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Zum Morden verflucht

Zum Morden verflucht

Titel: Zum Morden verflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Hathaway
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lagen.
    Erschöpft legte Gwendolin ihr Gesicht in beide Hände und starrte auf die Schreibtischplatte. Sie hatte sich das Leben mit Jane in diesem Haus so schön ausgemalt, und jetzt war alles ganz anders gekommen. Wer weiß, was ihrer Schwester zugestoßen war. Ein Glück, daß ihre Eltern nicht mehr lebten. Gwendolin schauderte bei dem Gedanken, sich vor ihnen wegen Jane verantworten zu müssen. '
    Bei dem Gedanken an ihre Eltern griff sie automatisch nach dem Lederrahmen mit den Fotos, die sie mit dem Gesicht nach unten gelegt hatte, nachdem Jane die Augen zerstochen hatte. Sie drehte den Bilderrahmen um.
    Peter Bower ließ vor Schreck die Teetassen fallen, als Gwendolins Schrei durch das Haus gellte – scharf, spitz, berstend vor Panik. Sich nicht um die Scherben kümmernd, rannte er aus der Küche, durchquerte die Diele und stieß die Tür zum Wohnzimmer auf.
    Gwendolin stand in der Mitte des Raums, starrte aus fast aus den Höhlen tretenden Augen auf eine Stelle des Teppichs und schrie unaufhörlich.
    »Gwen!« rief Peter und sprang auf sie zu. Er rüttelte sie an den Schultern, aber ihr Schreien verstummte nicht. »Gwen, um Himmels willen, was ist los?«
    Ihr Körper war verkrampft, sie hatte vollständig die Kontrolle über sich verloren. Er holte kurz aus und versetzte ihr einen Schlag mit der flachen Hand.
    Sie verstummte, aber ein trockenes Schluchzen schüttelte ihren bebenden Körper. Peter ließ sie auf das Plüschsofa gleiten, auf dem sie sich sofort so drehte, daß sie wieder auf den Teppich schauen konnte.
    Ratlos blickte sich der junge Mann um, dann entdeckte er den zu Boden gefallenen Bilderrahmen, den er sehr gut kannte. Und er kannte auch die beiden Fotos von Gwens Eltern. Mit einem raschen Schritt stand er neben dem Rahmen, ging in die Hocke, hob ihn auf und drehte ihn um.
    Ungläubig und entsetzt weiteten sich die Augen des jungen Mannes. Ein ersticktes Stöhnen entrang sich seinem Mund.
    Deutlich war die Halskette von Gwens Mutter auf dem Foto zu erkennen, und auch der Anzug ihres Vaters hatte sich nicht im geringsten verändert.
    Aber die Gesichter!
    Zwei völlig mumifizierte Totenköpfe grinsten ihm entgegen.
    Die roten Schleier zerrissen, Schwärze senkte sich auf Jane und umhüllte sie gleichsam mit einem unentrinnbaren Griff. Die dämonische Satansfratze war verschwunden.
    Stöhnend setzte sich Jane Haskill auf. Sie lag auf dem Boden des unterirdischen Raumes, in dem Dr. Emerson den Satan beschworen hatte. Stückweise kehrte die Erinnerung an das Geschehene zurück.
    In Jane brannte ein verzehrendes Feuer. Sie fühlte sich hohl und fremd, als wäre sie nicht mehr sie selbst. Rings um sie richteten sich die anderen zwölf Mädchen auf, die der Satan ebenso wie sie zu seinen Sklavinnen, zu seinen Sendbotinnen gemacht hatte. Bleiche Gesichter, verstörte Augen, aber in allen funkelte das Böse, das der Teufel in ihre Seelen gebrannt hatte.
    »Töchter des Satans!«
    Beim Klang dieser Stimme drehte Jane langsam den Kopf, bis sie Dr. Emerson sehen konnte, der sich vor dem Altar aufgestellt hatte. Doch welche Veränderung war mit dem als Gelehrten getarnten Satansbeschwörer vor sich gegangen! Äußerlich noch immer derselbe unscheinbare Mann, hatte sich in den Zügen seines Gesichts die abgrundtiefe Schlechtigkeit eingegraben, die sein Inneres zerfraß. Fasziniert starrte Jane in die Augen, die wie glühende Kohlen hinter den dicken Brillengläsern brannten.
    »Jede einzelne von euch muß sich durch eine Tat würdig erweisen, dem Bund unseres Meisters anzugehören«, fuhr Dr. Emerson fort. »Jede von euch erhält eine Aufgabe, die sie bis morgen abend ausführen muß. Wenn eine von euch versagt. . .« Dr. Emerson ließ eine wirkungsvolle Pause eintreten, in der nur das heftige Atmen der dreizehn Mädchen die Grabesstille unterbrach. Er veränderte seine Haltung nicht, er machte keine Handbewegung, um seine Worte zu verdeutlichen, und doch fühlten die Mädchen die fürchterliche Drohung, die in seiner Rede enthalten war.
    »Der Meister kennt keine Gnade«, sagte Dr. Emerson nach einer Weile, die sich zu einer Ewigkeit gedehnt hatte. »Er bestraft persönlich die Sklavinnen, die seiner unwürdig sind.«
    Jane glaubte, die Augen des Doktors wären ausschließlich auf sie gerichtet, seine Drohungen würden sich nur auf sie beziehen. Und doch richtete er seine Worte an keines dieser dreizehn Satansgeschöpfe, sondern schaute entrückt auf den Altar, auf dem keine Spuren mehr auf das grausige

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