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Zum Sterben schoen

Zum Sterben schoen

Titel: Zum Sterben schoen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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gegen die Windschutzscheibe, und Stark duckte sich instinktiv, als könnte der Zweig die Scheibe durchschlagen und ihn treffen. Er stand jetzt fast auf dem Gaspedal, das er mit seinem ganzen Gewicht niedertrat. Der Lieferwagen raste holpernd und immer wieder aufsetzend den Grashügel hinunter. Stark hatte das Gefühl, als fliege er.
    Er warf einen Blick in den Rückspiegel und fing an zu lachen. Niemand folgte ihm. Er war so sicher wie in Abrahams Schoß.
    Sollte er es jetzt tun? Sie alle ins Himmelreich pusten? Der Auslöser befand sich direkt über seiner Stirn, wie ein echter Garagentoröffner an die Sonnenblende geklemmt.
    Nein, er wollte, dass Laurant sich das Feuerwerk anschaute. Er entschloss sich, bei seinem Originalplan zu bleiben. Er würde die Abtei in die Luft jagen, wenn er die Stadt verließ. Die Stelle hatte er bereits ausgesucht. Der beste Platz im Zuschauerraum, auf dem Hügel außerhalb der Stadt. Dort würde er sehen können, wie jeder einzelne Ziegelstein explodierte. Oh, was für ein Anblick das sein würde. Mein Gott, das sollte er auch filmen. Es an alle Fernsehsender schicken. Die Nachrichten um elf. Yes, Sir …
    »Green-eyed girl, won’t you wake up and play. Wake up and play … Laurant, es ist Zeit aufzuwachen.«
    Er warf einen Blick auf seine Uhr und war geschockt, wie wenig Zeit erst vergangen war. Dann hörte er das Quietschen von Reifen und sein Kopf fuhr herum. Er schaute in den Rückspiegel und sah den grünen Explorer oben auf dem Hügel. Der Wagen flog durch die Luft, die Vorderreifen kamen unten auf, während Stark ungläubig zuschaute. Seine Wut geriet völlig außer Kontrolle. »Unerträglich«, schrie er, während er mit der Faust auf das Lenkrad hämmerte.
    Der Lieferwagen schleuderte auf die Hauptstraße, streifte ein geparktes Auto und brach zur Seite aus. Stark rammte den Fuß auf dem Gaspedal nieder, raste vorwärts und verschwand um die nächste Ecke. Mit fast hundertdreißig Stundenkilometern jagte er auf den Park zu. Der Lieferwagen stürzte fast um, als er die nächste Ecke auf zwei Rädern nahm, richtete sich aber wieder auf, als er das Lenkrad hart nach links herumriss. Er bog noch einmal ab, und da war er, der Hintereingang zum Park im Reservat.
    Der Muli war jetzt nicht mehr hinter ihm. Stark war sich sicher, dass er ihn abgehängt hatte. Kichernd drosselte er das Tempo und fuhr auf dem Joggerpfad hinein. Der Lieferwagen holperte die schwarz geteerte Bahn entlang. Die linken Räder rutschten auf dem glatten Belag, die rechten Rädern knirschten über die Steine am Rand des Weges.
    Er glaubt Laurant stöhnen zu hören. Er musste an sich halten, um nicht über die Rücklehne zu springen und ihr mit bloßen Händen die Haut vom Leibe zu reißen. Seine Wut wurde stärker, und die Gedanken schossen ihm so schnell durch den Kopf, dass er Mühe hatte, sich zu konzentrieren. Er griff zum Rückspiegel, um ihn so einzustellen, dass er sie beobachten konnte. Sie lag auf der Seite, zu einer Kugel zusammengerollt, ihm den Rücken zugewandt, und rührte sich nicht. Sein Verstand spielte ihm Streiche, überzeugte ihn, dass sie gestöhnt hatte. Dabei hatte er sich das nur eingebildet.
    Er war so damit beschäftigt, sie zu beobachten, dass er beinahe in den See fuhr. Im letzten Moment riss er das Steuer herum, lenkte auf die Straße zurück und richtete den Spiegel wieder so ein, dass er hinter sich sehen konnte. Wegen des Winkels, den der Weg nahm, musste er das Tempo noch weiter drosseln. Seine Gedanken konnte er jedoch nicht zügeln. Er warf einen Blick über die Schulter, um Laurant wieder anzuschauen, aber es war nicht Laurant, die er sah. Es war die Hure Tiffany. Er schüttelte den Kopf. Ganz plötzlich war es wieder Laurant.
    Am liebsten wäre er stehen geblieben und hätte die Augen geschlossen. Er wollte Zeit haben, um einen klaren Kopf zu bekommen und wieder Ordnung in sein Leben zu bringen. Er plante peinlich genau bis in die letzte Einzelheit. Überraschungen mochte er nicht. Vermutlich war er deshalb so durcheinander, überlegte er.
    Diese Überraschung, als er sah, wie der blonde Priester vor Tommy sprang. Der Priester mit der Pistole, der auf ihn schoss. Der Priester, der überhaupt kein Priester war. Stark kam nicht über die Tatsache hinweg, dass die Mulis, so dumm wie sie waren, ihn tatsächlich ausgetrickst hatten. Ihm war nie in den Sinn gekommen, nicht eine Sekunde lang, dass Tommys Freund ein verkleideter Muli war.
    O ja, deshalb war er jetzt so

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