Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)
dulden, daß dein Stall leer ist.« Als sie merkte, daß diese Bemerkung taktlos sein könnte und daß sich David vermutlich gern von einer Tochter um den Finger wickeln lassen würde, änderte sie schnell das Thema. »Dies wäre eine fabelhafte Werkstatt. Du könntest die Räume an Handwerker vermieten und ein Vermögen damit verdienen. Aber natürlich wäre es eine schreckliche Plage, ständig fremde Leute auf dem Grundstück zu haben.«
»Ja, aber vielleicht wäre eine ganz besondere Person nicht allzu lästig.«
»Vielleicht. Wie wär’s mit einem Goldschmied? Der macht keinen Krach und bestimmt kein großes Durcheinander.« Oder eine glückliche, ordentliche Töpferin, die keine persönliche Beziehung zum Vermieter hat.
»Wenn ich fragen darf – welche Miete würdest du für angemessen halten?« wollte David wissen.
»Für den ganzen Stall oder nur für die Futterkammer?«
»Wäre denn die Futterkammer groß genug?«
»O ja, sie ist ideal. Man könnte einen neuen Ofen hineinstellen, wenn dieser nicht mehr funktioniert. Es ist schön hell hier und eine Menge Platz für Regale.«
»Also wieviel könnte ich verlangen, was meinst du?« Sie sagte es ihm. »Und so viel bezahlst du für deine Werkstatt?« fragte er.
Sie schüttelte den Kopf. »Lieber Himmel, nein! Aber mein Atelier – es ist eigentlich eine alte Scheune – ist längst nicht so groß oder luxuriös. Nein, ich kann mir einen solchen Raum leider nicht leisten.«
Plötzlich hatte sie Bedenken, daß er den Eindruck haben könnte, sie wollte sich einschleichen und einen Mietnachlaß herausschinden, und setzte schnell hinzu: »Wenn es die Laureton Stiftung fertig bringt, diese alten Häuser mit den Läden zu kaufen, die vom Abriß bedroht sind, kann ich mir dort eine kleine Werkstatt einrichten.«
»Und kann die Stiftung die Ladenzeile kaufen?«
»Wenn sie genügend Spendengelder auftreibt.« Wieder hielt sie es für besser, über etwas anderes zu reden. »Wie bekommt Patrick sein Auto zurück?«
»Wir nehmen meinen Wagen und einen vollen Benzinkanister, dann kannst du seinen herfahren, wenn es dir nichts ausmacht. Oder wir wecken ihn, dann kann er selbst mitfahren. Schließlich ist es seine eigene Schuld, daß das Auto stehen geblieben ist.«
»O nein.« Polly wollte die angenehme Atmosphäre, die augenblicklich zwischen ihnen herrschte, nicht von einem aufsässigen Halbwüchsigen stören lassen. Ich fahre sein Auto gern her. Aber danach muß ich wirklich nach Hause.
David lächelte. »Ich hole den Kanister.«
Kapitel 17
D avid stellte den leise summenden Motor ab, dann war alles still.
Wenn er sich einbildet, ich würde ihm jetzt einen Kaffee anbieten, ist er auf dem Holzweg, dachte Polly. Nachdem sie die aseptischen Zustände in seinem Haus kennengelernt hatte, konnte sie ihn auf keinen Fall in ihr Chaos einladen. Seit ihrer Dinnerparty am letzten Samstag hatte sie nicht eine Tasse mehr abgewaschen, und Selina hatte bestimmt sowohl die Katzentür als auch ihr Klo ignoriert und ihrem Unmut darüber, eine ganze Nacht allein verbringen zu müssen, mehrfach Ausdruck verliehen
Hastig überlegte sie sich Ausflüchte, mit denen sie David abwimmeln konnte, aber ihr fiel nichts Brauchbares ein. Und aus irgendeinem unerfindlichen Grund wollte sie plötzlich die Arme um ihn schlingen, ihre Wange an sein schneeweißes Hemd pressen und sein festes warmes Fleisch darunter spüren.
»David ...« begann sie, befeuchtete ihre Lippen und tastete die Tür nach dem Griff ab. Wie alles andere, was mit ihm zu tun hatte, war sein Wagen ungehörig sauber – hier flogen keine Bonbonpapierchen, Quittungen und Parkzettel herum wie in ihrem.
Was sagte man zu dem Mann, der einem den ersten Orgasmus beschert hatte? ›Vielen Dank, es war sehr schön?‹ Polly kämpfte mit dem Sicherheitsgurt und versuchte immer noch, den Türgriff zu finden. Wer immer diesen Wagen entworfen hatte, wollte verhindern, daß die Insassen einen raschen Abgang machen konnten.
»Polly, ich weiß, daß wir ausgemacht haben, so zu tun, als wäre letzte Nacht nichts geschehen, aber ich möchte, daß du mir eines versprichst ...«
O Gott, jetzt wird er mir gleich sagen, daß ich es ihn wissen lassen soll, wenn ich ›in Schwierigkeiten‹ bin, dachte sie. ›Wenn du jemals Geld brauchst, wende dich an mich ...‹ Sie würde lieber sterben .
»Was?«
»Daß du nicht gleich in Tränen ausbrichst, wenn ich dich nach meiner Rückkehr aus Frankreich anrufe und zum Essen einlade.«
Sie
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