Zum Sterben schoen
können er und Brenner sich eine Zelle teilen.«
»Du wärst gerne dort, nicht wahr?«
Er warf ihr einen Blick zu, als er zugab: »Ja. Ich würde liebend gerne bei dem Verhör dabeisitzen. Brenner in die Augen schauen. Dann wüsste ich es sicher.«
»Das er der Täter ist.«
»Nein, dass er es nicht ist.«
»Ich wünschte, du hast Unrecht.«
»Das weiß ich.« Er hörte sich mitfühlend an.
»Bis gestern Abend hätte ich nie vermutet, dass Steve ein Spanner sein könnte«, sagte sie.
»Weil du die dunkle Seite des guten alten Steve nicht geahnt hast.«
»Vergangene Nacht habe ich sie erlebt. Sein Gesicht war ganz verzerrt vor Hass. Mich schockierte, wie er Gift und Galle spuckte. Ich glaube, er ist zu allem fähig, selbst Mord. Weißt du, was ich allerdings seltsam finde?«
»Was denn?«
»Steve war immer sehr steif und förmlich, auf jeden Fall in meiner Gegenwart. Er ist sehr beherrschend und hat alles im Griff, er organisiert alles, wie du es nennen würdest. Ständig plant er«, fügte sie hinzu. »Die Geschäftseigentümer hat er aalglatt manipuliert zu verkaufen. Fünf Geschäfte hatte er bereits gekauft, bevor die Stadt überhaupt herausfand, was er vorhatte. Er ist hinterlistig und sehr clever, findest du nicht auch?«
»Und?«
»Allein auf Grund seines Rufes muss er doch gewusst haben, wie unberechenbar und unzuverlässig Lonnie ist. Warum hat er ihn mit hineingezogen?«
»Vielleicht wollte er ihn als Sündenbock benutzen.«
»Vielleicht«, stimmte sie zu. »Wie gelangte Steve in das Haus?«
»Er kam durch die Hintertür. Er zerbrach die Scheibe, griff hinein und öffnete den Riegel. Das war dilettantisch«, meinte er.
»Ich glaube, Lonnie suchte nach einem Weg durchs Fenster.«
»Du sagtest doch, er war auf dem Dach.«
»Ich hörte ihn vor dem Badezimmerfenster.«
»Aber du hast ihn nicht gesehen, oder?«
»Nein«, antwortete sie. »Er könnte kontrolliert haben, ob niemand zu Hause ist. Er hat mich nicht gesehen. In dem Augenblick, als ich das Licht sah, ließ ich mich zu Boden fallen.«
Nick hielt an einer Ampel und wartete, während zwei kleine Jungen, etwa sieben oder acht Jahre alt, mit dem Fahrrad über die Kreuzung fuhren. Was dachten sich ihre Eltern dabei, sie aus den Augen zu lassen? Zum Teufel noch mal, jeder konnte sie sich schnappen. Alles Mögliche konnte passieren, und sie würden es erst erfahren, wenn es zu spät war.
Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder Laurant zu. »Lonnie hatte eine Taschenlampe?«
»Nein, es war eher ein Punktlicht, ein rotes.«
»Ein rotes … du meinst vielleicht einen Laserstrahl?«
»Ja, genau.«
»Warum hast du mir das vergangene Nacht nicht erzählt?«, fragte er ungeduldig.
»Ich sagte dir doch, Lonnie war auf dem Dach.«
»Dieser Hurensohn hätte dich im Visier haben können.« Sein Gesicht war ganz angespannt vor Zorn. »Wo in Gottes Namen bekommt er so eine Ausrüstung in die Finger?«
»Im Gewehrschrank seines Vaters«, antwortete sie. »Der Sheriff prahlt doch mit seiner Waffensammlung und Lonnie hatte dazu leichten Zugang.«
Nick griff zum Telefon und wählte. »Und deshalb kamst du aus dem Badezimmer?«
»Ja«, antwortete sie. »Wen rufst du an?«
»Farley«, antwortete er. »Er kann herausfinden, ob Lonnie auf dem Dach war oder nicht.«
»Wer sonst hätte es sein können?«
Nick schwieg.
Agent Farley wollte gerade in Des Moines ins Flugzeug steigen, als sein Telefon klingelte. Als er Nicks Stimme hörte, entfernte er sich aus der Reihe, die an Bord marschierte.
»Du hast mich gerade noch erwischt«, sagte er. »Noch eine Minute und ich hätte mein Telefon abgeschaltet.«
»Hast du Lonnie geschnappt?«
»Nein«, antwortete er. »Er ist untergetaucht und ich bin abgezogen worden. Wesson lässt den Sheriff in Nugent und seine Deputys nach Lonnie suchen und ihn verhaften.«
»Ist Feinberg noch in der Gegend oder hat Wesson ihn auch fortgejagt?«
»Ich bin mir nicht sicher«, erwiderte Farley. »Sie sind beide mit Brenner nach Nugent gefahren«, erzählte er. »Und sie könnten immer noch dort sein. Das passt dir alles nicht, oder, Nick? Du glaubst nicht, dass Brenner unser Mann ist.«
»Nein«, sagte er. »Aber ich habe bis jetzt keinerlei Beweise dafür.«
»Dies könnte ein einfacher Fall sein und du hattest bis jetzt noch nie einen.«
»Ja, vielleicht.«
»Bleibst du noch in Holy Oaks?«
»Ja.«
»Tut mir Leid, dass ich aussteigen musste, aber mir blieb keine andere Wahl. Sobald Wesson dem Hauptquartier eine
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