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Zum Sterben schoen

Zum Sterben schoen

Titel: Zum Sterben schoen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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denn? Seine Hand. Sie starrte auf seine Hand. Er schaute nieder und dann sah er es. Der Gummihandschuh. Geschockt von seiner eigenen Nachlässigkeit stürmte er auf sie zu wie ein angreifender Stier. Sie drehte sich um, wollte weglaufen, rief nach Nicholas. Da rammte er den Kolben seiner Pistole gegen ihre Schädelbasis und brachte sie so zum Schweigen.
    Beeil dich, forderte ihn sein Verstand auf. Schnapp sie, schnapp sie, schnapp sie. Sie war bewusstlos, fiel hin, aber er packte sie um die Taille, bevor sie auf dem Boden aufschlug, und zerrte sie zurück, um die Ecke des Gebäudes herum. Immer noch strömten Leute aus der Kirche; auf dem Parkplatz ballten sich Gruppen von Männern, Frauen und Kindern, aber niemand versuchte, ihn aufzuhalten. Sahen sie, was er tat? Sahen sie die Pistole, die er gegen Laurants Brust gepresst hielt? Der Lauf deutete nach oben, die Mündung zielte auf ihr Kinn. Wenn irgendjemand es wagte, sich einzumischen, wusste Stark genau, was er tun würde. Er würde ihr das hübsche Köpfchen wegpusten.
    Er wollte nicht, dass sie starb, jedenfalls jetzt noch nicht. Er musste vielleicht einige Änderungen vornehmen, aber er hatte immer noch solche großartigen Pläne für sie. Nachdem er sie im Kofferraum seines anderen Wagens eingesperrt hatte – der alte frisierte Buick, von dem die Mulis keine Ahnung hatten –, würde er an einen sicheren Ort fahren und sie fesseln. In dieser Gegend gab es viele verlassene Hütten. Er wusste, dass er den perfekten Platz leicht finden würde. Er würde sie zusammengeschnürt wie einen Truthahn mit einem Knebel im Mund zurücklassen und einkaufen gehen. Yes, Sir, das würde er tun. Er würde sich eine neue Videokamera kaufen – Spitzenqualität natürlich, das Beste war gerade gut genug – und mindestens ein Dutzend Videokassetten. Sony, wenn sie die hatten, weil die Bildauflösung viel besser war. Und dann würde er zu seiner süßen Laurant zurückkehren und ihren Tod filmen. Er würde versuchen, sie so lange wie möglich am Leben zu halten, aber wenn das Unvermeidliche geschah und das Licht in ihren Augen erlosch – und das würde es –, konnte er das Band zurückspulen und diese fantastische Exekution noch einmal erleben. Stark wusste aus früherer Erfahrung, dass er Stunden damit verbringen würde, das Band anzuschauen und immer wieder anzuschauen, bis er jedes Zucken, jeden Schrei, jedes Flehen auswendig konnte. Nur wenn er völlig zufrieden gestellt war, konnte er Ruhe finden.
    Sobald er sich ihres Körpers im Wald entledigt hatte, würde er nach Hause fahren. Er würde Kopien der Bänder anfertigen und an alle schicken, die er beeindrucken wollte. Nicholas würde eines als Andenken bekommen, eine Erinnerung daran, wie unfähig er gewesen war, als er es wagte, gegen den Meister vorzugehen. Ein weiteres Band würde er an den Direktor des FBI schicken. Der wollte das Geschenk vielleicht als Trainingsmaterial für künftige Mulis benutzen. Stark würde natürlich etliche für seine persönliche Bibliothek aufheben – selbst die besten Bänder nutzten sich schließlich allmählich ab – und die letzte Kopie würde er im Internet versteigern. Obwohl er nicht vom allmächtigen Dollar angetrieben wurde, würde ihm ein hübscher Spargroschen die Freiheit geben, eine andere perfekte Partnerin zu suchen, und dieses Band würde ihm ein Vermögen einbringen. Dort draußen im Internet surfte eine große Gemeinde mit einem ähnlichen voyeuristischen Geschmack.
    Laurant lag neben dem Lieferwagen zusammengesunken auf dem Boden, während Stark die Schlüssel herausholte. Niemand konnte sie sehen, versteckt zwischen zwei anderen Autos. Er schloss die Tür auf, ließ sie zurückgleiten, hob Laurant hoch und warf sie hinein. Als er die Tür zuzog, verfing sich ihr langer Rock darin, aber er war jetzt in zu großer Eile, um die Tür noch einmal zu öffnen. Er wusste, dass das schlampig war, aber es ließ sich nicht ändern. Die Dinge wandelten sich so rasch – eingeschlossen seine eigene Vergesslichkeit bei den Handschuhen. Er rannte zum Fahrersitz herum, sah die Ambulanz, die sich durch die Menge und die Autos hindurch den Weg die Auffahrt hinaufbahnte. Die Sirene heulte.
    Stark wusste, dass er nicht die Auffahrt, den einzigen Ausgang, hinunterfahren konnte. »Keine Sorge«, flüsterte er. Er ließ den Motor an und steuerte den Lieferwagen behutsam über den Bordstein. Dann gab er Gas. Der Wagen sprang vorwärts und krachte in die Rosenbüsche. Ein Dornenzweig flog

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