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Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Menge Mühe, wenn sie auf sein Angebot einging.
    »Das wäre sehr nett«, brachte sie heraus und versuchte, nicht mit den Zähnen zu knirschen.
    »Es ist mir ein Vergnügen.«
    Sie kletterte aus ihrem Auto und war sich bewußt, daß sie dabei ziemlich viel Bein und die Laufmasche in ihrer Strumpfhose zeigte, dann schnappte sie sich ihre Handtasche und schloß den Wagen ab.
    »Ich habe Ihnen ja gleich gesagt, daß Sie sich ein Taxi nehmen sollen«, erklärte sie. »Wenn ich Sie mitgenommen hätte, wären Sie ziemlich spät nach Hause gekommen.«
    Sie hörte ihn leise in der Dunkelheit kichern. »Und ich hätte Ihnen unterstellen können, daß das mit dem Benzin reine Absicht war.«
    »Das glaube ich nicht«, versetzte sie mit einer Hochnäsigkeit, die sie sich für spezielle Gelegenheiten vorbehielt.
    Er kicherte wieder und ergriff ihren Arm. Da sie mit ihren hohen Absätzen keineswegs sicher auf den Füßen war, stützte sie sich leicht auf ihn, während sie zum Taxi gingen. Er war kaum größer als sie, aber seine Nähe war beunruhigend. Es war fast so, als hätte man einen Panther als Schutz – man konnte nie wissen, wann er aufhörte, den Wachhund zu spielen, und beschloß, einen anzufallen und zu fressen.
    Tristan öffnete ihr die Taxitür, sie stieg ein und hoffte, daß er sich vorn auf dem Beifahrersitz niederlassen würde, doch er dachte gar nicht daran. Er rutschte neben sie und brachte den Geruch nach kaltem Leder und französischen Zigaretten mit sich.
    Der Chauffeur murmelte etwas davon, daß sie großes Glück gehabt hätte, und Polly pflichtete ihm widerstrebend bei. Wie sie ihr Glück allerdings einschätzen sollte, wußte sie selbst nicht genau.
    Es war nicht mehr weit bis nach Laureton, aber Polly kam jeder Zentimeter wie eine Ewigkeit vor. Sie hielt sich steif und achtete peinlich darauf, Tristan nicht zu nahe zu kommen, als würde sie sich bei einer zufällige Berührung verbrennen. Panther mochten ein wunderbar weiches Fell haben, aber es war nicht ratsam, sie zu streicheln – oder sich von ihnen streicheln zu lassen.
    »Wo wohnen Sie?« erkundigte sich Tristan, als sie den Stadtrand erreichten.
    Polly überlegte fieberhaft. »Setzen Sie mich an der High Street ab. Es ist nicht nötig, daß Sie meinetwegen einen Umweg machen.«
    Ihr fiel ein Stein vom Herzen, daß er das ohne Widerspruch hinnahm. Aber als das Taxi wie gewünscht auf dem Hügel, wo die Fußgängerzone begann, hielt, stieg Tristan auch aus und bezahlte den Fahrer.
    »Warum haben Sie das getan?« fragte Polly. »Wo wohnen Sie?«
    »Ich habe Lust auf Fisch und Chips. Wie steht’s mit Ihnen?«
    Polly hatte bis auf den Pudding nichts gegessen, seit sie aus dem Café gekommen war, und der Gedanke an Chips mit zuviel Salz war verlockend. Und sich mit einem Mann eine Tüte Chips zu teilen stellte bestimmt keine große Bedrohung für ihre Tugend dar. Noch dazu mußte sie allmählich aufhören, jede Einladung, die ein Mann aussprach, automatisch abzulehnen.
    »Das wäre prima, danke.«
    Falls sie wie ihre Mutter geklungen hatte, die ein Glas Sherry akzeptierte, ließ Tristan es sich nicht anmerken. Polly stakste neben ihm in die warme, dämpfige Pommesbude und wartete, bis er das Mädchen hinter der Theke mit seinem gewinnenden Lächeln bezaubert hatte.
    Dann schlenderten sie essend über die High Street, schauten in die Schaufenster des Schuhladens und kamen zu den dem Untergang geweihten Gebäuden. Auf den Dächern campierten Leute. Es war noch zu früh, um zu sagen, ob die Strategie Erfolg hatte oder nicht, aber diese Maßnahme würde zumindest große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erregen
    Polly vermied es nachzusehen, wer da oben so tapfer Wache hielt. Das schlechte Gewissen plagte sie, weil ihre Höhenangst sie davon abhielt, ihren Freunden Gesellschaft zu leisten, und ihre Anstrengungen auf dem Boden waren geringer, als sie ihrer Meinung nach sein sollten.
    Noch dazu kam sie sich schändlich vor, weil sie heiße Chips in sich hineinstopfte, während die Demonstranten wahrscheinlich trotz ihrer Campingöfen und Thermosflaschen vor Kälte zitterten.
    Wenn Tristan kein Radioreporter gewesen wäre, hätte sie ihn vielleicht gebeten, die Leiter hinaufzuklettern und die Jungs da oben mit Chips zu versorgen. Aber möglicherweise konnten die Demonstranten ihre Zungen nicht im Zaum halten oder aggressiv reagieren, wenn jemand in ihrer Nähe auftauchte, den sie nicht kannten. Tristan könnte sehr leicht seinen Zuhörern weismachen,

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