wir bleiben.«
     
    Anstatt sich zu sorgen, strahlten die beiden um die Wette, als Andy und Lyon tropfnass in die Küche stampften und beachtliche Wasserpfützen auf dem frisch gewienerten Boden hinterließen.
    »Da ihr beide nicht zum Mittagessen aufgetaucht seid, hat der General bei mir in der Küche gegessen«, erzählte Gracie. Vermutlich der Versuch einer Erklärung, warum Michael Ratliffs Rollstuhl eine Seite der topmodischen Essbar ausfüllte.
    »Die Suppe ist köstlich«, schwärmte er. »Zieht euch rasch etwas Trockenes über und esst dann mit mir gemeinsam.«
    Nachdem sie sich umgezogen hatten, trafen sie sich an der Treppe wieder. Dabei bemerkte Andy zufällig, aus welchem Zimmer Lyon gekommen war. Schlagartig war ihre weibliche Neugier geweckt. Sie hätte zu gern gewusst, wie es in seinem persönlichen Reich aussah.
    »Du siehst aus wie ein frühreifer Teenie«, meinte er und zupfte neckisch an ihrem noch feuchten Pferdeschwanz.
»Und damit meine ich nicht nur deine Frisur.« Sein Blick verharrte vielsagend auf ihren Brüsten. »Offen gestanden hat mir das andere Oberteil besser gefallen.« Sie trug inzwischen eine sportliche Baumwollbluse mit Schulterklappen und hatte die Ärmel hochgerollt.
    »Geiler, chauvinistischer Sexist, kann ich darauf nur antworten.«
    Sein diabolisches Grinsen war einfach umwerfend. »Genau.«
    Während des Essens, das sie gemeinsam mit dem General und Gracie in der Küche einnahmen, war er bester Laune. Anschließend entschuldigte er sich mit den Worten, dass die Arbeit auf der Ranch auch bei Regen getan werden müsse. Er streifte ein Regencape über, das an einem Haken am Hinterausgang hing, und stülpte sich einen Strohhut auf den Kopf.
    »Wir sehen uns beim Abendessen«, sagte er unbestimmt in die Runde, fixierte dabei aber Andy. Er zwinkerte ihr zu und ging hinaus. Umständlich wischte sie sich den Mund mit einer Serviette, wusste sie doch genau, dass der General und Gracie Lyons Geste mitbekommen hatten.
    »Ich leg mich jetzt ein Weilchen aufs Ohr, Andy. Wenn Sie mich nachher noch brauchen, stehe ich Ihnen bis zum Abendessen zur

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