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Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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einmal mit einem anderen probiert?«
    »Ja, einmal noch – mit einem romantischen Franzosen. Aber das hat mir nicht mehr eingebracht als den zweifelhaften Genuß von zähen, alten Schnecken in Knoblauchbutter und eine schmerzhafte Blasenentzündung. Mir wird immer noch schlecht, wenn ich den Rauch von einer Gauloise in die Nase bekomme.«
    Das Telefon klingelte. Polly nahm den Hörer ab, wiederholte die Bestellung und hängte wieder ein. Beth und Bridget waren begierig darauf, mehr zu erfahren.
    Polly zuckte mit den Achseln. »Nach der Episode mit dem Franzosen hab’ ich es ganz aufgegeben.«
    »Und du hattest keinen Mann mehr, seit du in den Zwanzigern warst?« Beth staunte, daß Polly das überlebt hatte, ohne den Verstand komplett zu verlieren.
    »Ich glaube nicht, daß du dem Sex eine echte Chance gegeben hast, Poll«, sagte Bridget.
    »Vielleicht stimmt das. Aber warum sollte ich mir selbst und einer anderen armen Seele eine solche Quälerei zumuten, nur um hinterher festzustellen, daß ich von vornherein recht hatte? Sex ist die totale Enttäuschung.«
    »Du brauchst nur den richtigen Kerl«, befand Beth.
    Bridget nickte. »Einen, den du liebst und ...«
    »Einen, der sich verdammt gut auskennt und weiß, was er tut!« Beth bedachte beide mit einem mitleidigen Blick und lief los, weil die Glocke ertönte. Ein paar Minuten später tauchte sie wieder auf.
    »Mensch, da draußen ist ein toller Hecht, der sich ganz bestimmt auskennt«, sagte sie. »Sieh ihn dir doch mal an, Polly.«
    Polly zögerte. Das Durcheinander auf ihrer Arbeitsplatte hatte ein Stadium erreicht, das sogar ihr zu denken gab und resolutes Handeln erforderte.
    »Oh, ich kümmere mich um den Saustall«, versprach Beth. »Geh du raus und wisch die Tische ab.«
    Dieses verlockende Angebot konnte Polly nicht ausschlagen. Polly ging, bewaffnet mit einem feuchten Tuch, ins Café. Ein Mann mit dunklem Lockenkopf und dickem goldenen Ohrring saß an einem der Tische und hatte einen Stapel Papiere vor sich. Er trug eine Lederjacke, ein weißes T-Shirt und Jeans. Abgesehen von seinem Drei-Tage-Bart konnte Polly nicht viel von ihm erkennen, aber sie riskierte Beth zuliebe einen zweiten Blick.
    Dann wischte sie die Tische ab und zog sich in die Küche zurück. »Zu jung für mich, Beth. Er ist höchstens Mitte Zwanzig.«
    »Na, wenn du mit runzligen Typen herumziehen willst, dann wundert’s mich nicht, daß du keinen Spaß am Sex hast.«
    »Das Alter hat damit überhaupt nichts zu tun«, erklärten Bridget und Polly fast gleichzeitig. »Vielleicht liegt es an der Größe?« setzte Polly hinzu.
    »Ich geb’s auf.« Beth ächzte, machte sich mit einer Ladung sauberer Tassen auf den Weg ins Café und überließ Polly ihren Salaten.

Kapitel 4
     
    D ie Tasche mit den Einkäufen schlug gegen ihre Beine, als sich Polly auf dem Heimweg den Hügel hinaufkämpfte. Die Stadt war dämmrig, und die steilen Treppen und windschiefen Häuschen sahen aus wie auf einer Weihnachtskarte. Bei Tageslicht drängten sich Leute auf der Fußgängerzone in der High Street, und der Bereich vor dem Spielkasino wies daraufhin, daß Laureton die heimliche Hauptstadt der südlichen Cotswolds war.
    Nur am Abend, nach dem Berufsverkehr, wenn die Gassen im Licht der Straßenlaternen erstrahlten, wurde es Polly bewußt, daß sie in einem Städtchen wohnt, in dem hauptsächlich Wolle verarbeitet wurde. Eine Schneeschicht würde alles noch malerischer machen.
    Trotz der Tatsache, daß die meisten jungen Leute hier keine Arbeit fanden, war Laureton keine krisengeschüttelte Stadt. Grüne Aktionisten, Kunstgewerbler und Heimspinnerinnen brachten Vitalität in die alten Gemäuer und stellten die wohlhabenderen Teile von Gloucester in den Schatten.
    Normalerweise liebte Polly diese Stadt, aber heute wünschte sie, sie wäre nicht ganz so hügelig. Sie kam zu der Ladenzeile, die, seit Polly hergezogen war, leer stand. Nur wenn man genauer hinsah, konnte man die Schönheit der Dächer über den mit Postern zugepflasterten Mauern erkennen. Quer über den Postern stand mit knallroter Schrift wie eine blutige Wunde: »Verkauft.« Natürlich waren die Gebäude ein Schandfleck in der ansonsten so gepflegten High Street, aber Polly graute vor dem, was der habgierige Hugh als »Attraktivität« ansehen könnte. Die Instandhaltungs- und Renovierungskosten wären viel zu hoch für jemanden, der auf Profit bedacht war und sich meistens um sein Vermögen kümmerte.
    Polly entdeckte eine Gestalt vor den

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