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Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Titel: Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Pfarrer
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bleiben ernst gemeint war, und dass mir gleichzeitig vollkommen klar war, wie närrisch und selbstzerstörerisch ich geworden war.
    Die Portland stampfte langsam weiter nach Westen. Das Platoon verbrachte seine Tage damit, seine Ausrüstung und Waffen zu reinigen und auszubessern und sie auf die penible Überprüfung durch die Korinthenkacker daheim im Team-Hauptquartier vorzubereiten. Unsere Fahrt durchs Mittelmeer verlief ohne Zwischenfälle. Trotzdem blieb die Portland ein unglückliches Schiff. Als Frank und ich Captain Zimanskis Wutanfälle nicht länger ertragen konnten, nahmen wir unsere Mahlzeiten in unseren Containern ein, besorgten uns ein paar Sandwiches in der Mannschaftsmesse oder nahmen mit Begeisterung Doc Jones’ Einladung an, mit ihm in den Chief’s Quarters zu essen.
    Zusammen mit dem Rest des Geschwaders durchquerte die Portland die Straße von Gibraltar. Zwei Tage später begrüßte uns der Atlantik mit einem schweren Sturm. Die »Sweet Pea«, wie wir unser Schiff nannten war keine Schönheit, aber sie war für die Ewigkeit gebaut. Ein solcher Sturm forderte sie zwar, konnte ihr jedoch nichts anhaben. Zwei Tage lang brachen Winde in Orkanstärke und turmhohe Wellen über das Geschwader herein. Von der Brücke aus konnten wir beobachten, wie sich riesige grüne Brecher über den Bug der Iwo Jima ergossen und über ihr Flugdeck rollten. Es war ein majestätischer und zugleich Furcht einflößender Anblick, die Macht des Meeres selbst über einen solchen Hubschrauberträger mitzuerleben.
    Unsere Portland schlingerte, hob und senkte sich. Wir lebten von Kaffee und Sandwiches, bis das Meer wieder ruhig genug war, dass die Köche warmes Essen zubereiten konnten. Wache um Wache, Tag und Nacht war im Bordlautsprecher immer wieder zuerst ein leichtes Knistern zu hören, bevor sich eine gleichmütige Stimme meldete: »Achtung, schwerer Wellengang!«
    Die gesamte, 158 Meter lange Portland erzitterte und wurde unverhofft langsamer, wenn 15 Meter hohe Wellen über ihren Bug schlugen. Wenn die Atlantikwogen gegen ihren Rumpf donnerten, schien das ganze Schiff zu vibrieren. Es war ein tiefes, ächzendes Dröhnen wie von einer riesigen, verstimmten Glocke.
    Schließlich legte sich der Sturm und die Kotze wurde von den Decks geschrubbt. An einem hellen, frostigen Morgen kam die Küste North Carolinas in Sicht.
    Kurz vor dem Anlegen packten die Jungs ihre Seesäcke und fegten unsere Unterkunft durch. Frank und ich gingen noch einmal in die Offiziersmesse, um uns von unseren Freunden zu verabschieden. Wir wünschten ihnen alles Gute und dankten ihnen für alle größeren und kleineren Gefälligkeiten, die sie uns während der Überfahrt erwiesen hatten.
    Die anderen Einheiten der 24 MAU wurden von Militärkapellen und mit Paraden begrüßt, doch die Portland legte an einem abgelegenen Pier im Hafen von Jacksonville, North Carolina, an. Der Pier sollte möglichst weit von der Presse und den Angehörigen entfernt sein. Jedes Aufsehen sollte vermieden werden. Tatsächlich musste gar nicht so viel Ausrüstung aus der Portland entladen werden. Auch gingen nicht allzu viele Männer an Land. Die »Sweet Pea« hatte bei der Hinfahrt in den Libanon vor allem Soldaten an Bord gehabt, die im Hauptquartier, im Stab und in den Versorgungseinheiten auf Bataillonsebene dienten. Fast alle waren bei dem Bombenanschlag umgekommen. Und so verließen gerade einmal zwei Marine-Platoons und ein halbes Dutzend Jeeps das Schiff. Wie in den menschenleeren Kabinen auf dem Weg nach Hause war es auch beim Ausladen auf bedrückende Weise still.
    Es war ein klarer, kalter Tag. Nachts würde es bestimmt noch kälter werden. Ich stellte sicher, dass die Schiffskräne unsere Container, die Sea Fox und das SDV richtig an den Haken nahmen. Auf dem Kai fuhren Tieflader der SPECWARGRU-2 vor, die Männer verluden unsere Ausrüstung, zurrten sie fest und fuhren wieder davon. Ich schulterte meinen Seesack, ging die Laufplanke hinunter und versuchte, nicht zurückzuschauen, während ich zu unserem Abholfahrzeug hinübertrabte.
    Als ich mich im Bus auf meinen Sitz fallen ließ, begann es mir langsam zu dämmern, dass es vorbei war. Ich legte die Beine auf eine Fallschirmtasche und warf meine Mütze über den Gang zu Dave hinüber.
    »Sag mir, dass ich träume«, rief ich ihm zu.
    »Du träumst, Diawi«, sagte der Doc. »Du wirst aufwachen, und es wird der erste Tag des Libanon-Einsatzes sein.«
    »Dann erschieß mich«, sagte ich.
    Frank kletterte an Bord

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