Zum Sterben schoen
der Wagen quietschend an. Dabei verlor sie die Sicherheitsnadel, fand sie aber auf dem Boden wieder und packte sie, bevor sich die Tür öffnete. Wo ging er hin? Was hatte er vor?
O Gott, er kommt mich holen.
Sie musste bereit sein. Wenn er versuchte, sie aus dem Auto zu holen, musste sie bereit sein. Mit heftig zitternden Händen schob sie die Nadel hektisch um ihren Mittelfinger, direkt oberhalb der Knöchel. Der Metallverschluss grub sich in ihre Haut, riss sie ein, als sie ihn zusammenhakte, ihn verankerte, damit die lange Nadel gerade herausstand. Um sie zu verbergen, legte sie die linke Hand darum.
Lass ihn nicht seine Waffe in der Hand haben. Bitte, Gott, lass ihn nicht seine Waffe dabei haben. Wenn er die Waffe in der Hand hatte, konnte sie nicht aufspringen und ihn erwischen. Er würde sie umbringen, bevor sie ihn nur angerührt hatte. Wenn er sie in der Hand hat, warte ich. Lass ihn mich tragen. Er wird die Waffe hinlegen, wenn er mich tragen muss.
Der Wagen ruckte, als die Seitentür aufglitt. Ihre Augen waren fest geschlossen und sie versuchte, nicht zu weinen, während sie schweigend betete.
Hilf mir, Gott, bitte hilf mir …
Sie hörte ihn heftig atmen. Er packte sie an den Haaren und riss sie auf sich zu. Als er sich vorbeugte, um sie aus dem Lieferwagen zu ziehen, öffnete sie die Augen und sah die Pistole. Seine Finger gruben sich in ihre Seiten, als er sie auf die Schulter hob.
Er war stark, schrecklich stark. Mit ihr auf der linken Schulter rannte er los, als wiege sie nicht mehr als eine Haarschuppe auf seinem Kragen. Laurant hatte die Augen jetzt weit geöffnet, aber sie wagte es nicht, den Kopf zu heben, aus Angst, er könnte die Bewegung spüren. Solange er glaubte, sie sei bewusstlos, würde er sich nicht um sie kümmern. Vor sich erkannte sie die Hütte des Abtes.
Sie hörte ein Auto auf sie zukommen, dann die Flüche des Verrückten. Er rannte die Treppe hinauf und blieb dann plötzlich stehen.
Sie hörte ihn an der Tür rütteln, die jedoch verschlossen war. Eine Sekunde später ging neben ihrem Ohr ein Schuss los. Sie zuckte zusammen und war sich sicher, dass er das gespürt hatte.
Stark war so wild darauf, hineinzugelangen, dass er gegen die Tür trat und sie aus den Angeln riss. Er schlug auf den Lichtschalter, und zwei Lampen, eine auf einer Anrichte neben der Tür, die andere auf einem Tisch oben auf dem Balkon, erleuchteten die Hütte. Mit ihr immer noch auf der Schulter rannte er durch den vorderen Raum in die Küche. Er legte die Pistole auf die Arbeitsplatte, riss die Schubladen auf und donnerte sie zu Boden.
»Da haben wir’s ja«, rief er erfreut, als er die Besteckschublade fand. Er zog das größte Messer heraus. Ein Fleischermesser. Es sah alt und stumpf aus, aber ihm war es egal, ob es scharf war oder nicht. Was er damit vorhatte, war keine Feinarbeit. Dazu blieb einfach keine Zeit. Dieses hier war wunderbar. Yes, Sir.
Er packte die Pistole, drehte sich um und rannte ins Wohnzimmer zurück. Dabei trat er die herumliegenden Schubladen und Küchenutensilien beiseite.
Mitten im Wohnzimmer blieb er stehen und warf Laurant ab. Sie krachte auf den Couchtisch und schlug dann auf den Boden auf. Ihre linke Seite bekam die volle Wucht des Sturzes ab.
Er wartete, bis sie unten lag, packte sie dann wieder an den Haaren und riss sie hoch auf die Knie.
»Mach die Augen auf, Schlampe. Ich will, dass du zur Tür hinausschaust. Achte darauf, wenn der Muli hier hereingerannt kommt, um dich zu retten.«
Während er sprach, merkte Stark, dass er das Fleischermesser und die Waffe in derselben Hand hielt. Er ließ Laurant los und wechselte das Messer in die linke Hand. »Na bitte«, sagte er. »Wo hatte ich denn bloß meine Gedanken? Ich kann doch nicht mit derselben Hand schießen und schneiden, oder? Schau mich an, Laurant. Siehst du, was ich hier für dich habe?«
Sie kniete immer noch; er hockte sich hinter sie. Ihr Körper würde ihn gegen Nicholas Angriff schützen. Er hielt ihr das Messer vors Gesicht. »Was glaubst du wohl, was ich damit vorhabe?«
Obwohl er keine Antwort erwartet hatte, war er enttäuscht, dass sie nicht aufschrie, als sie das Messer sah. Das würde sie allerdings, sobald er anfing, sie zu bearbeiten. O ja, er wusste, wie er bekam, was er wollte. Er stach mit dem Messer in ihren linken Arm und kicherte entzückt, als sie schrie. Blut spritzte über ihren Arm und bereitete ihm einen köstlichen Nervenkitzel. Dann stach er erneut zu. »Braves Mädchen.
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