Zum Sterben schoen
fügte sie lachend hinzu.
»Ich finde schon etwas«, versprach sie, und fragte sich, wie in Gottes Namen sie Zeit finden sollte zum Einkaufen.
»Du bist trotzdem um vier hier?«
»Lass mir wenigstens Zeit bis um fünf.«
»Ist das Kleid im Feuer verbrannt? Sonst könnten sie es in der Reinigung vielleicht wieder herrichten.«
»Nein«, antwortete sie. »Es ist hinüber.«
»Die Stadt ist in einem Riesenaufruhr wegen Brenner«, erzählte sie dann. »Wie dumm von ihm, sein eigenes Haus in Brand zu stecken, oder? Wusstest du, dass er die arme Mrs. Talbot eingeschüchtert hat, es ihm zu verkaufen. Er hatte auch keine Versicherung. Wusstest du das? Dieser Perverse hat bar bezahlt.«
»Wie hast du das alles herausgefunden?«
»Durch Mutters neugierige Freundinnen. Klein-Lorna rief Mutter in der vergangenen Stunde dreimal an, um ihr weitere Informationen zu liefern.«
»Steve hat das Feuer nicht gelegt«, sagte Laurant. »Lonnie war es. Ich vermute, er wusste nicht, dass Steve das Haus gekauft hatte.«
»Das stand nicht in der Zeitung«, erwiderte Michelle verdutzt. »Der Sohn des Sheriffs war daran beteiligt?«
»Ja«, antwortete Laurant. »Es gibt noch eine Menge mehr zu berichten, Michelle, aber ich kann jetzt nicht in die Einzelheiten gehen.«
»Du kannst mir alles erzählen, während wir uns anziehen«, schlug sie vor. »Und ich meine alles. Ich muss jetzt auflegen. Ich bekomme meine Nägel lackiert. Bis um fünf. Und bitte, hör auf, dir Sorgen zu machen. Es wird alles gut. Nichts kann mir diesen Tag verderben. Und weißt du warum?«
»Weil du den Mann deiner Träume heiratest?«
»Das auch.«
»Was wolltest du sagen?«
»Dass ich, ganz gleich was passiert, eine Nacht voll unglaublich heißem Sex vor mir habe. Oje, Mom starrt mich an. Ich muss gehen.«
Laurant gab Nick das Handy zurück. »Lass uns zuerst am Haus vorbeifahren«, sagte sie. »Wenn das Feuer den ersten Stock nicht erreicht hat, kann ich vielleicht noch etwas Geeignetes finden, das ich bei der Hochzeit tragen kann.«
»Deine Kleider werden nach Rauch stinken«, sagte er. »Aber das Kleid kann vielleicht noch vor fünf gereinigt werden.«
Im Geiste ging sie ihre Garderobe mit Es-war-einmal-Kleidern durch. So nannte sie die wundervollen Designerkleider und -anzüge, die der Chef der europäischen Modelagentur ihr geschenkt hatte, um sie zu verlocken, für seine Firma zu arbeiten. Das eisblaue Versace könnte hinhauen oder das pfirsichfarbene Armani. Beide Kleider waren lang und ihre hochhackigen Sandalen passten zu beiden. Wenn die Kleider im Feuer zerstört worden waren, wusste sie nicht, was sie tragen sollte. Das Damenbekleidungsgeschäft in der Stadt führte keine Gesellschaftskleidung.
»Was musst du sonst noch vor der Hochzeit erledigen?«, fragte Nick.
»Einen Platz finden, an dem ich heute übernachten kann«, sagte sie. »Ich packe erst morgen alles zusammen, was ich noch aus dem Haus retten kann. Es würde mich zu sehr deprimieren, das heute in Angriff zu nehmen. Außerdem müssen wir dir einen Anzug für die Hochzeit besorgen«, sagte sie. »Hast du einen mitgebracht?«
»Nur meinen marineblauen Blazer und einige Hosen.«
»Das genügt. Die Sachen nehmen wir auch mit zur Reinigung.« Sie klang sehr erschöpft.
»Kopf hoch, Schätzchen. Es wird alles besser.«
Sie versuchte, an etwas Positives zu denken. »Es ist ein schöner Tag für eine Hochzeit, nicht wahr?«
»War deine Freundin aufgebracht wegen des Kleides?«
»Nein«, erwiderte Laurant. Dann lächelte sie. »Über solche Sachen regt Michelle sich nicht auf. Sie sagte mir, nichts könnte ihr den Tag heute ruinieren.«
Das Telefon klingelte, aber es war nicht Morganstern, wie Nick gehofft hatte. Noah war am Apparat und wollte wissen, wann er und Laurant zur Abtei kämen.
»Macht Tommy sich Sorgen?«
»Nein«, antwortete Noah. »Er will nur wissen, ob wir warten sollen oder nicht.«
»Wir sind in etwa einer Stunde da. Sorg dafür, dass er sich nicht vom Fleck rührt.«
Laurant wurde hungrig, aber sie wollte sich nicht die Zeit nehmen zu essen. Heute musste noch so viel erledigt werden, und es war fast schon Mittag.
Sie erreichten Holy Oaks und schlängelten sich den Weg durch die stillen Straßen bis zu ihrem Haus.
»Weißt du, was Michelle mir erzählt hat? Lonnie hat es nicht bis in die Zeitung geschafft. Sie glaubte, Steve Brenner hätte das Feuer gelegt.«
»Farley erzählte mir, dass er ihn abholen und nach Nugent bringen werde«, sagte Nick. »Dort
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