Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
Schulter.
    Der junge Polizist schnappte bewundernd nach Luft, und der ältere murmelte etwas davon, daß dies genau der richtige Umgang mit aufsässigen Frauen sei.
    Zu jeder anderen Zeit hätte ihm Polly wegen dieser sexistischen Äußerung die Hölle heiß gemacht, aber heute abend glaubte sie, nachsichtig mit ihm sein zu müssen, weil er vermutlich zu Hause unter dem Pantoffel stand. Außerdem hatte sie Wichtigeres im Kopf.
    Dann begann der qualvolle, umständliche, nervenzermürbende Abstieg.
    Nach einer Ewigkeit verrieten ihr die Geräusche, daß sie den sicheren Erdboden beinahe erreicht hatten.
    »Du kannst die Augen wieder aufmachen«, sagte David. »Wir sind unten.«
    Er zog sie von seiner Schulter und fing sie auf, als sie taumelte. Er hielt sie fest, bis sie sich gefangen hatte und, schluchzend vor Erleichterung, in seine Arme sinken konnte.
    Da sie offensichtlich keinen Trost von ihm erwarten konnte, versuchte sie ihm Trost zu bieten. »Bist du in Ordnung, David?« Sie legte eine Hand an seine Wange.
    Er zog ihre Hand weg. »Mir fehlt nichts, danke. Was ist mit dir?«
    »Jetzt geht’s mir wieder gut. Danke, daß du mich gerettet hast.«
    »Ist schon gut, Polly. Würde es dir etwas ausmachen, in den Wagen zu steigen, damit wir diese Farce so schnell wie möglich beenden können?«
    Der ältere Polizist, der inzwischen auch den Gehsteig erreicht hatte, brummte: »Bravo.«
    David half Polly in den Kleinbus, als würde er ihr nicht zutrauen, daß sie ohne weitere Komplikationen in ein Auto steigen konnte. Polly wurde ärgerlich.
    Da sie indirekt dafür verantwortlich war, daß David in eine derart lächerliche Situation geraten war, plagte Polly das schlechte Gewissen. Sie wußte sehr genau, daß eine solche Szene indiskutabel für einen aufrechten Engländer wie David war. Aber schließlich wäre ihr niemals in den Sinn gekommen, ihn zu bitten, sich ihr und der Protestaktion anzuschließen – bei diesem Gedanken verwandelten sich ihre Schuldgefühle in Zorn.
    Wenn er seine aristokratische Nase nicht in ihre Angelegenheiten gesteckt hätte, könnte er jetzt in der Oper sitzen oder in einem vornehmen Restaurant schlemmen.
    Statt dessen mußte er sich mit Leuten, die ihn nicht das geringste angingen, in eine grüne Minna zwängen und stand kurz davor, ins Gefängnis gesteckt zu werden. Er hätte mit einer eleganten Dame von Welt nach London fahren und es den Leuten, denen etwas daran lag, überlassen sollen, das Erbe seines Landes zu retten.
    Sie funkelte ihn böse an und übersah geflissentlich die Tatsache, daß sie ohne ihn immer noch auf diesem vermaledeiten Dach hocken würde.

Kapitel 23
     
    J ill und Mac saßen bereit in dem Kleinbus, und die betrunkenen Skins hatte man mit einem anderen Fahrzeug abtransportiert. Der jüngere Polizist warf die Taschen und Decken in den Wagen, knallte die Tür zu und schloß sie ab. Dann fuhren sie los.
    »Hoffentlich sind die Skins schon aus dem Weg, wenn wir ankommen«, sagte Mac. »Ich hatte genügend Aufregungen für eine Nacht.«
    »Bist du schon einmal festgenommen worden?« fragte Polly.
    Mac lachte über ihre Naivität. »Jeder, der so oft auf die Barrikaden geht wie ich, war schon hinter Schloß und Riegel. Es ist nichts, worum man sich Sorgen machen müßte.«
    Polly riskierte nicht, sich Davids Reaktion auf diese Information anzusehen, und überlegte, ob sie ihm deutlich machen sollte, daß Mac auf seinen Protest gegen die Nukleareinrichtungen auf dem Militärgelände anspielte. Aber sie entschied, daß es nicht der Mühe wert war. So wie’s aussah, war ihre Beziehung ohnehin zu Ende, ehe David sie auch nur einmal zum Essen ausgeführt hatte.
    Zum Glück war es nicht weit bis zum Polizeirevier, sonst wäre es Polly schlecht geworden.
    Sie war erst einmal auf dem Polizeirevier gewesen, als sie eine Geldbörse auf der Straße gefunden hatte. Aber das Gebäude war in der Stadt berüchtigt wegen seiner Häßlichkeit und der Tatsache, daß seine seelenlose Architektur in keiner Weise zu den Häusern in der Nachbarschaft paßte. Eines Tages würde es als perfektes Beispiel für die Glas- und Betonkonstruktionen der sechziger Jahre unter Denkmalschutz gestellt werden. Bis dahin blickte es finster und mit gesichtslosem Desinteresse über die Stadt.
    Der Kleinbus raste um ein paar Kurven, bis er an seinem Platz in der Tiefgarage anhielt. Die Tür wurde auf geschlossen, und man führte Mac ab. Ehe die Tür wieder zuglitt, sah Polly das Schild ›Laderampe‹ an einem

Weitere Kostenlose Bücher