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Zum Heiraten verfuehrt

Zum Heiraten verfuehrt

Titel: Zum Heiraten verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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zwischen ihren Beinen zu erkunden, bis er ein heftiges Pochen spürte. Und da begann sie auch schon, sich stöhnend unter ihm zu winden.
    Er ermahnte sich, dass ihre Erregung bestimmt wenigstens teilweise nur gespielt war, aber sein Körper reagierte trotzdem.
    Wieder rief Sander sich nachdrücklich zur Ordnung. Er musste sofort aufhören, sich in diesen alten Erinnerungen zu suhlen. Was war los mit ihm? Natürlich hatte er am Ende mit ihr geschlafen, weil ihn ihr Stöhnen ganz verrückt gemacht hatte, obwohl er ganz genau wusste, dass alles nur Theater war. Er konnte noch heute ihre großen Augen vor sich sehen, als er in sie eingedrungen war. Und schon wenig später war ihm die Kontrolle entglitten, mit dem Ergebnis, dass er schnell und heftig gekommen war.
    Sander straffte energisch die Schultern. Der Vorfall damals war wahrlich nichts, worauf ein Mann stolz sein konnte. Er war eben wütend gewesen, und da war es passiert. Vor solchen Ersatzhandlungen sollte man sich tunlichst hüten. Und weil er das natürlich wusste, hatte er die Erinnerung an diese wenig erfreuliche Begebenheit jahrelang verdrängt. Heute allerdings war ihm klar, dass er sich selbst nicht schonen durfte, wenn er Ruby verurteilte. Es wäre schlicht unfair, denn schließlich war er genauso beteiligt gewesen wie sie.
    Das Einzige, was er zutiefst bedauerte, war, dass seine Söhne unter so wenig erfreulichen Umständen gezeugt worden waren. Sie hatten wahrlich einen besseren Start ins Leben verdient.
    Und was war das, was jetzt an ihm nagte? Bereute er es, dass er und Ruby bei der Erschaffung neuen Lebens – denn genau darum hatte es sich ja gehandelt – so gedankenlos vorgegangen waren? Oder war es mehr als das? Tat es ihm leid, dass er sich nicht mehr Zeit genommen hatte, um … Zeit wofür? Um die Mutter seiner Söhne besser kennenzulernen oder um über die möglichen Konsequenzen seines Handelns nachzudenken? Oder weil er sich insgeheim Vorwürfe machte, dass er Ruby so schlecht behandelt hatte? Immerhin war sie erst siebzehn gewesen.
    Aber das konnte ich doch nicht wissen, verteidigte Sander sich. Er hatte sie viel älter geschätzt. Und was wäre gewesen, wenn er ihr wahres Alter gewusst hätte?
    Sander stand auf und begann, in seinem Arbeitszimmer auf und ab zu gehen, während er sich daran erinnerte, wie Ruby aufgestanden und ins Bad gegangen war. Er hatte ihr den Rücken zugedreht und sie nicht mehr beachtet, obwohl ihm bereits in diesem Moment klar gewesen war, wie sehr er mit seinem Verhalten gegen seine Grundsätze verstoßen hatte. Doch auch wenn er versucht hatte, ihre Anwesenheit auszublenden, hatte er nicht aufhören können, dem Wasserrauschen von nebenan zu lauschen. Nachdem es endlich still geworden war, war sie, noch feucht vom Duschen, wieder zu ihm unter die Decke gekrochen und hatte sich, zitternd vor Kälte, an ihn geschmiegt. Aber sein Bedürfnis nach Intimität war gedeckt gewesen. Sie hatte ihren Zweck erfüllt, und er schlief lieber allein. Wenig später jedoch hatte er sich aus irgendeinem unerfindlichen Grund dann doch noch umgedreht und sie in den Arm genommen, wobei sie sich im ersten Moment versteift, schließlich aber entspannt hatte.
    Sie war mit dem Kopf an seiner Brust eingeschlafen und hatte leise protestiert, wenn er versuchte, von ihr abzurücken, sodass er gezwungen gewesen war, die ganze Nacht ihre Belagerung zu ertragen. Aber stimmte denn nicht auch, dass er das seltsame Gefühl gehabt hatte, dass während dieser Nachtstunden etwas mit ihm passiert war? Irgendetwas, obwohl er nie genau verstanden hatte, was? Der Gedanke daran hatte ihn eine ganze Weile nicht losgelassen, doch ab einem bestimmten Punkt hatte er sich geweigert, weiter darüber nachzudenken. Weil sowieso alles Unsinn war.
    Und wieso kam er jetzt wieder darauf? Bestimmt nicht, weil Anna behauptet hatte, Ruby sei eine gute Mutter. Eine gute Mutter und eine gute Ehefrau, ergänzte eine innere Stimme.
    Sein Handy klingelte. Er streckte die Hand aus und runzelte die Stirn, als er den Namen seiner Schwester auf dem Display las.
    „Hallo, Sander, wir sind jetzt schon seit fast einer Woche aus Amerika zurück. Wann kommt ihr uns denn endlich mal besuchen?“
    Elena redete wie immer viel und schnell, und Sander schaffte es erst nach einigen Minuten und mehreren Anläufen, das Gespräch zu beenden. Vorher hatte er seiner Schwester allerdings versprechen müssen, ihr Ruby so schnell wie möglich vorzustellen.

10. KAPITEL
    Sie durfte es nicht länger

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