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Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Ordnung.«
    David manövrierte sie aus dem Treibhaus und geriet dabei in ein Spinnennetz, das Spuren auf seinem dunklen Anzug hinterließ. »Bestimmt nicht Patrick oder sein Bruder. Angela hat gern die Planungen für den Garten gemacht, aber wir hatten immer einen Gärtner, der die eigentliche Arbeit erledigt hat. Jetzt habe ich eine Firma beauftragt, ein paarmal im Jahr Leute herzuschicken, die für Ordnung sorgen.«
    Polly kam es wie eine schreckliche Verschwendung vor, daß niemand Interesse an diesem historischen wunderschönen Garten hatte. Es reichte nicht, ein solches Juwel nur in Ordnung zu halten. Aber sie sprach das nicht laut aus. Ihrer Erfahrung nach machten nur Männer im Fernsehen Gartenarbeit, und selbst bei denen erledigte wahrscheinlich nach der Sendung ein Team von Frauen die wirkliche Arbeit, vermutete Polly.
    David schien über ihre Begeisterung überrascht zu sein. »Komm und sieh dir den Rest an.«
    Er öffnete ein Tor in der Mauer und stellte sich hinter sie, als sie bei dem wundervollen Anblick nach Luft schnappte.
    Üppige Rasenflächen fielen in sanften Kurven zu einem Graben ab, der ein wunderschönes, bewaldetes Tal begrenzte. Dahinter erhob sich ein Hügel mit Bäumen und einzelnen Cottages aus goldschimmernden Steinen. Steile Straßen und Wege, die so schmal waren, daß Polly sie kaum ausmachen konnte, führten von einem Häuschen zum anderen. Wenn die Bäume belaubt waren, würde man die Gebäude nur erkennen können, wenn sich die Sonne in den Fenstern spiegelte.
    David machte einen Rundgang mit ihr, und Polly sah lauter Dinge, die ihr Gärtnerherz höher schlagen ließen. Wildwuchernde Hecken, überwachsene Mauern, eine Laube. Es gab sogar einen halbmondförmigen Kräutergarten neben einem Fischteich.
    Polly entdeckte Schlüsselblumen unter riesigen Rosmarinbüschen. Ein pinkfarbener Schneeball verströmte seinen intensiven Duft, und David brach einen Zweig ab und steckte ihn in die Reißverschlußöse von Pollys Jacke. Ein Meer von Schneeglöckchen breitete sich unter einer Baumgruppe aus. Gelbe und weiße Iris begeisterten Polly so sehr, daß sie auf die Knie sank, um sie sich näher anzusehen – es war ihr egal ob Davids Jeans dabei schmutzig wurde.
    »Und wie sie duften. Was für eine Sorte ist das?«
    »Ich fürchte, das kann ich dir nicht sagen.«
    Polly sah entzückt auf. »Jeder Garten kann im Frühling oder im Sommer schön sein, aber einer wie dieser hier, der auch mitten im Winter so bezaubernd ist, ist mehr wert als alle anderen zusammengenommen.« Sie stand auf, wischte sich die Knie ab und rieb dabei erst recht den Dreck in den Stoff. »Du mußt sehr glücklich sein, weil du an einem so schönen Ort wohnst, David.«
    »Ja? Ich wohne hier mehr oder weniger mein ganzes Leben. Wahrscheinlich nehme ich das alles als selbstverständlich hin.«
    »So etwas Wundervolles darf man nicht als selbstverständlich hinnehmen. Das ist schändlich.« Dann erinnerte sie sich daran, daß seine Frau tot war und daß er trotz seiner Selbstbeherrschung und seiner phantastischen sexuellen Energie tief in seinem Inneren traurig sein könnte. »Es ist für dich wahrscheinlich nicht mehr so wie früher – jetzt, da Angela gestorben ist«, endete sie leise.
    »Nein«, bestätigte er. »Stimmt, es ist nicht mehr dasselbe. Vielleicht brauche ich jemanden, der mich auf alle Einzelheiten aufmerksam macht, damit ich alles richtig würdigen kann.« Er ergriff Pollys Arm. »Komm, Polly, zeig mir alles.«
    Diese Aufforderung brachte sie ein wenig durcheinander, aber dann sagte sie: »Ich würde mir gern die Nebengebäude anschauen.«
    David führte sie auf die andere Seite des Hauses. »Das sind die Ställe.«
    Das lange Gebäude mit offenen Boxen für mindestens ein halbes Dutzend Pferde wurde offensichtlich nicht mehr benutzt. Gleich daneben befand sich eine extrem große Futterkammer mit altem Bullerofen, der einst eine gemütliche Wärme verbreitet haben mußte.
    »Seid ihr geritten – du und Angela? Mit so wunderbaren Örtlichkeiten wäre es eine Schande, wenn ihr euch keine Pferde gehalten hättet.«
    »Ich bin öfter ausgeritten, aber Angela und die Jungs hatten nie Interesse an Pferden. Wenn ich Töchter hätte, wäre das vielleicht anders.«
    Polly lachte. »Wenn eine davon auch nur ein bißchen wie Bridgets kleines Mädchen wäre, dann wäre es ganz bestimmt anders. Sie hat nur Pferde und Ponies im Kopf. Ich nehme sie manchmal mit zu einem Gestüt, dann reiten wir aus. Sie würde nicht

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