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Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Frau, die um ihrer Hormone willen ein Kind bekommt, ist das Egoistischste, was es gibt.«
    »Das stimmt.« Bridget bemühte sich immer, die Dinge von allen Seiten zu beleuchten. »Ich würde dich nie dazu ermuntern, ein Kind nur um deinetwillen zu bekommen. Aber ein Familienverband ...«
    »Oh, hör auf mit dem Quatsch vom Familienverband. Ich gebe ja zu, daß es manchmal ganz gut wäre, einen Mann im Haus zu haben, aber wenn alle Dübel in der Wand sind und die Black und Decker wieder im Keller verstaut ist, kann man Kerle nur noch selten gebrauchen.«
    In diesem Moment platzte Beth mit einem vollen Tablett herein.
    »Und warum willst du keinen Sex?« erkundigte sie sich.
    »Du bist besessen, Beth. Denkst du eigentlich niemals an was anderes?«
    »Manchmal schon. Aber ich will es wirklich wissen – es interessiert mich.«
    Polly knirschte mit den Zähnen und fragte sich, was wohl an Küchen dran war, daß sie die niedrigsten Aspekte der menschlichen Natur zum Vorschein brachten. »Du willst tatsächlich all die schauerlichen Einzelheiten hören?« Sie erwartete keine abschlägige Antwort, aber da sie von Grund auf ein optimistischer Mensch war, fragte sie vorsichtshalber doch nach.
    »Ja genau«, bestätigte Beth. Sogar Bridget sah sie neugierig an. »Los, Poll«, drängte Beth ungeduldig, »erzähl uns, was passiert ist.«
    »Du willst es offenbar nicht anders ... Ich war in Frankreich ...«
    »Wie romantisch.«
    »Also wollt ihr die Geschichte jetzt hören oder nicht?«
    »Natürlich. Halt die Klappe, Beth«, befahl Bridget. »Erzähl, Polly.«
    »Ich habe mit Freunden dort meine Ferien verbracht. Zwei Jungs, zwei Mädchen, zwei Zelte. Alles ganz anständig und korrekt.«
    »Was für eine Schande.«
    »Ich war zwanzig. Ich ging seit ungefähr zwei Monaten mit dem einen Jungen aus, als wir beschlossen, zusammen in Ferien zu fahren. Ich wußte, daß ich früher oder später mit ihm schlafen mußte ...«
    Beth und Bridget unterdrückten ein gequältes Stöhnen.
    »Eines Nachts, nachdem wir eine Menge billigen Rotwein getrunken hatten, sagte ich Stephen, daß ich ihm erlauben würde, mit mir ins Bett zu gehen.«
    Bridget wimmerte verhalten.
    »Die anderen machten einen Mondscheinspaziergang am Strand, und Stephen brachte mich ins Jungs-Zelt.«
    Eine ganz besonders hartnäckige Eierschale lenkte sie für einen aufreizenden Augenblick von ihrem Bericht ab.
    »Erzähl weiter.«
    »Ja, mach schon, Poll, damit ich meine Pizza noch fertig kriege.«
    »Also gut. Erstens hätte der ganze Campingplatz bei uns im Zelt sein können – so intim war die Atmosphäre. Und die Jungs hatten ins Gras vor dem Zelt gepinkelt, um sich den Weg zur Toilette zu sparen. Der Gestank war fürchterlich. Die Steine unter der Schlafmatte drückten sich in meinen Rücken – das ganze war die reinste Folter. Stephen hatte auch nicht viel Spaß dabei.«
    Bridget nickte mitfühlend. »Wahrscheinlich hattet ihr beide danach die Nase voll von Zwei-Mann-Zelten.«
    Beth wischte sich die nassen Hände an Bridgets Schürze ab und ging ins Café, um Kunden zu bedienen. »Hast du es denn nicht wenigstens noch einmal probiert?« fragte sie, als sie zurückkam.
    »Doch. Als ich wieder in Oxford war.«
    »Ich wußte gar nicht, daß du in Oxford studiert hast.« Bridget war beeindruckt.
    »Ja – ich habe dort die Sekretärinnenschule besucht.«
    Beth blitzte Bridget böse an, weil sie vom Thema ablenkte.
    »Und was war in Oxford?« drängte sie.
    »Er hat mich mit in sein möbliertes Zimmer genommen.«
    »Und war es dort nicht besser als beim erstenmal?«
    »Nein. Er hat mich seiner Wirtin vorgestellt. Sie war eine reizende alte Frau und hat uns Tee und Bisquits gebracht. Ich kam irgendwie nicht in Stimmung, weil ich wußte, daß sie im Nebenzimmer rumrumorte. Ich mußte immerzu daran denken, daß sie jeden Augenblick an die Tür klopfen und hereinkommen könnte.«
    »Also ist gar nichts passiert?« Beth störte sich ganz sicher nicht an kompromittierenden Situationen.
    »Ich habe ihm seinen teuflischen Willen gelassen, und es war nicht ganz so furchtbar wie das erste Mal. Aber ich hatte Angst, daß Flecken auf das Laken kommen könnten, und wünschte, er würde sich ein bißchen beeilen. Hinterher hat er mich gefragt, wie es für mich war, und ich sagte: ›Sehr hübsch, danke – könntest du mich jetzt nach Hause bringen?‹ Mein vorgetäuschter Orgasmus war offenbar nicht überzeugend genug gewesen.«
    »Arme Polly«, sagte Bridget. »Hast du es je noch

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