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Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Scheune.
    »Ja«, gab sie eingeschnappt zurück.
    Ihr schroffer Ton belustigte ihn noch mehr. »Warum so gereizt? Komm lieber mit mir zum Essen.«
    »Nein, danke.« Die Absage war eine automatische Reaktion auf seinen Spott. Ein Jammer – sie hatte nämlich einen Bärenhunger und nicht die geringste Lust, sich selbst etwas zu kochen.
    »Warum nicht?«
    Etwas an ihm gab ihr zu denken. Sie hatte derartige Einladungen so lange zurückgewiesen, daß es schon zu einem Reflex geworden war. Vielleicht sollte sie diesmal doch annehmen und ihn für seine Arroganz büßen lassen. Er konnte sich nicht wirklich wünschen, mit einer älteren Frau, die von oben bis unten voll geschmiert mit angetrocknetem Ton war, Arbeitsklamotten, einen riesigen Mantel und eine Wollmütze trug, in ein Restaurant zu gehen. Er bluffte nur. »Also gut«, sagte sie so lässig wie möglich. »Wir können uns irgendwo treffen. Erst muß ich die Sachen nach Hause bringen.«
    »Nimmst du mich mit?«
    Sie stieß einen tiefen, bebenden Seufzer aus und mit ihm einen Großteil ihres Widerstands gegen männliche Annäherungsversuche. »Steig ein.«
    Falls er eine Vergewaltigung im Sinn hatte, würde er die Lust verlieren, lange bevor er sich durch die erste Kleiderschicht gekämpft hatte.
    Er quetschte sich durch den Türspalt – das Auto stand ziemlich dicht an der Mauer – auf den Beifahrersitz und legte den Arm auf ihre Lehne, und zwar so dezent, daß sie keine Einwände erheben konnte, aber es gefiel ihr keineswegs.
    Obwohl er kein großer Mann war, hatte er eine kraftvolle Ausstrahlung, die weit mehr beinhaltete als den Geruch nach Leder und Zigaretten. Tristan Black war verwirrend – jung, draufgängerisch und alles andere als ernst. Ganz sicher hätte er Interesse an einer zwanglosen Affäre. Und genauso sicher konnte man sein, daß er die nötige Technik beherrschte, um Polly über ihre sexuellen Probleme hinwegzuhelfen. Und zudem war sie sich bewußt, wie sehr sie sich zu ihm hingezogen fühlte. Er war der ideale Kandidat.
    Aber was brachte ihn dazu, ihr so viel Aufmerksamkeit zu widmen? Versuchte er wirklich, sie aufzureißen? Und wenn ja, warum? Es gab ganze Massen von süßen jungen Dingern, die er verführen konnte, wieso also gab er sich solche Mühe mit einem weniger süßen, älteren Ding?
    »Wann bekommst du dein Auto zurück?« Polly passierte ein paar kleine Kreisverkehrsinseln, die das Stadtbild von Laureton prägten.
    »Morgen. Wo sollen wir essen?«
    »Zuerst muß ich nach Hause – ich habe etwa noch eine Stunde zu tun.«
    »Ich warte, bis du dich zurecht gemacht hast.«
    »Ich brauche keine Stunde, um mir mit dem Kamm durch die Haare zu fahren«, versetzte sie eisig. »Ich muß ein paar Dinge erledigen.« Die Anspielung, sie könne so viel Zeit im Bad vertrödeln, um sich für ihn aufzumotzen, machte sie wütend, besonders weil es in Wirklichkeit viel länger dauern würde, wenn sie ihre Sache richtig machen wollte.
    »Was für Dinge?« Er glaubte ihr offenbar kein Wort.
    »Die Katze füttern, nach dem Feuer im Ofen sehen, um nur zwei zu nennen. Außerdem muß ich meine Arbeiten ausladen und sortieren.« Genaugenommen hatte sie vor; die Sachen bis morgen in den Kisten zu lassen, sonst hätte sie keine Zeit mehr für das bitter notwendige Bad. »Wir können uns in irgendeinem Lokal treffen.«
    »Warum darf ich nicht bei dir zu Hause warten?«
    Warum eigentlich nicht? Weil dort ein heilloses Durcheinander herrschte und sie nie Fremde über ihre Schwelle ließ? In diesem Fall war es anders. Er würde mit der Unordnung, den eigenartigen Gerüchen und dem Staub zurecht kommen. Aber sie konnte nicht in Ruhe ein gemütliches Bad nehmen, wenn ein Fremder in ihrem Wohnzimmer auf und ab lief. Außerdem wollte sie The Archers hören.
    »Im Pub ist es wärmer – es gibt einen in meiner Straße. Ich komme hin, sobald ich mit allem fertig bin. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen – das heißt, wenn du überhaupt warten willst.«
    Polly riß die entschieden quietschende Handbremse hoch, dann stieg sie aus, scheuchte Tristan den Hügel hinauf zum Pub und sah ihm nach, bis sie sicher sein konnte, daß er das Lokal auch wirklich betrat. Dann ging sie ins Haus. Sie erledigte in Windeseile ihre Pflichten, nahm ihr Bad und wusch sich das kürzlich geschnittene Haar. Mit Hilfe des richtigen Haargels, das ihr Bridgets Mark empfohlen hatte, wellte es sich problemlos und luftig um ihren Kopf. Sie legte absichtlich nur so viel Make-up auf, um

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