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Zum Morden verflucht

Zum Morden verflucht

Titel: Zum Morden verflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Hathaway
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Mißtrauen gegen Jane nicht restlos beseitigt. Die Rückverwandlung in ein normales junges Mädchen konnte eine raffinierte Falle sein, um ihn in Sicherheit zu wiegen. Trotz der Abmachungen, die er mit Jane getroffen hatte, beschloß er, die Augen auch ihr gegenüber offenzuhalten.
    Gwendolins Schicksal war ein warnendes Beispiel für ihn. Peter gestand sich freimütig ein, daß er schreckliche Angst hatte.
    Daher kam es, daß er alle Kraft aufbieten mußte, um nicht davonzulaufen, als er um Mitternacht in der Nähe des Wäldchens Posten bezog, in dem die verhängnisvollen Ruinen lagen. So war es mit Jane verabredet, und Peter mußte sich an die Abmachungen halten, sonst war ihr Plan zur Rettung der Stadt von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
    Aber war er das nicht ohnehin?
    Zwei Menschen, unerfahren in der Schwarzen Magie, in der Teufelsbeschwörung, wollten die Macht des Satans und seines Verbündeten brechen.
    Peter zwang sich dazu, seine skeptischen Gedanken beiseite zu schieben, sonst hätte er augenblicklich aufgegeben. Statt dessen konzentrierte er sich auf die bevorstehende Aufgabe. Noch war es für ihn nicht an der Zeit zu handeln. Noch kam alles auf Jane an.
    Jane!
    Würde sie durchhalten, allein in dem Ruinenkeller, umgeben von dem Satansbeschwörer und seinen ergebenen Sklavinnen?
    Es war nicht leicht für Jane, ihre Rolle zu spielen. Und wenn sie gar nicht spielte? Das heißt, wenn sie ihn angelogen hatte?
    Erschrocken blickte sich Peter um. Hinter seinem Wagen hatte ein Zweig geknackt, und er glaubte schon, von den Satansdienerinnen angegriffen zu werden. Doch dann entspannte er sich wieder, als alles ruhig blieb. Seine Nerven hatten ihm einen Streich gespielt.
    Viertel nach zwölf . . .
    Die »große Stunde« der Satanstöchter war angebrochen.
    Jane Haskill konnte kaum begreifen, daß bisher noch niemand ihre Wandlung bemerkt hatte. Oder taten die anderen nur so, um sie in Sicherheit zu wiegen und sie im günstigsten Augenblick zu töten? Sie waren alle versammelt, die elf Mädchen und Dr. Emerson, ihr Anführer. Dr. Emerson hielt eine Ansprache, durch die der Mut und der Eifer der Mädchen angestachelt wurde. Nur Jane fühlte bei seinen Worten nichts als Ekel und Abscheu.
    »Die menschlichen Gesetze gelten für uns nicht mehr!« donnerte der Teufelsbeschwörer. »Wir richten uns nur noch nach unserem Meister, der uns die Macht verleihen wird, die Feinde des Reiches Satans zu vernichten!«
    Die Ansprache war eine einzige Aufforderung zu Verbrechen, eine Kriegserklärung an jeden zuständigen Menschen. Jane hörte nur mit halbem Ohr zu. Sie konzentrierte sich darauf, ihre Gefährtinnen zu beobachten, deren leuchtende Augen bewiesen, daß Dr. Emersons Ausführungen auf fruchtbaren Boden fielen.
    »... wird der Meister selbst euch die Kraft geben . . .«, hörte sie Dr. Emerson sagen. Jane zuckte erschrocken zusammen. Damit hatte sie nicht gerechnet, obwohl es ziemlich sicher war, daß Dr. Emerson den Satan rufen würde. Sie zog sich zwei Schritte zurück, stieß gegen Sally, die sie ungeduldig wieder vorwärts schob.
    Jane biß die Zähne zusammen. Sie mußte auch noch den Anblick des Leibhaftigen ertragen, wenn sie nicht aufgeben wollte. Verzweifelt dachte sie an Peter, der draußen auf sie wartete. Der Gedanke an ihn gab ihr einen Teil ihrer Ruhe zurück, so daß sie ohne äußere Anzeichen von Angst und Abscheu auf den Altar schauen konnte, auf dem sich die Materialisation des Bösen ankündigte.
    Jane sah die Flammen, die aus dem Innern des Altartisches hervorzubrechen schienen, danach geschah einige Zeit nichts außer dem Flackern des Feuers und dem Qualmen der ätzenden Dämpfe. Keine Dämonengestalt erschien in dem Gewölbe.
    Doch dann hörte sie die wohlbekannte Stimme des Meisters aus dem Munde von Dr. Emerson, und aus den verzückten Schreien der anderen Mädchen schloß sie, daß sich ihnen der Satan zeigte. Nur sie konnte ihn nicht sehen. Das mußte damit zusammenhängen, daß sie den Bann von sich abgeschüttelt hatte. Eine andere Erklärung gab es dafür nicht.
    Jane Haskill ließ sich nichts anmerken und ahmte ihre Gefährtinnen in allem nach, auch als der Satan sie über Dr. Emerson aufforderte, nacheinander vorzutreten. Jane konnte nicht erkennen, was mit den Mädchen geschah, die einzeln zum Altar gingen und leicht den Kopf neigten, doch für die Besessenen mußte es etwas Schönes sein. Auf ihren Gesichtern lag nämlich ein verzücktes Leuchten, als sie an ihren Platz

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