Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
nicht kenne. Sicher werden Sie das verstehen.« Sie schwieg einen Moment, dann setzte sie hinzu: »Außerdem bin ich überzeugt, daß Sie die Taxikosten auf Ihre Spesenrechnung setzen können.«
    »Ja, aber ich würde viel lieber mit Ihnen mitfahren.«
    Sie lächelte bezaubernd. »Das kann ich mir vorstellen. Sie könnten das Taxigeld trotzdem von ihrem Arbeitgeber verlangen und für sich behalten. Ich bin sicher, Sie finden jemand anderen, der in Ihre Richtung fährt.« Die blauen Augen fixierten sie, als wollte er sie mit Blicken zu einer Einwilligung zwingen. »Tut mir leid, aber ich bin eine alleinstehende Frau ...«
    »Mir tut es kein bißchen leid, daß Sie eine alleinstehende Frau sind ...«
    »... und es wäre ausgesprochen töricht, einen Fremden mitzunehmen.«
    Er grinste entwaffnend. »Kommen Sie – das ganze Leben ist gefährlich.«
    Pollys Vorstellung von einem gefährlichen Leben beschränkte sich darauf, Bibliotheksbücher in der Badewanne zu lesen. »Nein, danke.«
    Er gab sich noch nicht geschlagen. »Und wenn ich hier jemanden auftreibe, der Ihnen bezeugen kann, daß ich kein Vergewaltiger oder so was bin?«
    »Wieso bemühen Sie sich nicht lieber, jemanden aufzutreiben, der Sie nach Hause bringen kann? Zudem bin ich gerade erst angekommen, ich bleibe bestimmt noch eine ganze Weile hier.«
    Das hatte sie sich keineswegs vorgenommen, als sie an diesem Abend aufgebrochen war. Sie hatte viel eher geplant, kurz vorbeizuschauen, weil Simon sie so sehr darum gebeten hatte, und bei der erstbesten Gelegenheit wieder zu verschwinden. Aber das brauchte der blauäugige Reporter ja nicht zu wissen.
    »Ich meinte ja auch, daß wir später losfahren. Ich muß erst noch ein paar Interviews machen.«
    »Trotzdem – die Antwort bleibt nein.«
    »Sie sind ganz schön eisern.«
    »Ja.« Sie wandte sich entschlossen ab. Er war ein Schlingel – gutaussehend, aber eindeutig ein gerissener Schlingel.
    Sobald er außer Sichtweite war, machte sie sich auf die Suche nach Simon und verabschiedete sich von ihm. Simon – hingerissen von der Tochter seines Sponsors und voll und ganz mit ihr beschäftigt – erhob keinerlei Einwände. Polly beglückwünschte sich selbst, weil sie es geschafft hatte, sich so früh und ganz allein auf den Heimweg machen zu können.
    Ihr Benehmen lief ihrem Vorhaben zuwider. Sie hätte sich Tristan gegenüber wirklich entgegenkommender zeigen können. Er war jung, attraktiv und augenscheinlich ungebunden. Aber die alte Gewohnheit, sofort die Flucht zu ergreifen, sobald jemand Interesse kundtat, hatte die Oberhand gewonnen. Das nächste Mal mußte sie ihre Sache besser machen.
    Sie war sowieso schon sauer auf sich selbst, und als ihr das Benzin am Horsepools Hill ausging, lief ihr fast die Galle über. Auf der Liste der Dinge, die zu erledigen waren, stand ›Tanken‹ ganz oben, aber da sie genau wußte, daß das Auto noch meilenweit auf Reserve lief, und sie in Eile gewesen war, hatte sie es nicht getan.
    Jetzt konnte sie in der Finsternis auf halsbrecherisch hohen Hacken neben einer gefährlichen Straße bis zur nächsten Telefonzelle stolpern, und die war sicher mindestens eine Meile entfernt. Sie kramte auf dem Rücksitz ihre Sachen durch, in der vergeblichen Hoffnung, Gummistiefel zu finden, als ein Wagen direkt vor dem ihren zum Stillstand kam. Das rote Licht einer örtlichen Taxifirma schimmerte nichts Gutes verheißend auf dem Dach.
    Polly beobachtete gespannt, wie ein Mann ausstieg und auf sie zukam. Sie umklammerte aus reiner Gewohnheit die Dose mit dem Tränengas, die sie immer bei sich hatte – schließlich war sie eine vorsichtige, vernünftige Frau. Ihre Überraschung hielt sich in Grenzen, als Tristan Black ans Fahrerfenster klopfte und sie ekelerregend selbstgefällig angrinste.
    Sie kurbelte das Fenster herunter.
    »Haben Sie Probleme?« wollte er wissen.
    Das war eigentlich ihr Stichwort – jetzt müßte sie strahlend lächeln, mit den Wimpern klimpern und den freundlichen Herrn überreden, sich um sie zu kümmern.
    »Mir ist das Benzin ausgegangen.« Ihr Ton war mindestens so frostig wie die Nachtluft.
    Er stützte die Ellbogen auf den Fensterrahmen und beugte sich ins Auto, dabei ragte sein Hinterteil gefährlich weit in die Straße. »Kann ich Sie mitnehmen? In meinem Taxi?«
    Sie seufzte abgrundtief. Sie hatte ihr Auto sicher von der Straße manövriert, und es konnte gut hier stehen bleiben, bis sie am Morgen mit einem Kanister zurückkommen würde. Es ersparte ihr eine

Weitere Kostenlose Bücher