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Zum Glück verführt: Roman (German Edition)

Zum Glück verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zum Glück verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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musterte sie provozierend. »Soso, du hast Gewissensbisse.«
    Ihr flammender Blick schoss zu ihm. »Exakt. Du hast es erfasst. Ich könnte mich nämlich ohrfeigen. Ich hätte es nie so weit kommen lassen dürfen.«
    »Das dachte ich mir«, gab er aufgebracht zurück. »Willst dir wohl nicht nachsagen lassen, dass du mit dem Feind kooperierst, was? Oder hast du Angst, Les könnte davon erfahren, dass du mit mir auf Tuchfühlung gegangen bist?«
    »Ich hab dir schon einmal gesagt, dass Les und ich – ach, ist ja auch egal. Du glaubst doch sowieso nur, was du dir in den Kopf gesetzt hast. Wieso gehst du plötzlich auf mich los? Kann ich etwas dafür, dass meine Crew aus heiterem Himmel hier hereinschneit?
Meinst du etwa, ich hätte es bewusst so arrangiert, um dein männliches Ego zu brüskieren?«
    »Ich meine, dass die bekannte Fernsehjournalistin, Ms. Andrea Malone, schwer erleichtert ist, dass sie eben noch rechtzeitig den Kopf aus der Schlinge ziehen konnte.«
    »Und der viel umschwärmte Cowboy Lyon Ratliff bestimmt auch«, fauchte sie zurück.
    »Verdammt noch mal, das kannst du laut sagen. Das hier war an Dummheit kaum zu überbieten«, knurrte er. Wie zur Bekräftigung seiner Worte schlug er mit der geballten Faust in die andere Handfläche. »Ich hätte es wissen müssen, von Anfang an …«
    Er lief im Raum auf und ab, grummelte leise, zu niemand Bestimmtem, nichtsdestotrotz tat ihr jedes Wort in der Seele weh. Jählings schnellte er herum und blitzte sie wütend an. »Was musst du auch so verdammt gut aussehen, wenn du doch kalt bist wie ein Eisschrank?« Er schien dermaßen zornig, dass Andy erschreckt zurückwich. »Du hast mich seit deiner Ankunft verrückt gemacht. Aber von jetzt an gehst du mir gefälligst aus dem Weg, ist das klar?«
    »Wie bitte!?«, erregte sie sich und trat aus dem Schatten der Wand hervor, in den sie sich vorsichtshalber geflüchtet hatte. »Ich ? Ich soll dir aus dem Weg gehen? Wie kommst du denn auf das schiefe Brett? Mir zu unterstellen, ich hätte es so eingefädelt! Darf ich dich höflich daran erinnern, dass du heute Morgen bei mir hereingeplatzt bist?«
    »Und was war mit dir? Du spazierst mitten in der Nacht in mein Zimmer, lediglich mit diesem durchsichtigen Fummel bekleidet.«
    »Du warst nackt!«
    »In meinem eigenen Bett, ja. Aber nicht, als ich zu dir ins Zimmer kam.«
    »Ich war ja bloß bei dir, weil ich etwas Verdächtiges gehört hatte. Und dachte, es wären Einbrecher. Entschuldige vielmals, dass ich dich gewarnt habe!«, brüllte sie.
    »Du hättest dir vorher ruhig den Morgenmantel überziehen können!«, versetzte er ungnädig.
    »Das hab ich in der Hektik vergessen.«
    »Dann denk das nächste Mal dran.«
    »Es wird kein nächstes Mal geben.«
    »Du kapierst verdammt fix. Also, du lässt mich künftig in Ruhe – und umgekehrt, okay?«
    »Okay!«, schnaubte sie. Aber das bekam er vermutlich gar nicht mehr mit, da die Tür krachend hinter ihm ins Schloss geknallt war.
    Minutenlang stand sie mitten im Raum und starrte auf die verschlossene Tür, die Fäuste auf die Lippen gepresst. Ihr war, als hätte er ihr den Boden unter den Füßen entzogen. Innerlich aufgewühlt japste sie nach Luft. Wie sollte sie ihrer Crew bloß die verweinten Augen erklären?

6. Kapitel
    D ie Crew begrüßte sie überschwänglich, als sie eine gute halbe Stunde später in der Küche auftauchte. Andy hatte sich erst einmal von Lyons Verbalattacken erholen müssen.
    »Bitte entschuldigt«, murmelte sie, derweil sie jeden Einzelnen umarmte, »aber ich hatte irgendwas im Auge. Es hat ewig gedauert, bis ich es herausgefummelt hatte.« Sie schienen es als Erklärung für ihre rot geäderten, verquollenen Augen zu schlucken. »Meinst du, du kannst das mit deinen Kameraeinstellungen entsprechend kaschieren, Jeff?«
    »Du siehst klasse aus, Süße. Spitzenmäßig. Das mit deinen Augen fällt gar nicht auf.«
    In diesem Moment schob sich Lyon durch einen Flügel der breiten Glastür. Andy machte ihn kurz mit der Runde bekannt, um Unbefangenheit bemüht, damit niemandem die unterschwelligen Spannungen zwischen ihr und dem jungen Rancher auffielen.
    »Das ist Jeff, unser Starfotograf.« Jeffs Kompliment hatte sie nicht ernst genommen. Er war ein notorischer Frauenanbaggerer und seine Kamera die Lizenz zum Aufreißen. Andy tat seine hübsche, naive Frau leid, die brav zu Hause wartete, während er von
einem Auftrag zum nächsten jettete. Und keine Gelegenheit zu einem Seitensprung ausließ.

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