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Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Titel: Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Pfarrer
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der Navy. Doch die Zeiten ändern sich: Während ich dies schreibe, kommen fast alle Offiziere, die zu BUD/S abgestellt werden, direkt von der Naval Academy. Als ich den Lehrgang machte, wurden noch die meisten Plätze mit erfolgreichen NROTC-Studenten besetzt. Nur der eine oder andere OCS-Absolvent wurde als Löwenfutter in die Grube geworfen. Besonders bevorzugt wurden offenbar die wichtigsten ROTC-Einheiten der Navy an den Universitäten Duke und Notre Dame und am Boston College – also auch zwei der Hochschulen, denen ich abgesagt hatte, weil mir das Surfen in Kalifornien wichtiger gewesen war.
    In Lehrgang 114 hatten alle Offiziere außer Mike einen geisteswissenschaftlichen Abschluss an einer normalen staatlichen Hochschule. Warum dieser Wechsel? Bei mehreren Lehrgängen vor dem 114. hatten die Offiziere der ROTC in alarmierender Zahl abgebrochen. Sie hatten eine Vielfalt medizinischer Katastrophen wie zum Beispiel Schädelbrüche erlitten, waren beinahe ertrunken oder durch Unterkühlung oder Ermüdungsbrüche ausgefallen. Die meisten jedoch hatten einfach aufgegeben. Zu wenige Offiziere schafften den Lehrgang. Also wurde beschlossen, als Testfall eine Ladung OCS-Absolventen aufzunehmen. Aus diesem Grund hatte ich doch noch meine Chance bekommen, als ich drohte, zur Army zu gehen. Auf den Punkt gebracht: Wir waren Versuchskaninchen.
    Die Navy wählte bei ihrer Suche nach Ersatz für die Absolventen des Naval Reserve Officer Training Corps (NROTC) offenbar häufig College-Sportler aus. Unter den Offizieren in meinem Lehrgang waren ein Mitglied der US-amerikanischen Wasserballnationalmannschaft, ein viermaliger amerikanischer Zehnkampfmeister, ein Mann, der für sein College Football gespielt hatte, ein ehemaliger Fallschirmspringer, ein verrückter Südstaatler, ein paar kalifornische Strandtypen und ich. Mit meinen 1,91 Meter war ich größer als die meisten und weniger muskulös als viele. Im College hatte ich für die National Collegiate Athletic Association (NCAA) gerudert und war im Fechten für die Hochschule angetreten – zwei Sportarten, die nicht gerade für ihre Massenwirkung bekannt sind.
    Ich war kein Sportler von nationalem Rang, war aber seit meinem 16. Lebensjahr Rettungsschwimmer und Sporttaucher. Ich war ein guter Schwimmer, konnte mit Segel- und Motorbooten umgehen und ich meinte, dass ich was vom Surfen verstand. Ich wusste, dass meine Erfolgschancen schlecht waren, und hatte keine Ahnung, ob ich den Kurs erfolgreich abschließen würde. Ich wusste nur, dass ich nicht aufgeben würde. Ich hatte meinem früheren Leben den Rücken gekehrt. Ich sagte zu mir selbst und jedem, der es hören wollte, dass ich BUD/S entweder erfolgreich abschließen oder in einem Leichensack verlassen würde. Große Worte für einen 21-jährigen ehemaligen Fechter.
    Die Tür zum Büro der Ausbilder der ersten Phase öffnete sich, und ein langer Schatten fiel auf die angetretenen Lehrgangsteilnehmer. Master Chief Dick Roy, der Command Master Chief der Naval Special Warfare Training Group betrat den Platz. Roy, der im Vietnamkrieg sowohl in Under-Water-Demolition-Teams als auch in SEAL-Teams gedient hatte, war mit seinen 40 Jahren so athletisch, dass er es mit zehn von uns aufnehmen konnte. Er sprang auf das Podium: ein Riese von 1,96 mit 100 Kilogramm Muskelmasse. Wollen Sie ein genaueres Bild? Dann stellen sie sich Arnold Schwarzeneggers Körper mit Clark Gables Kopf samt bleistiftdünnem Schnurrbart und Segelohren vor.
    Mike Heyward machte für den Lehrgang Meldung: »Lehrgang 114 vollzählig anwesend und angetreten, Master Chief.«
    Der Master Chief spuckte einen Strahl braune Brühe von seinem Red-Man-Kautabak vom Podium herab und hielt eine militärisch knappe Ansprache:
    »Ich habe die Ehre, Sie im Namen des Direktors zu Basic Underwater Demolition, SEAL-Training, willkommen zu heißen. Niemand hat Sie zur Teilnahme eingeladen. Niemand hat verlangt, dass Sie an diesem Lehrgang teilnehmen. Sie haben sich freiwillig gemeldet. Und Sie dürfen uns jederzeit freiwillig wieder verlassen. Sieben Tage die Woche, 24 Stunden am Tag.«
    Der Master Chief zeigte auf eine Messinglocke, die vor dem Büro hing. »Sie brauchen nur diese Glocke dreimal zu läuten, und schon können Sie gehen. Es werden keine Fragen gestellt. Es kommt nichts Nachteiliges in Ihre Akten. Sie können jederzeit zu dem dummen Scheiß zurückkehren, den Sie gemacht haben, bevor Sie hergekommen sind. So einfach ist das.«
    Die Anwärter standen stramm,

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