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Zum Sterben schoen

Zum Sterben schoen

Titel: Zum Sterben schoen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Schrei schön weiter«, ermutigte er sie mit gespenstisch hoher Stimme in krankhaft freudiger Erregung. »Wir wollen doch, dass Nicholas dich hört.«
    Er hockte sich hin und wartete. Mit dem Arm presste er ihre Schultern gegen seine, während er den Lauf seiner Waffe auf die offene Tür richtete. Er hielt seinen Kopf hinter ihrem, spähte aber um sie herum zur Tür. Er stach sie wieder, nur so aus Spaß, aber diesmal schrie sie nicht. Da hielt er ihr die blutige Messerspitze an den Hals.
    »Versuchst du tapfer zu sein, Laurant? Wenn ich will, dass du schreist, wirst du es, bei Gott.«
    Er hörte sie wimmern und lächelte. »Mach dir keine Sorgen. Ich werde den Muli nicht sofort erschießen. Ich will, dass er zusieht, wie ich dich töte. Wie du mir, so ich dir«, sang er. »Wieso braucht Nicholas so lange? Was hat der Junge vor? Vielleicht versucht er, sich durch die Küchentür hereinzuschleichen. Hoppla, es gibt ja keine. Dann kann er das gar nicht, stimmt’s?«
    Wenn er nicht geredet hätte, hätte er möglicherweise das schwache Knirschen über sich gehört. Nick war durch das Schlafzimmerfenster hereingekommen. Der Ast hatte unter ihm nachgegeben, gerade als er den Fenstersims packte, aber das Poltern drinnen überdeckte alle Geräusche, die er machte.
    Die Schlafzimmertür stand offen und Nick kroch vorwärts. Er konnte Laurant und Stark unter dem Balkon sehen, mitten im Raum mit dem Gesicht zur Haustür. Nick hielt seine Pistole in der Hand, die Glock steckte hinten in seinem Hosenbund.
    Er konnte keinen sauberen Schuss auf diesen Bastard abfeuern. Wenn die Kugel seinen Körper durchdrang, würde sie Laurant treffen. Das konnte er nicht riskieren. Die Treppe hinuntergehen konnte er auch nicht. Stark würde ihn sehen. Was zum Teufel sollte er tun?
    Laurant schaute auf und sah den Schatten an der Decke. Er bewegte sich ganz sachte. Da wusste sie, dass Nicholas oben war. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Mann hinter ihr den Schatten auch sah.
    »Warum tun Sie das, Justin?«
    »Halt den Mund. Ich muss horchen, ob ich das Auto höre. Ich muss hören, wann der Muli kommt.«
    »Sie waren zu schnell für ihn. Er muss Ihren Lieferwagen übersehen haben und ist nach Norden abgebogen statt nach Süden. Jetzt ist er bestimmt auf der anderen Seite des Sees.«
    Stark lauschte angespannt, ob er Schritte draußen auf dem Kies hörte, aber er lächelte. »Ja, ich war schnell, nicht? Ein Muli kann mich nicht überlisten.«
    »Sind die Mulis das FBI?«
    »Ja«, antwortete er. »Du bist ein cleveres Mädchen, was?«
    Sie musste ihn am Reden halten, ihn darauf konzentrieren, was sie sagte, damit er nicht hochschaute. »Nicht so clever wie Sie. Warum haben Sie mich ausgesucht? Warum hassen Sie mich?«
    Er fuhr mit dem Daumen über ihr Gesicht. Der Gummihandschuh fühlte sich kalt an. »Hör auf mit so einem Gerede. Ich hasse dich nicht. Ich liebe dich«, säuselte er. »Aber ich bin ein Herzensbrecher. Ich breche Herzen.«
    »Aber warum ich?«, beharrte sie. Sie hielt den Kopf gesenkt, blickte aber nach oben und beobachtete, wie der Schatten langsam vorwärts kroch.
    »Es ging gar nicht um dich«, sagte er. »Der Muli tötete meine Frau und dann prahlte er darüber in den Zeitungen. O ja, genau das tat er. Die ganze Zeit und Energie, sie zu trainieren, war verschwendet. Sie war fast würdig. Ich suchte Perfektion und sie erreichte sie allmählich. Ja, sie war fast perfekt. Dann brachte Nicholas sie um. Sie nannten ihn einen Helden. Er ruinierte mein Leben und sie nannten ihn einen Helden. Sie sagten, er sei ja so clever. Das konnte ich nicht dulden, oder? Ich musste der Welt doch beweisen, dass ich der Herr bin.«
    Bei dem Hass in seiner Stimme zuckte sie zusammen. Sie brauchte ihm keine weiteren Fragen mehr stellen. Anscheinend wollte er ihr selbst alles erklären. Die Worte sprudelten jetzt aus ihm heraus. Er wollte ihr alles erzählen, um damit zu prahlen, wie er die Mulis zum Narren gehalten hatte.
    »Als ich den Zeitungsartikel las und wusste, wer meine Frau getötet hatte, musste ich Vergeltung üben. Verstehst du das nicht? Ich wurde dazu gezwungen. Dein Bruder wurde in dem Artikel erwähnt, und da wollte ich mehr über den guten alten Pater Tom wissen. Ich las, dass er und Nicholas die besten Freunde waren, seit sie kleine Jungen waren. Zuerst dachte ich, erst töte ich Tom und bin dann hinter der Familie des Mulis her, aber dann dachte ich, warum sollte ich Nicholas den Heimvorteil überlassen? Holy Oaks war die

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