Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
intimen Freunde.«
    »So ein Freund ist er auch nicht – wirklich. Ich weiß nicht, warum er hergekommen ist.«
    »Es geht um eine gute Sache, Polly, vielleicht deshalb.«
    »Er war nie zuvor auch nur in der Nähe dieser Häuser und hat von dem Protest kaum etwas mitbekommen. Er lebt nicht in Laureton, mußt du wissen.«
    Jill kicherte. »Bist du sicher, daß er nicht doch ein richtiger Freund ist?«
    Schreie wurden laut, Glas klirrte.
    »Hoffentlich werden sie nicht verletzt«, sagte Polly. Sie versuchte, sich David bei einer Straßenschlägerei vorzustellen, und hoffte, daß Patrick die Sache mit dem schwarzen Karategürtel nicht erfunden hatte.
    »Das schlimmste wäre, wenn ein Saufbold eine Fensterscheibe einschmeißen und jemand die Polizei rufen würde«, sagte Jill. »Ich bin nicht scharf auf das Theater, das es dann gibt.«
    Im selben Augenblick schrillte irgendwo eine Alarmanlage los.
    »Scheiße«, schimpfte Jill. »Jetzt kommen die Bullen ganz bestimmt.«
    Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich die Blaulichter in den Fenstern der gegenüberliegenden Häuser spiegelten. Polly atmete erleichtert auf. Wenigstens wurde David nicht von einem Haufen besoffener Skinheads niedergeschlagen. Mac stürmte keuchend die Leiter herauf. »Kommt, so schnell ihr könnt, runter, Mädels. Wir werden festgenommen.«
    Jill sammelte gekonnt, aber schnell ihre Sachen zusammen, während Mac mit halsbrecherischer Geschwindigkeit wieder hinunterschlitterte.
    »Mach schon, Polly!« drängte Jill. »Beweg dich. Wenn wir uns beeilen, können wir uns aus dem Staub machen, bevor die Schweine begreifen, daß wir hier oben waren.«
    Polly rührte sich nicht. Sie konnte nicht. »Ich hasse es, dir das zu sagen ... du wirst mich für einen vollkommenen Idioten halten, aber ich ...«
    Ein Kopf mit Helm tauchte über dem Dachrand auf. »Guten Abend, Ladies. Sie sind festgenommen.«
    Der Polizist war sehr jung, und offensichtlich hatte er nicht erwartet, zwei Frauen, die Freundinnen seiner Mutter hätten sein können, vorzufinden. Unter anderen Umständen hätte Polly ihn gern mit nach Hause genommen und ihm ein Marmeladenbrot angeboten.
    »Weswegen?« erkundigte sich Jill. »Unbefugtes Betreten ist ein minderes Vergehen.«
    Der junge Polizist gewann seine Fassung zurück. »Ich nehme Sie fest, weil Sie Ursache für nächtliche Ruhestörung sind. Sie haben das Recht zu schweigen ...«
    »O Scheiße«, sagte Jill.
    »... aber ich mache Sie darauf aufmerksam, daß alles, was Sie sagen ...«
    Polly glaubte, bei einer Polizeiserie vor dem Fernseher eingeschlafen und plötzlich aufgewacht zu sein. Sie konnte nicht glauben, daß die Worte, die sie so oft in Filmen gehört hatte, tatsächlich an sie gerichtet waren.
    »... gegen Sie verwendet werden kann. Wenn Sie mir jetzt bitte folgen würden.«
    Jill machte keinerlei Anstalten, sich zu wehren – wenigstens würde sie in einer Gefängniszelle eine ruhigere Nacht verbringen als in der Kälte auf einem Hausdach. Sie packte bedächtig ihre restlichen Sachen und rollte die Decken zusammen.
    Polly tat es ihr gleich, stand aber Todesängste vor dem nächsten, unausweichlichen Schritt aus.
    »Komm, Liebes.« Jill legte ihr den Arm um die Schulter. »Bringen wir’s hinter uns.« Sie begann die Leiter hinunterzusteigen. »Sie können meine Sachen mitbringen«, wies sie den Polizisten an und verschwand.
    »Kommen Sie, Madam«, sagte der junge Mann. »Wie ihre Freundin schon meinte – bringen wir’s hinter uns.«
    »Es tut mir entsetzlich leid, aber ich kann nicht.«
    Er wurde hellhörig. »Wollen Sie sich der Festnahme widersetzen?«
    »Nein!« Sie hätte sich hundertmal festnehmen lassen, wenn ihr dadurch erspart geblieben wäre, diese grauenvollen Leitern hinunterzuklettern. »Ich leide unter schrecklicher Höhenangst. Ich kann da nicht hinunter«, erklärte sie.
    Der Polizist sah sie verblüfft an. »Warten Sie hier.«
    Polly seufzte schwer, verkniff sich jedoch die Frage, wo sie wohl hingehen sollte, wenn sie sich vor Angst nicht vom Fleck rühren konnte. Der Polizist verschwand hinter dem Gerüst, dafür erschien kurz darauf ein zweiter, ein älterer. Er hatte graues Haar und einen Schnurrbart und ließ keinen Zweifel daran, daß er jetzt viel lieber in seinem Bett liegen würde, aber bis zu seiner Pensionierung durchhalten mußte. »Kommen Sie, Miss. Wir wollen keine Zeit mehr vertrödeln. Kommen Sie einfach mit hinunter.«
    »Ich hab’ schon versucht, das Ihrem Kollegen zu erklären – ich

Weitere Kostenlose Bücher