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Zum Lieben verfuehrt

Zum Lieben verfuehrt

Titel: Zum Lieben verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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sexuellen Neugier zu begegnen, wäre es, sie zu stillen.“ Bei diesen Worten füllte er ihr Glas nach.
    Was war das denn, hatte er jetzt völlig den Verstand verloren? Ilios lauschte irritiert seinen eigenen Worten nach. Aber er kannte die Antwort bereits. Lizzie war beileibe nicht die Einzige, die gegen ein unerwünschtes Verlangen ankämpfte. Vielleicht war sein Vorschlag ja für sie beide der beste Weg, mit etwas fertig zu werden, das keiner von ihnen wollte.
    Lizzie schluckte. Was hatte er gesagt? Träumte sie, oder hatte Ilios wirklich vorgeschlagen … Himmel, nein, niemals … bestimmt hatte sie es sich nur eingebildet.
    „Ist … ist das ein Angebot?“, fragte sie atemlos.
    Seine Antwort verwirrte sie noch mehr.
    „Wenn du so willst.“
    Hilfe! Was passierte hier? Wollte Ilios wirklich damit sagen, dass er an ihr interessiert war? Körperlich? Sexuell? Im Bett?
    Lizzie konnte nicht antworten. Sie wagte es einfach nicht.
    Es behagte ihr nicht, wie Ilios sie anschaute. Und erst recht behagte es ihr nicht, dass ihr bei diesem Blick Schauer der Erregung über den Rücken rieselten. Genauso wenig gefiel es ihr, dass sie plötzlich den unwiderstehlichen Drang verspürte, auf Ilios’ Mund zu schauen, wobei sie sich vorstellte … Sie bekam kaum noch Luft und konnte keinen klaren Gedanken fassen, zumindest keinen, der nichts mit ihm und dieser sinnlichen Unterlippe zu tun hatte. Was mochte passieren, wenn sie mit der Zungenspitze davon kostete und sie mit den Fingerspitzen berührte, wenn …
    Es war die pure Verzweiflung, die Lizzie dazu trieb, einen großen Schluck Champagner zu trinken. Sie brauchte unbedingt etwas, um ihr Verlangen zu dämpfen. Ilios schaute sie immer noch an, als läse er in ihr wie in einem aufgeschlagenen Buch. Nein, auch dieser Blick behagte ihr nicht, ganz zu schweigen von dem, was er vorschlug. Als eine Stimme in ihrem Kopf lautstark protestierte, atmete sie zitternd tief durch. Also schön – der Blick behagte ihr, aber es behagte ihr nicht, dass er ihr behagte.
    Als Ilios sie nach dem Festmahl galant zum Wagen führte, wurde Lizzie klar, dass sie sich nach nichts mehr sehnte als danach, in seinen Armen zu liegen. Gleichzeitig aber wünschte sie sich, dass er den ersten Schritt machte, indem er ihr zeigte, dass er sie genauso wollte wie sie ihn. Erst dann würde sie imstande sein, ihr eigenes Begehren voll auszukosten. Aber das würde natürlich nicht passieren, oder?
    Und wenn doch? Vielleicht stimmte es ja, dass man dieses quälende Verlangen wenigstens ein einziges Mal ausleben musste, um es anschließend ad acta legen zu können. Eine Welle der Erregung schwappte über sie hinweg. Du bist eine erwachsene Frau, erinnerte sie sich. Sie war siebenundzwanzig Jahre alt, nicht mehr sechzehn. Und sie wusste nur allzu gut, in was für einer Situation sie sich befand. Sie konnte sich nichts vormachen. Wollte sie wirklich wieder nach Hause fahren, ohne zu nehmen, was Ilios ihr anbot, nur weil sie Angst hatte? Würde sie nicht irgendwann bedauernd zurückschauen, ja, sich vielleicht sogar nach der entgangenen Erfahrung sehnen? Es war vollkommen sicher, ohne Risiko. Es war schließlich nicht so, dass sie in Ilios verliebt wäre und sich einbildete, ihn vielleicht dadurch, dass sie Sex mit ihm hatte … Liebe mit ihm machte … für sich gewinnen zu können.
    Nein, hier ging es um nichts anderes als sexuelle Begierde. Und darum, eine Erfahrung zu machen, etwas auszuloten, zu erkunden und diese quälende Sehnsucht zu stillen, die sie vom ersten Moment an mit ihm empfunden hatte. Niemand außer ihnen beiden brauchte je zu erfahren, dass sie für einen kurzen Moment die Rolle abgestreift hatte, in die sie nach dem Tod ihrer Eltern geschlüpft war. Eine Rolle, in der sie für immer auf die vernünftige große Schwester festgelegt war und ihr Verhalten kontrollieren musste, weil sie glaubte, ihren jüngeren Schwestern ein Vorbild sein zu müssen. Aber jetzt bot sich ihr die Gelegenheit, mit Ilios das auszuleben, was ihr im wirklichen Leben versagt war – einfach nur Lust zu empfinden, ohne an irgendetwas oder irgendwen anders denken zu müssen als an sich und ihren Partner.
    Was wäre so schlimm daran? Falls es dazu käme, wäre es ein einmaliger Ausrutscher, nichts weiter, nicht mehr und nicht weniger als ein aufregendes sinnliches Abenteuer. Würde sie mutig genug sein, um auf sein Angebot einzugehen, falls er es noch einmal wiederholte? Oder würde sie sich als Feigling erweisen und ein Leben

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